Bauen & Energie

Bauen & EnergiE – in W-Nord

zunächst:
Warum kein Ikea in W-Nord?

Seit 2009 will der Elch nach W-Nord und ebenso lange wird die Machbarkeit dieses Projektes an dem alternativlos bestimmten Wunschstandort vehement bezweifelt – von weitsichtigen Anwohner/innen und anderen engagierten Bürger/innen, in den Nachbarkommunen und auch auf der Landesebene – und dafür gibt es recht überzeugende Argumente!
Für einen Möbler, der wie Ikea zugleich ein erheblicher Verkehrsbringer ist, gibt es deutlich besser machbare Alternativ-Standorte – besser für Wuppertal, für W-Nord und mit erheblichem Zukunftspotential für die Alternativ-Standorte!

mehr zur aktuellen Entwicklung  „Ikea in W-Nord“
s. dort: W-Nord/Ikea

W-Nord - quo vadis?
W-Nord: quo vadis?

Warum dann aber Bauen und EnergiE?

1. Tradition
– 40 Jahre Ausstellung Eigenheim und Garten in W-Nord

Bauen und Sanieren ging und geht mit Effizienzgewinn und Energieeinsparung einher – entsprechend wurden dort über die Jahrzehnte alte Häuser durch neue ersetzt, Massiv- und Niedrigenergiehäuder kamen hinzu und aus Schwimmbädern wurden Gärten und/oder Kellerräume. Ein  nächster, naheliegender Schritt wäre gewesen, gemeinsam zu überlegen, wie man das Zukunftspotential dieses Alleinstellungsmerkmals hätte nutzen können. Die Chance ist vorbei und die traditionelle Hausausstellung ist Geschichte, da ihr die Planungsgrundlage entzogen wurde. Das ändert aber nichts an der für den Stadtrandbezirk wichtigen Tradition, die für die dort lebenden Menschen  auch zur „Heimat im Quartier“ geworden ist – und dies – so das letztjährige Motto der  nationale Stadtentwicklungspolitik – ist immens wichtig für funktionierende Quartiere, die nur mit aber nicht gegen die dort  lebenden Menschen gelingen kann.

2. kurze Wege
– schlecht für Mehr-Verkehr,  aber gut zum Energietransport

Es  kommt hinzu, was von Anfang an hauptsächlich kontrovers diskutiert wurde:
Noch mehr Verkehrsaufkommen in W-Nord ohne hinreichend lange Rückstau-Entzerrstrecken bedeutet Rückstau auf die Autobahn.
Die Zu-, Ausfahrten W-Nord liegen sehr nah – und somit paradoxerweise zu nah! –  am Ikea -Gelände.

Das mag unlogisch klingen, ist es aber nicht! Von mehr oder weniger häufigen und (un)freiwilligen Besuchen bei Ikea kennt vermutlich jede/r das dortigen Verkehrsaufkommen und dessen Abfluss oder eben auch nicht, wenn man dann dorthin fährt, wenn die ganze Familie Zeit hat – nach der Arbeit und/oder am Samstag – es zieht sich: die Schlange an den Kassen und an den Zu- und Ausfahrten.

Die den bisherigen Verkehrsgutachten für und von  Ikea zugrundegelegten Verkehrszahlen und Verkehrsströme – weitestgehend über die Autobahn dürfen ebenso bezweifelt werden wie der durchgehende, störungsfreie Verkehrsfluß auf der Schmiedestraße und auf dem Mollenkotten, die – als Hauptzubringerstraße/n – in die die Rampen münden: Es gibt sich gegenseitig widersprechenden Vorrang von Autobahnzu-/abfluß und ÖPNV ebenso wie die Straße – in normaler Schrittgeschwindigkeit – querende Fußgänger/innen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten anfahrende – beladene – Schwerlastwagen, Radfahrer etc.  – VERKEHSCHAOS  auf den Zubringerstraßen und Rückstau auf die Autobahn ist vorhersehbar und damit kein bloßes Realisierungsrisko sondern eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit! DAS sollten gewissenhafte Planer bitte auch fair berücksichtigen.

Als EnergiE-Trasse allerdings wäre die Schmiedestraße bestens geeignet, da dort bereits erhebliche Infrastruktur zur Daseinsvorsorge gebündelt ist und viele Verbraucher darüber versorgt werden.  Was läge näher, als die Gelegenheit der lokalen/regionalen EnergiE-Erzeugung zum regionalen Verbrauch zu denken und zu nutzen?

3. interdisziplinäres BauEnergiE-KompetenzZentrum (2009)
–  abgewandelt zum EnergiE-Feld und virtuellen Kraftwerk (2014)

Der erste Vorschlag wird bereits seit 2009 als Alternative genannt. Die Verkehrsproblematik erkennend Iwurde vorgeschlagen, die bestehende – traditionelle – Hausausstellung entsprechend um- und auszubauen und mit der vor Ort bereits vorhandenen und bestens bewährten Kompetenz aus Wirtschaft,  Forschung und Wissenschaft zu vernetzen.

Mit der nunmehr in direkter Nachbarschaft Ende 2013 eröffneten Ersatz-Hausausstellung, den dem heutigen Neubau-Standard entsprechenden Plus-Energie-Fertighäusern und dem Energiespeicher wurde dies nur teilweise aufgegriffen – aber eben nicht ganzheitlich gedacht und genutzt:
Standen mit dem bisherigen Gelände dafür knapp 80.000 qm mit erheblicher Erweiterungsmöglichkeit und naturbelassenem Umfeld zur Verfügung, sind es nun für die neue Mini-Ersatz-Ausstellung nur noch knapp 20.000 qm – ohne Erweiterungsmöglichkeit und ohne gewachsene Natur.

Anfang November 2014 wurde beim barcamp Offene Kommunen NRW die VISION EnergiE-Stadt Wuppertal vorgestellt und zwei aus der Bürgerschaft entwickelte Baualternativen  zum Döppersberg-Umbau und zu W-Nord – letztere umfasste EnergiE-Feld und virtuelles Kraftwerk.

mehr zum EnergiE-Feld und zum virtuellen Kraftwerk W-Nord
s. dort:
Talthemen: Vision EnergiE-Stadt Wuppertal, Wuppertal bewegen – mit Mehr EnergiE
und  dort: Talthemen/EnergiE zum Leben – auch in W-Nord

Anregung:
VISION EnergiE-Stadt und BÜRGERWERKSTADT „EnergiE“

Diese VISION der EnergiE-Stadt Wuppertal ließe sich sicher in einer Bürger-Werkstatt zum Thema EnergiE mit gesamtstädtischer (Bürger)Kompetenz ganz sicher weiterentwickeln!
Nicht nur deshalb erscheint mir eine solche sehr wichtig.

4. regionale Wertschöpfung
– für die Menschen und die Region

Die ganzheitliche Umsetzung  wäre  aber nicht nur im bereits bestehenden Umfeld naheliegend und machbar (gewesen) sondern hätte zudem regionale Wertschöpfung in die Region bringen und regional erwirtschaftetes Geld in der Region halten können.  Von der Planung über die Umsetzung, den Bau, Betrieb und die Wartung  könnten regionales Handwerk, Produktion und Dienstleistung sich einbringen und qualitative Arbeitsplätze schaffen, bei denen das Einkonnen daraus auch wieder zum Auskommen ausreicht.

5. regionale Wertschöpfung
– mit den Menschen in der Region

Auch im Bergsichen Städtedreieck haben wir eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet, weil auch hier Bürger/innen in regionale Sachwerte investieren und Versorgungssicherheit schaffen wollen. Wünschenswert wäre, wenn dies gemeinsam mit (Lokal)Politik und Verwaltung erfolgen könnte und auch hier eine echte Beteiligung der Bürger/innen gewollt wäre. Inzwischen knapp 1.000 Energiegenossenschaften bundesweit zeigen, dass es sehr wohl möglich ist, gemeinsam entsprechend ambitionierte Projekte auf den Weg zu bringen und umzusetzen . Sie bieten allen Bürger/innen die Möglichkeit zur Beteiligung – unabhängig vom Eigentum oder Besitz eines Hauses.

6. Langfristnutzen erkennen
– für die Menschen und die Region

Dafür müssen die Menschen aber stets auch Sinn und Zweck eines Projektes verstehen sowie Kosten und Nutzen erkennen können. Ein solches Projekt muss zudem umweltfreundlicher sein und den moralich-ethischen Gesellschaftsvorstellungen entsprechen. Bezogen auf die Frage, wohin die Reise in W-Nord geht und welches Potential Mensch und Mitwelt wie dort einbringen können und wollen, können Versorgungssicherheit, kalkulierbare Energiepreise ohne weite Netzausbau- und Transportwege und entsprechend hohe Zusatz-Kosten und Unabhängigkeit von teuren Energieimporten schaffen.

W-Nord: Wir sind EnergiE, nicht Möbel!
W-Nord: Wir sind EnergiE, nicht Möbel!

7. windige Höhenlage
–  gut für Sonnen- und WindenergiE

Selbstverständlich bringt die Erzeugung von Strom und Wärme aus der Sonne  dort den besten Ertrag, wo die Sonne scheint.  Nicht zu verkennen ist aber, dass auch bei bedecktem Himmel immer noch Strom und Wärme aus Sonne erzeugt werden.  Wie Photovoltaik (Sonnenstrom) und Solarthermei (Sonnenwärme) haben alle revolutionären Neuerungen hirgendwann einfach den Sprung in die Praxis gewagt und wurden durch Erfahrungen und verbesserte Produktion optimiert.

8. Umstellung auf erneuerbare EnergiE
–  zahlt sich langfristig aus, nicht nur in Wuppertal

Auf lange Sicht betrachtet wäre die Umstellung auf Erneuerbare EnergiE in lokalen/regionalen Einheiten vermutlich sogar kostengünstiger, als einfach so weiterzumachen da sie zwar Investitionskosten verursachen, aber – anders als fossile Energien weder endlich sind noch teuer eingekauft werden müssen.

zum Abschluss:
Ein Blick auf die (deutsche) Energiewende insgesamt

Teuer ist NICHT die Umstellung auf erneuerbare EnergiE, sondern das Zaudern und Festhalten an zwei unterschiedlichen – zentralen und dezentralen – Energieerzeugungs- und -versorgungssystemen nebeneinander.

Die Kosten der EEG-Umlage zur Finanzierung der Einspeisevergütung sind transparent in jeder Stromrechnung ausgewiedsen –

DAS sind Subventionen, Steuervergünstigungen und Zuschüsse für die fossilen Energien nicht – ergänzt werden diese versteckte Kosten durch Nicht-Versicherbarkeit, Rückbau, Ewigkeitschäden, polizeilich begleitete Kastortransporte …

Es darf bezweifelt werden, ob die nun geplante Investiontion in den Transportnetzausbau tatsächlich kostengünstiger sein kann als die Ertüchtigung der bestehenden Verteil- und Transportnetze nebst Speicher und Steuerung.