Alle Beiträge von Beate

Erweiterung der City-Arkaden: Infostand

Am 31. August 2013 informiert der Aktionskreis Die Wuppertaler von 10:00 bis 17:00 Uhr über die aktuelle Entwicklung des Vorhabens „Erweiterung City-Arkaden“. Der Informationsstand befindet sich in der Fußgängerzone Herzogstraße / Von-der-Heydt-Platz (Höhe C&A).

Aktionskreis die Wtaler

Besucher des Infostandes sind herzlich eingeladen, sich über die möglichen Folgen einer Umsetzung des Projektes für die Stadt Wuppertal zu informieren und mit Vertretern des Aktionskreises das Für und Wider einer Erweiterung der City-Arkaden zu diskutieren.

Weitere Informationen:
Thomas Pusinelli, tpusinelli@gmail.com und diewuppertaler@t-online.de

Wandel(Sommer)kino-Nachlese: Zukunft?

Wetterunabhängig gab es Sonntag mit „Plastic Planet“ von Werner Boote Wandel(Sommer)Kino am Teich und damit letztmalig Kultur auf dem Ausstellungsgelände!

Plastik haben wir inzwischen bereits im Blut.

In den Weltmeeren beträgt der Anteil Plastik zu Plankton „6:1“. Fische verwechseln Plastik mit Nahrung und fressen es. Über diese Nahrungskette nehmen wir es auf – mit all den krebserregenden Substanzen, erbgutverändernden und –schädigenden Hormonen der Weichmacher. Werden wir uns mit diesem Wissen zu kritischeren Verbraucher/innen wandeln und unser Konsumverhalten ändern, oder ist das zu unbequem?

Wandelkino-Organisator/innen sowie einige Gäste waren neugierig und trotzten dem Wetter!
Wandelkino-Organisator/innen sowie einige Gäste waren neugierig und trotzten dem Wetter!

Trotz Regen ging es vor dem Film zum Rundgang über das weitläufige und parkähnliche Gelände der Ausstellung Eigenheim und Garten. Dass diese(s) nun nach fast vierzig Jahren einem Einkaufszentrum weichen soll, erzeugte allgemeines Kopfschütteln und Unverständnis. Aus Essen angereiste Zuschauer verwiesen auf alte Verbundenheit zu diesem schönen Gelände, wo „er“ die ersten Musterhäuser mit aufgebaut hatte. Ein Düsseldorfer verriet, dass er oft mit seiner Familie und Besuch dort war – um in entspannter Umgebung Anregungen für Wohn- und Garten(t)räume zu gewinnen. Erstaunlich, dass den Bezirk fast dauerhaft belastende Verkehrs-Abgase und -Lärm quasi ausgeblendet sind. Eine „Oase der Ruhe“ – noch! Ein Nachbar (im Rollstuhl) fragte, wo er künftig noch Natur genießen könne. Wald sei kaum barrierefrei bzw. die wenigen barrierefreien Wege im Bezirk inzwischen wegen fehlender Infrastruktur oder Privatisierung gesperrt! Warum es „nur“ dieser Standort sein müsse? Warum nicht an Traditionen angeknüpft/diese innovativ weiterentwickelt würden? Dies waren nur zwei Fragen, über die nie öffentlich diskutiert wurde…

Am 18.08. hatte die Hausausstellung ihren letzten Besuchertag – So entschied es der Wuppertaler Stadtrat: Platz schaffen für den x-ten IKEA(-Homepark)! Ob oder wie dieser kommen darf und was das für Wuppertal(er/innen) bedeutet, werden wir sehen. Umweltverträglichkeit, ökologische Ausrichtung, Kreislaufwirtschaft und gute Sozialbilanz sollen Platz schaffen für das genaue Gegenteil – und noch mehr Plastik!

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Brauchen wir wirklich so viel Plastik? – Wo bleibt der Müll?

 

Aussteller/innen, Bauherren, Nachbarinnen und Gäste – alle  nahmen Abschied.
Ein letzter Abend im Musterhaus und Wandel(Sommer)kino am Teich sowie eine Mahnwache – für unser gefühltes Herz von W-Nord! Wir danken für 40 Jahre gute Nachbarschaft. Stets war dabei auch die menschliche Komponente wichtig!

Dieser zwischenmenschliche Umgang war stets weit weg von „cool & smart“ („kühl & arrogant“?). Nun gilt wohl eher die Devise: Was zählt, ist allein die Prognose des Neuinvestors – nicht Argumente, Zahlen, Fakten und WER nachher zahlt. Bereits absehbare Negativ-Folgen werden abgetan als   „Realisierungsrisiko“…

Dass es regnete, wundert uns nicht. Nicht nur der Himmel weinte um unseren Nachbarn „Ausstellung Eigenheim und Garten“ – Wir auch! Und: Die Natur braucht den Regen – W-Nord braucht die Natur für eine Rest-Lebensqualität!

Wandel(Sommer)kino – am 18.08.

Am Sonntag, 18.08.2013 um 21.00h gibt es einen besonderen event am Stadtrand in W-Nord.
„Sommerkino am Teich“– umsonst & draußen
Plastic Planet von Werner Boote
Einlass/Rundgang ab 20.00h, Sitzgelegenheiten sind vorhanden, eigene aber gerne mitbringen.

Wussten Sie,  dass Plastik im Blut nachgewiesen ist?

Wussten Sie, dass Plastik bereits in unserem Blut nachgewiesen ist?

Plastik ist billig und praktisch. Leben wir nach Stein-, Bronze- und Eisenzeit nun im  Plastikzeitalter? Kunststoffe können bis zu 500 Jahre in Böden und Gewässern überdauern und mit ihren unbekannten Zusatzstoffen unser Hormonsystem schädigen. Wußten Sie, dass Sie Plastik im Blut haben?

Am historischen Mühlinghaus-Teich wollen wir gemeinsam „Plastic Planet“ anschauen
– ein Film, der nachdenklich macht, ob wir so viel Plastik wirklich brauchen.

BauEnergieKompetenz - naturverträglich am Teich
BauEnergieKompetenz – naturverträglich am Teich

 

Wo bleibt der ganze Müll?

Werner Boote – der Enkel eines überzeugten Plastik-„Pioniers“ – recherchierte, berichtet,
(hinter)fragt kritisch und zeigt Perspektiven auf -für eine l(i)ebenswerte Zukunft!

Details s. link zum Flyer

https://www.dropbox.com/sh/3z7oj9ifi44xyuj/Ja1H9sY6m_?m

Empfehlenswerter Film und hoffentlich weiter  „Sommer“…

 

Plan B ist wetterunabhängig

–       bei Regen im Restaurant „Fertighaus-Ausstellung“

–       Wegbeschreibung, Eingang etc. gelten unverändert (s. Flyer/link)
(für den Rundgang vor dem Film bitte ggf. Schirm mitbringen…)

Bürgerkompetenz – treibt uns an!

Aller guten Dinge sind drei…     Dreimal „E“
Ökologische und – wegen deutlich geringerer Leitungsverluste/ Netzausbauerfordernis und -kosten – wichtige dezentrale Erzeugung Erneuerbarer Energien ist überfällig, Energiesparen und die Verbesserung der Energieeffizienz sind es ebenfalls.

Aller guten Dinge sind drei…

„Bürgerenergiegenossenschaften (oft auch einfach Energiegenossenschaft) sind Akteure der Energiewirtschaft in der Rechtsform einer Genossenschaft mit dem Ziel einer dezentralen, konzernunabhängigen und ökologischen Energiegewinnung“ (wikipedia-04/2013). Auch kooperieren Bürgerenergiegenossenschaften miteinander.

Gemeinsamer Beweggrund ist die Erkenntnis, dass „Taten“ besser sind als „Warten“. Weltweit steigt die Nachfrage nach fossilen Rohstoffen zur Energieerzeugung, obwohl diese endlich sind. Dies verteuert den Preis der Rohstoffimporte merklich. Zudem verursacht die Energieerzeugung daraus z. B. klimaschädliche Gase wie CO2.

 

Windkraft zur Stromerzeugung nutzen
Windkraft zur Stromerzeugung nutzen

 

Dreimal „E“

Ökologische und – wegen deutlich geringerer Leitungsverluste/ Netzausbauerfordernis und -kosten – wichtige dezentrale Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen ist überfällig, Energiesparen und die Verbesserung der Energieeffizienz sind es ebenfalls. Klar, dass das für den Energiebedarf insgesamt gilt, d.h.  Strombedarf ebenso wie Wärme- und Kraftstoffbedarf.

Drei Praxisbeispiele:

Unterschiedliche Beispiele – allesamt aber solide und nachhaltig orientiert:

Im März 2010 waren auch wir Gründungsmitglieder „unserer“ ersten Energiegenossenschaft, deren Ziel es ist, regional erzeugte erneuerbare Energien  für eMobile zu nutzen. An der Gründung beteiligten sich deutschlandweit fast 200 Mitglieder – Privatpersonen, Unternehmen, Institutionen und Kommunen.

Deutlich steiniger gestaltet sich die Vorbereitung einer solchen Gründung, wenn diese komplett aus der Bürgerschaft heraus erfolgt. So geschehen im Bergischen Städtedreieck, wo wir im März 2012 eine Bürgerenergiegenossenschaft gründeten – mit ca. 20 Gründungsmitgliedern. Erschwerend kam hinzu, dass just an diesem Tag die EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz)-Novelle in den Bundestag eingebracht wurde. Für uns gestalteten sich damit auch die Rahmenbedingungen merklich schwieriger mit deutlich verringerter Planungssicherheit, die wir aber  –nach kurzer Diskussion  – nicht als Problem sondern als Herausforderung meistern wollten.

In diesem schwierigen Umfeld gründete sich in der Nachbarschaft im April 2012 eine weitere Energiegenossenschaft – initiiert durch Genossenschafts-Bank und Wohnungsgesellschaft – als „etablierte“ Akteure mit bereits „greifbarem Fundus“.

Exkurs-1: Energieversorgung in Deutschland

Zum Aufbau der Energie-/Stromversorgung in Deutschland entwickelten sich einst die Stadtwerke – vor Ort.

Später eroberten den Markt vier Großkonzerne und teilten den Energiesektor weitgehend unter sich auf. Die Energieerzeugung erfolgte ausnahmslos aus endlichen Ressourcen und inzwischen zentralisiert. Transportnetze wurden gebaut und (auch) aus Steuermitteln finanziert. Wetterbedingte Extrembelastungen durch Schneelast zeigten, dass diese Stromnetzte längst ertüchtigt werden müss(t)en.

Heute investieren Bürgerenergiegenossenschaften regional in reale Werte wie z. B. Wasser-, Windkraft-, Solaranlagen zur Strom- & Wärmeerzeugung und generieren kommunale Steuern dort, wo sie Energie erzeugen – perfekte Kooperationspartner auch für Stadtwerke, wenn diese sich rekommunalisieren wollen?

Exkurs-2: Preisgestaltung

Der Gesamt-Strompreis beinhaltet den – wegen Vorrang der Erneuerbaren/ ihrer Verfügbarkeit – an der Strombörse gesunkenen Einkaufspreis. Hinzu kommen „Aufschläge“  wie z.B. Netzentgelte, Stromsteuer, Mehrwertsteuer und Konzessions-abgabe. Für den Verbraucher ist weder dieser Anteil noch die durch Finanzhilfen oder Steuervergünstigungen erfolgte Mitfinanzierung von Großkraftwerken/Entsorgung ersichtlich. „Hinzu kommt, dass die fossilen und atomaren Energieträger hohe Folgekosten durch Umwelt- und Klimaschäden verursachen sowie die mit Atomenergie verbundenen Risiken bergen, die ihnen ebenfalls nur zu geringen Anteilen in Rechnung gestellt werden (so genannte externe Kosten).“ (sfv-11/2012).

Investitionen in Erneuerbare Energieanlagen finanziert dagegen der Eigentümer selbst – ggf. auch viele Gleichgesinnte in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft – aus Eigenkapital und/oder Bankdarlehn. Die für die Einspeisung z.B. des Solarstroms vergütete EEG-Umlage dient(e) zur Markteinführung der erneuerbaren Energien und wird auf (fast) alle Endverbraucher umgelegt. In der Stromrechnung ist diese gesondert ausgewiesen. Per Industrieprivileg davon ausgenommen sind stromintensive Betriebe – ursprünglich gedacht als Ausnahme/Kostenbremse. Diese zwischenzeitlich deutlich ausgeweitete Regelung wurde jüngst gerichtlich „kritisiert“.

 

Aus Sonne Strom und Wärme gewinnen
Aus Sonne Strom und Wärme gewinnen

 

Energiewende – Quo vadis?

Ca. 600 Bürgerenergiegenossenschaften waren bereits Ende 2011 deutschlandweit aktiv. Sie tragen dazu bei, dass ca. 25% der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme erfolgt. Deutschland erzeugt damit mehr Strom als wir national verbrauchen und exportiert den Überschuss ins benachbarte Ausland.

Wie geht es weiter mit der begonnenen „Energiewende“?

Werden sich die „big four“ durchsetzen, die (teure und verletzliche) offshore –Windparks anstreben und für den Transport massiven Ausbau neuer Mega-Stromautobahnen und Konverter (z.B. Meerbusch-Osterrath)  beanspruchen?

Oder: Finden innovative Querdenker Gehör, die hinreichend Potential für eine umweltfreundlichere und klimaschonendere Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen sehen und – z.B. durch maßvolle Ertüchtigung bestehender Stromnetze und effiziente Nutzung der Erdgasnetze für „power to gas“ Speicher- und Transportproblem gleichermaßen lösen wollen?
„Effiziente“ Nutzung bedeutet, – ähnlich Brennwerttechnik – auch die (Ab-)Wärme sinnvoll zu nutzen.
“Power to gas“ heißt vereinfacht, z.B. Windstrom durch Hinzufügen von Wasserstoff zu verflüssigen und z.B. in Erdgasnetzen zu speichern/transportieren.

Partikularinteressen und Gemeinwohl

Engagieren sich Bürger*innen, vermuten Politiker dahinter oft Partikularinteressen.
Warum eigentlich? Auch für die Energiewende gibt es kein Drehbuch – wohl aber gute Ideen und maßgeblich auch von Bürger*innen!

Wieder folgen drei Denkanstöße:

Gemeinwohlökonomie konnte ein Steueranreiz sein, indem am Gemeinwohl orientierte Unternehmen durch Verkennzifferung von zB Transparenz, Fairness, Ressourcenverbrauch mit Augenmaß, Recycling und daran orientierten gestaffelten Umsatzsteuersätzen belohnt würden. Es könnte gelingen, die Wirtschaft so sanft zu verantwortungsvollem Wirtschaften überzuleiten. Wir müssen nicht z. B. zu (weiterer) Kostenminimierung nach/trotz gutem Jahresergebnis Entlassungswellen dulden!

Die Regulierung des Finanzmarktes (geplant für Sommer 2013) könnte Bürgerenergiegenossenschaften von aktuell geplanter Mindestanlagesumme und Pflicht-Projektanzahl ausnehmen.

Auch könnten Bürgerenergiegenossenschaften, die Strom an Mitglieder liefern – anstatt ihn  zur Vereinnahmung von  EEG-Umlage einzuspeisen – von Zusatzabgaben befreit werden.

Politik soll lenken und denken!

Die Energiewende ist ein vielschichtiges Thema, das nur im Gesamtkontext umzusetzen ist. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass regionale Handlungen stets globale Auswirkungen haben. Was bitte hindert die (Lokal)Politik, auch Bürgerkompetenz anzuerkennen und ehrenamtliches Engagement z.B. in  Bürgerenergiegenossenschaften durch klare Signale zu unterstützen?. Auch sollte(n) die Politik(er/innen) aus Protesten kritischer Bürger*innen gegen Großprojekte lernen, dass ergebnisoffener Dialog und belastbare Kosten-Nutzen-Rechnung Planungssicherheit schaffen können. Möglicherweise haben auch Bürger*innen Kompetenzen erworben, die sie zum Wohle des Ganzen einbringen wollen und können. Vielleicht gibt es – aus anderer Perspektive betrachtet – gar eine bessere als die vermeintlich gute – zu früh/in kleiner Runde – getroffene alternativlose Entscheidung.

 

BauEnergieKompetenz - naturverträglich
BauEnergieKompetenz – naturverträglich

 

Auch dazu drei Gedanken:

Machen die Vernetzung/ Weiterentwicklung eines über vier Jahrzehnte überregional längst etablierten Alleinstellungsmerkmals die Stadt/ Region einzigartig attraktiv oder schafft dies das x-te Mega-Einkaufszentrum im dicht besiedelten Ballungsgebiet zwischen Rhein, Ruhr und Wupper?

Was, wenn durch ein BauEnergieKompetenzZentrum – dank hinreichender parkähnlicher Größe des bereits etablierten Geländes und Investitionswille des langjährigen Geschäftspartners – die „regionale Energiewende HIER erlebbar“ gemacht und mit Praxisbeispielen und Prototypen interdisziplinär aus den Bereichen Architektur, Maschinenbau, eTechnik (Mobilität, Laden/Speichern, Netze, Regelung/Steuerung etc.) integriert und unter nahezu „realen“ Bedingungen erforscht werden könnte?

Was, wenn diese innovativen Impulse ganzjährig Bewusstsein bilden könnten z.B. bei Hausbesitzern, Mietern aber auch eMobilisten, für die Energiewende nicht länger eine bloße – auf Aktionstage zeitlich begrenzt zugängliche – Idee wäre und zudem Wuppertal (auch) durch den „Energie-affinen“ Stadtrandbezirk W-Nord (weitere) innovative Signale aus der Region senden würde, die unsere Stadt/Region als Wohn- und Arbeitsstandort deutlich aufwerten?

Hinzu käme:

Dialog, Transparenz sowie Verlässlichkeit bringen möglicherweise auch – in der Vergangenheit verspieltes – Vertrauen zurück und sind Grundlage der erfolgreichen Energiewende.