Mehr Verkehrswende wagen – in Wuppertal und überall
heißt: ökologisch und sozial verträgliche, solidarische, gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität zu schaffen, an der alle teilhaben können und die auch Anwohner*innen an den Hauptverkehrsstraßen und an der Talsohle wieder aus der – Gesundheit und Mitwelt belastenden und schädigenden – Opferrolle befreit. Sind wir dazu bereit und mutig genug?
Im Deutschlandfunk hieß es am 7.6.2016 zum Thema Stadtplanung/Mobilität
„Radikale Abkehr vom motorisierten Individualverkehr“
Je größer die Stadt, umso größer die Umweltprobleme. Der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen für Städte, sagte die Stadtplanerin Franziska Schreiber im Deutschlandfunk.
80 Prozent der CO2-Emissionen würden in den Städten produziert, vor allem im Verkehrs- und Transportsektor biete sich das größte CO2-Einsparpotenzial.
Für W-Nord galt und gilt dies offensichtlich nicht.
Hier wird – gegen ganz erhebliche Widerstände von Beginn an und auf breiter Basis – im bereits überlasteten Stadtrandbezirk der Verkehrsbringer IKEA angesiedelt. Nicht nur der gesunde Menschenverstand lässt vermuten, dass eine Rückstaustrecke von nur ca. 600 m mit 8 Knotenpunkten und 6 Lichtsignalanlagen kein Garant für Verkehrsfluss sein kann, sondern angesichts quasi verdoppeltem Verkehrsaufkommen eher das Gegenteil bewirken muss. Dagegen helfen auch die zwischen der A46-Anschlussstelle W-Oberbarmen-Nord ( KP/ Knotenpunkt 1) und der Shell-Tankstelle (KP7) z.T. blasenartig ertüchtigten Fahrspuren nicht wirklich. Stadt/Investor vertrauen offensichtlich nur den eigenen Gutachtern, nicht aber den aus der Bürgerschaft hinzugezogenen Experten, die dort Zähfluß und Stau befürchten.
In der letzten Folge des Transformationstandems zur Mobilität wird es am 22.6. um Kinder gehen.
„Wie erleben und überleben Kinder im Straßenverkehr?“
TERMIN-INFO: 22.6.2016 um 19:00 in der Elberfelder Citykirche
Wo finden wir das in W-Nord? Die Vorgabe lautet hier: Autos müssen schnell von der Autobahn zum IKEA-Gelände gelangen, da bei Rückstau auf die Autobahn die Sperrung der Ausfahrten W-Oberbarmen droht.(s. Genehmigung/Hinweis vom 14.8.2015 der Bezirks-regierung Düsseldorf) Einerseits ist Stau im Umfeld von IKEA normal – auch zurück bis auf die Autobahn. So verwies ein Nachbar beim letzten Gespräch am Kreisel auf IKEA in Dort-mund – mit regelmäßigem Rückstau bis auf den Standstreifen der Autobahn. Für W-Nord und die an die Ausfahrten W-Oberbarmen angebundenen Firmen wäre eine Sperrung .der Ausfahrten das eine. Aber es gibt noch einen weiteren – wichtigen – Aspekt: die Sicherheit! Durch Verkehrsunfälle sind in W-Nord immer wieder Menschen verletzt worden – auch tödlich. Auf Bitten und Drängen der hinterbliebenen Anwohner*innen wurde die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erfolgreich erhöht, durch Entschleunigung – zunächst per Fußgängerampel, die später noch durch die Zebrastreifen am Kreisverkehr ergänzt wurde. Beides erhöhte nachweislich die Sicherheit. Die Unfallschwerpunkte waren damit erfolgreich entschleunigt und entschärft worden. Nun fordert der KEA-Mehrverkehr wieder Beschleuni-gung – und die Zebrastreifen müssen dafür wieder weichen. DAS ist unverantwortlich!
TERMIN-INFO: 22.6.2016 um 19:00 in W-Ronsdorf: SMOG
Die BI L419 – keine Autobahn durch Ronsdorf (Gründungs-Mitglied im BI-Netzwerk) – lädt ein in den Gemeindesaal der ev. –lutherischen Gemeinde Ronsdorf, Bandwirkerstr. 13, W-Ronsdorf
SMOG – Gefahr der (Diesel-)Abgase (Prof. Dr. P. Wiesen)
Erinnerung auch an den wegecheck – bitte nicht vergessen (läuft noch bis zu den Schulferien): gefährliche und schadhafte Radwege, Gehwege, Überwege etc. eingeben. Ob auf Wegen zur Schule, zur Arbeit, zur Ausbildung oder auf Freizeit- und Spielwegen wo auch immer… http://www.schulwegcheck.de/wegecheck/
WI: „Von der Autostadt zu einer Stadt des Umweltverbundes“
In ihrem 20seitigen Papier „Von der Auto-Stadt zu einer Stadt des Umweltverbunds: zehn Leitlinien zur Verkehrswende in Wuppertal beschreiben Oscar Reutter, Fredereric Rudolph und Thorsten Koska die Vision einer Stadt, in der der Umweltverbund aus ÖPNV, Fußverkehr und Radverkehr für 3/4 aller Wege genutzt wird. Das Rückgrat bildet dort ein moderner ÖPNV, finanziert durch ein experimentelles Solidarisches Bürgerticket, mit mehr Linien, dichterem Takt, eigenen Busspuren, modernen, umweltfreundlich betriebenen Bussen, der Schwebebahn und möglicherweise auch weiterer neuer SPNV-/ÖPNV-Varianten. Für 33% aller Wege nutzen die Wuppertaler „ihren ÖPNV“ – seit der B7-Sperrung übrigens bereits heute, um staufrei die Elberfelder City zu erreichen.
Bei den in W-Nord durchgeboxten Großprojekten spielte dies offensichtlich auch keine Rolle.
Der Verkehrsvermeidung widmet sich das erste Kapitel der Leitlinien, und es ist ein wichtiger Schritt zur CO2-Einsparung im Verkehrssektor. Auch bei der Ansiedlung des Verkehrsbringers IKEA wäre dies möglich gewesen, wenn der Standort nicht vorschnell und alternativlos bestimmt und per politischer Absichtserklärung beschlossen worden wäre. Eine transparente Diskussion zur besten – klimafreundlichen und zukunftsfähigen – Möbler-Standortfindung hat öffentlich jedenfalls ebenso wenig stattgefunden wie eine solche zur besten Folge- oder Umnutzung in W-Nord. Es blieb der Beschluß: „der Elch will nach W-Nord“ nebst Vorgabe: „Autos müssen schnell von der Autobahn zum IKEA-Gelände fahren“, da bei Rückstau auf die Autobahn die Sperrung der Ausfahrten W-Oberbarmen droht. (s. o.)
Es geht um UNS, UNSERE Zukunft und Lebensqualität im Stadtrandstadtraum W-Nord, aber auch um Zukunftsfähigkeit und Hebung des bestmöglichen Zukunftspotentials für die Gesamtstadt. Dafür sind wir in W-Nord auch weiter aktiv laut. Wir wollen reden – im TRIALOG! Dazu ist es nie zu spät. Leitsätze dazu haben wir bereits in 2014 erarbeitet – im BI-übergreifenden Positionspapier „In welchem Wuppertal möchten Sie leben?“ und diese beim BI-Netzwerk-Stadtentwicklungsforum „Trilogie zum Wuppertaler TRIALOG“ in 2015 noch vertieft. Zum „Gespräch vor Ort – auch in W-Nord“ haben wir sämtliche Vertreterinnen aus Rat, BV-Oberbarmen und uns bekannten Medien per eMail eingeladen. Die Resonanz aus den Parteien und Medien war dürftig. Herausragende Negativreaktionen waren ein im Auto langsam vorbeifahrender Mandatsträger und eine sich aus Datenschutz-gründen die Nutzung ihrer – im RIS stehenden – eMail verbittenden Mandatsträgerin.
Weitere Informationen finden sich auf der Website www.w-nord.de.