Gute Nachricht 19: Durchbruch des Jahres mit EE
Ob auf Haus- oder Garagen-Dächern, an Balkonen oder Fassaden, im Garten – überall ernten Menschen mit Photovoltaik-Modulen sauberen Strom aus der Sonne. Auch in Wuppertal ist da noch viel mehr Luft nach oben…
Den weltweiten Aufschwung von Erneuerbarer Energien hat das Wissenschaftsmagazin „Science“ zum „Breakthrough of the Year 2025“, d.h. zum bedeutendsten wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres 2025 gekürt. Warum das? Erstmals in der Geschichte wurde in 2025 mehr Strom aus erneuerbaren Quellen – wie Sonne und Wind – erzeugt als aus Kohle.
Dies ist ein Meilenstein für die globale Energiewende
Erstmals in der Geschichte haben erneuerbare Energien jetzt Kohle als größte Stromquelle weltweit überholt. Das US-Fachjournal „Science“ hat deshalb den weltweiten Boom erneuerbarer Energien zum „Durchbruch des Jahres 2025“ gekürt:
„Es war das erste Jahr, in dem weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Energien – einschließlich Wind- und Solarenergie – erzeugt wurde als aus Kohle“, schreibt der Chefredakteur der „Science“-Journale, Holden Thorp.
Fakt ist, dass nur noch 33,1 Prozent des Stroms aus Kohle stammt. Die weltweiten Emissionen aus fossilen Brennstoffen beginnen hoffentlich bald zu sinken. „Dieser Meilenstein könnte nun nur noch wenige Jahre entfernt sein.“ so Holden Thorp
Die Innovation kam aus Deutschland und USA, produziert wird in China
China erkannte den in Deutschland sowie USA politisch arg blockierten Erneuerbaren-Boom und perfektionierte Technik und Produktion: Ca. 80 Prozent der weltweiten Solarzellen werden inzwischen in China hergestellt, ebenso 70 Prozent der Windturbinen und 70 Prozent der Lithiumbatterien.
Fazit
Das deutsche Ur-EEG 2000 ebnete den Weg zur Markteinführung der Erneuerbaren Energien. Die Preise sanken. Dies wurde durch die Massenproduktion beschleunigt.
Weitsichtige und beharrliche Praktiker*innen sowie mutige Parteien-übergreifende gesetzliche Rahmenbedingungen können viel bewirken, denn Strom aus Sonne und Wind sind heute die günstigste Option – weltweit.
Globale springen neue Märkte an
Europa profitiert von niedrigeren Investitionskosten und Entfall zukünftiger Brennstoffkosten sowie höherer Energiesicherheit und Preisstabilität.
Im Globalen Süden wie z. B. in Afrika, aber auch in Südasien werden günstige Solarmodule aus China importiert. Haushalte können so preiswert mit Strom für Licht, Handys und Ventilatoren versorgt werden, da zukünftige Brennstoffkosten entfallen.
Allerdings ist auch klar, dass China ein Markt-Monopol für EE-Anlagen aufgebaut hat. Langfristig birgt das ebenso Risiken wie die langjährigen Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas.
Weiter gibt es Gegenwind und Herausforderungen…
Trotz dem o.g. rasanten Fortschritt steigen globale Kohlenstoffemissionen weiter an. Dies rückt das in Paris 2015 weltweit vereinbarte Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitraum zu begrenzen, laut zahlreicher Expert*innen in weite Ferne.
China setzt den Bau neuer Kohlekraftwerke fort. Politischer Gegenwind und Widerstand wie Ankündigungen aus der Bundespolitik zum Bau neuer Gaskraftwerke und für hohe Import von US-LNG, Handelshemmnisse für chinesische Solarmodule sowie die Politik der US-Regierung gegen die Entwicklung von Wind- und Solarenergie bremsen die erfreuliche Dynamik aus. Auch Infrastruktur, die nötig ist, um Wind- und Solarenergie voll auszuschöpfen, muß konsequent weiter ausgebaut werden – auch auf Verteilnetzebene sowie durch Speicher und intelligente Steuerung.
…sowie große Hoffnung und Motivation
Hoffnung liegt weiter auf technologischem Fortschritt – wie längere Rotorblätter für Windturbinen sowie Weiterentwicklung von Solarzellen, die in Verbindung mit Silizium mehr Licht einfangen und die Effizienz steigern und auch deren Recycling.
Entscheidend bleibt auch die Motivation der Menschen, die Energiewende zu akzeptieren, vor Ort umzusetzen und vielschichtige Vorteile zu erkennen, denn während Käufer*innen im Jahr 2004 noch einen Aufpreis aus Umweltbedenken zahlten, sei heute das Eigeninteresse die Hauptantriebskraft. In Science heißt es dazu sehr klar: „Diese Änderung der Motivation könnte der größte Durchbruch von allen sein.“
warum zur Energiewende engagierte Unternehmen abwickeln?
in den ersten drei Quartalen 2025 gab es so viele Insolvenzen wie zuletzt in 2014 – nach politischen EEG-Deformen. Warum bitte werden dazu engagierte Unternehmen aktuell vermehrt abgewickelt? Zu diesem Irrsinn äußert sich auch ein Insolvenzverwalter kritisch im ARD-Beitrag der Sendung Monitor.

gemeinsam: auch Schulen machen EnergiE ©Foto/Quelle: privat-bpe
Lebenswerte Zukunft selbst aktiv mitgestalten
Gemeinsam wurden auch 2025 wichtige Schritte für die Energiewende vor Ort umgesetzt.
Entfesseln wir die Kraft gemeinsamen Wirkens – hier und jetzt.
bbeg macht Erneuerbare mit BürgerEnergie auch in Wuppertal sichtbar
Im bbeg-Geschäftsbereich der großen PV-Anlagen mit über 20 kWp besitzt und betreibt die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft bbeg mittlerweile 15 Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 545 kWp. Die in diesem Jahr gebauten Anlagen wurden auf Gebäuden von Sozialverband und Stadt Wuppertal realisiert.
Zudem wurde durch Steckersolar-Sammelbestellungen das 2020 gesteckte bbeg-Ziel erreicht, eine breitere Öffentlichkeit in Wuppertal/Region dafür zu begeistern. Bedingt durch die aktuelle Marktentwicklung mit mehr Sichtbarkeit und breitem Angebot in Baumärkten und Discountern wurden diese bbeg-Aktivitäten reduziert – ohne aber die sehr wichtige und wirksame Hebelwirkung von Steckersolar für die persönliche Energiewende aus dem Blick zu verlieren.
Dies gilt auch für den bewährten EEE-Dreiklang einer wirksamen Energiewende durch Einsparen, effiziente Nutzung und Erzeugzung des dann noch verbleibenden Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen.
Zukünftige Pilotprojekte können im Bereich der Gemeinschaftlichen Gebäude-Energieversorgung und zur dezentralen Energiespeicherung entstehen, um Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Bestenfalls gelingt dies in Kooperation mit anderen regionalen Akteur*innen. Auch durch die Zusammenarbeit mit Kommunen und lokalen Unternehmen sollen Sichtbarkeit und Akzeptanz weiter gestärkt werden.
Die Umsetzung der Energiewende erfolgt vor Ort. Dies bleibt auch in Wuppertal und darüber hinaus eine große Herausforderung. Bürokratische Hürden, lange Genehmigungsverfahren und fehlende politische Kontinuität bremsen den Ausbau erneuerbarer Energien leider immer wieder aus.
Gleichzeitig beobachten wir weltweit eine verstärkte Nutzung fossiler Rohstoffe – ein Rückschritt, der die Klimaziele gefährden und die Abhängigkeit von endlichen Ressourcen verlängern wird.
Vertiefende Links
ARD-Monitor zu den Folgen aktuelle energiepolitischer Zickzack-Verlautbarungen aus Berlin
https://youtu.be/9If81QkJmWQ
US-Fachjournal „Science“ kürt weltweiten Aufschwung erneuerbarer Energien
https://www.deutschlandfunk.de/boom-erneuerbarer-energien-ist-durchbruch-des-jahres-100.html
Bergische BürgerEnergie-genossenschaft e.G.
https://www.bbeg.de