Klingt nach Begriffsklauberei, ist es aber nicht. Auch für Energiewende-Akteur*innen macht es Sinn, die gebräuchlichsten Begriffe zu kennen, um zu verstehen und mitreden zu können.
fake
Bis zum Jahr 2050 werden wir „klimaneutral“ werden, verkündete die Bundeskanzlerin. Über den Unterschied zwischen klimaneutral und CO2-frei sagte die studierte Physikerin nichts. Seither wird der Begriff in den Medien wie ein Mantra nachgebetet. Er suggeriert klimafreundliche Politik.
Fakt
Tatsächlich handelt es sich um einen bilanziellen Ausgleich und ein Verschieben auf der Zeitachse. Kennt man die Emissionen aus einem Bereich, kann man z. B. eine entsprechende Anzahl an Bäumen errechnen und anpflanzen, die dessen CO2 Emissionen theoretisch wieder aufnehmen. Da CO2 keine Ländergrenzen kennt, ist es egal, wo die jeweiligen Emissionen und ihr Ausgleich stattfinden. So lassen sich ganze Länder „klimaneutral“ rechnen.
Reduktionszertifikate als Plazebos
In den vergangenen Jahren ist ein System von „ökologisch hochwertigen“ Emissions-Reduktionszertifikaten aus „anerkannten und verifizierten Klimaschutzprojekten“ entstanden. Der Emittend „erkauft“ sich gewissermaßen das Recht, weiterhin Emissionen auszustoßen, indem er klimaschützende Maßnahmen bezahlt oder zumindest fördert.
Moderner Ablasshandel
Heute veranlassen Airlines Fluggäste freiwillig Geld zur Pflanzung von Bäumen zu entrichten. So soll das Abgas aus der Düse kompensiert wird. Zum Tragen könnte das erst in Jahrzehnten kommen. Die Deutsche Bahn kauft Zertifikate von norwegischen Wasserkraftwerken. Wirklich CO2-frei fährt keiner ihrer Züge.
Handlungsoption/en: Ein neues Narrativ
„Klimaneutralität“ bildet die Grundlage für ein neues Narrativ. Danach hätten Politik und Wirtschaft die Klimakrise endlich verstanden und wollten ihr Verhalten ändern. Das Narrativ bildet eine Nebelwand, hinter der der Fuel Switch zum Erdgas, eine neue LNG-Infrastruktur, Altmaiers neue Wasserstoff-Welt und ein Revival der Kernenergie verborgen werden.
Das Ziel: CO2-Freiheit bis 2030
Deutschland hat laut Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ein Restbudget an CO2-Äquivalenten in Höhe von 9,7 GT. Davon sind 2,4 GT inzwischen emittiert. Bleiben 7,3 GT. Mit „Klimaneutralität“ wird die Notwendigkeit, eine CO2-Freiheit bis 2030 zu erreichen, verschleiert und unterlaufen. CO2-frei werden Prozesse und Verfahren nur durch ordnungsrechtliche Maßnahmen, also die stufenweise Einschränkung der Emissionen bis hin zum endgültigen Verbot.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS)
Mit dem bisherigen politischen Pfad wäre der Löwenanteil der Energiewirtschaft wieder in den Händen der Konzerne. – Das zerstörerische Wirtschaftssystem könnte weitermachen (bis es auf ganz andere Weise gestoppt wird).
Wissenschaft: Die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind zudem eine Gefahr für die menschliche Gesundheit (Watts et al., 2015, 2018). Neben den oben genannten direkten Folgen sind dabei auch indirekte Folgen der globalen Erwärmung wie Ernährungsunsicherheit und die Verbreitung von Krankheitserregern und ‑überträgern zu beachten. https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/
Die Energiewende ist kein Pappenstiel. Die gesamte Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur beruht weitestgehend auf fossilen Brennstoffen.
fake 3
Klimawandel gab es schon immer.
Fakt 33
Ja, Klimawandel gab es auch schon früher, allerdings noch nie eine Klimakrise mit derart heftiger Erwärmung in so kurzen Zeitspannen wie es nun zu beobachten ist und für die Zukunft auch weiter erwartet wird. Die Gründe dafür sind hinreichend erforscht und z.B. technische Maßnahmen bekannt.
Die Vermutung liegt nahe, dass die handelnden Entscheidungsträger ein Scheitern der Energiewende anstreben, um dann zu sagen dass nun gar nichts anderes übrig bleibe, als die „klimaneutrale“ Atomenergie wieder zu beleben.
vertiefende Infos
Mächtige Konzerne haben den komplexen Prozess von der Gewinnung der Rohstoffe über deren Aufbereitung und energetische Umwandlung bis hin zur Kundenbelieferung in der Hand. Diese Konzerne geben ihr Geschäftsfeld nicht freiwillig auf.
Ihre Manöver:
1.) Leugnung der Klimaerwärmung gegen besseres Wissen. Konzern Exxon steht deswegen heute vor Gericht.
2.) Als dies angesichts immer erdrückenderer Fakten nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, griffen die Energiekonzerne zu einer anderen Strategie: CCS. Durch Verpressung des CO2 in den tiefen Untergrund würden Kohlekraftwerke „klimafreundlich“. – Bürgerinitiativen zeigten auf, dass dies eine abwegige Behauptung ist, die nicht dem Klimaschutz, sondern ausschließlich einer Grünbemäntelung der Kohlekraftwerke dient. Das Propagandaprojekt „klimafreundliches Kohlekraftwerk“ scheiterte. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung wurde eingeläutet.
3.) Nun greifen die Konzerne – mit großartiger Unterstützung durch die dominierenden politischen Kräfte – zu einem neuen Betrugsmanöver: Erdgas. Weil es weniger CO2 emittiert, wird es als klimafreundlicher als die Kohle bezeichnet. Das ist jedoch eine Lüge. Verschwiegen wird nämlich, dass im Zuge der Erdgasproduktion erhebliche Mengen Methan unverbrannt in die Luft gelangen. Methan hat In den ersten 20 Jahren seiner Exposition die 86fache Klimawirksamkeir von CO2 und nach 100 Jahren immer noch die 34fache. Erdgas ist daher unterm Strich klimaschädlicher als Kohle.
Die führenden politischen Kräfte wollen die Energiewende nicht. Mit gut klingenden Worten abspeisen, können sie hervorragend. Darin haben sie Übung. Wie die Taten aussehen, steht auf einem anderen Blatt. Während am 20. September Millionen für Klimaschutz demonstrierten, legte die Bundesregierung letzte Hand an ihr sog. „Klimapaket“ und verpasste damit den zuvor für ihr Engagement gelobten „jungen Menschen“ einen Schlag ins Gesicht, wie er gröber nicht hätte sein können.
Wissenschaft: Bereits mit der aktuellen Erwärmung sind wir in vielen Regionen mit häufigeren und stärkeren Extremwetterereignissen und deren Folgen wie Hitzewellen, Dürren, Waldbränden und Starkniederschlägen konfrontiert (zum Beispiel IPCC 2012, 2013, 2018, National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine 2016). https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/
Handlungsoptionen
Weder werden die jungen Menschen mit den Klimastreiks aufhören noch die seit Jahrzehnten engagierten Pioniere und Initiativen. NGOs… mit ihrer Aufklärung nebst guten Praxisbeispielen. Nachstehend folgen Links zu einigen der am EE-Runder Tisch vernetzten EE-Pionier-NGOs, auf deren websites es sich zu stöbern lohnt:
Die Menschen haben längst erkannt, dass sie selbst die Veränderung herbeiführen müssen, da diese nicht politisch angestoßen werden wird. Das hat jüngst das Klimapäckchen gezeigt, dessen gemeinsamer Nenner kaum kleiner sein konnte!
Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun. (Mahatma Gandhi) In diesem Sinne empfehlen wir: Klimaschutz einfach machen.
Kann Gas Brücken-Ressource sein und Kohle,
Öl ersetzen? Nein, besser wäre der Umstieg direkt auf 100% Energie aus
erneuerbaren Quellen, jetzt!
zu spät… Quelle: SFV/Mester
fake: 3.
Erdgas ist Brücken-Ressource und klimafreundlicher als Kohle, da
weniger CO2-Ausstoß?
Fakt:
3.
Mitnichten! Erdgas stammt aus fossilen Quellen – wie Öl und
Kohle auch. Anders als die Letztgenannten emittiert Erdgas bei der Verbrennung
kein CO2. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn Gas hat andere
klimaschädliche Folgen, von der Erzeugung bis zur Verbrennung. Zudem fehlt das
nun in die (neue) Gas-Infrastruktur eingesetzte Geld beim Ausbau der
Erneuerbaren. Heute in die Gas-Offensive „investierte“ Mittel sollen sich
morgen rechnen und/oder ein Ausstieg daraus ähnliches „Lösegeld“ bringen wie
der nun verabredete Kohleausstieg…
Der
weltweite CO2-Ausstoß steigt weiter
So die Aussage der europäischen Umweltagentur bei der
diesjährigen Weltklimakonferenz COP25. Das ist fatal, da der durch Verbrennung
fossiler Energie verursachte CO2 -Ausstoß maßgeblich für die Klimakrise mit
verantwortlich ist. Das heißt aber nicht automatisch, dass die Verbrennung von
fossilem Gas weniger klimaschädlich wäre.
Hauptbestandteil
von Erdgas ist das extrem klimaschädliche Gas Methan
(das ist bitte nicht zu verwechseln mit der Flüssigkeit
Methanol!)
Bei der energetischen Erdgasnutzung entsteht weniger CO2 als bei
der Verbrennung von Kohle oder Erdöl; deshalb ist die CO2-Steuer und die
Belastung durch den Emissionshandel geringer, aber eben nicht weniger
klimaschädlich.
Flankiert durch Windkraftzerstörung durch Erhöhung der
Abstandsregelungen und weitere Deckelung („atmender Deckel“) der Photovoltaik
werden Erdgas (und seine Produkte LNG und „blauer Wasserstoff“) im großen
Maßstab installiert mit dem Ziel, die EE dadurch einer vernichtenden Konkurrenz
auszusetzen.
Fazit
Die angepriesene Übergangstechnik Erdgas schädigt das Klima und
verzögert die direkte Umstellung der Energieversorgung auf dezentralen Einsatz
von Solar- und Windenergie sowie Stromspeichern.
vertiefender
SFV-Artikel: Erdgas – trojanisches Pferd der fossilen Energiewirtschaft
Wissenschaft: Der Temperaturanstieg ist nahezu vollständig auf die von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen (U.S. Global Change Research Program 2017, IPCC 2013, 2014). https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/
Neue Studie: Globales Energiesystem mit 100% Erneuerbaren
Energien
Die neue Studie der
Energy Watch Group und LUT University skizziert als erste ihrer Art ein 1,5°C
Szenario mit einem kostengünstigen, sektorenübergreifenden und auf hoher
Technologievielfalt beruhenden globalen 100% Erneuerbare-Energien-System,
welches ohne negative CO2-Emissionstechnologien
auskommt.
Handlungsoption
Nutzen wir das Potential zur Ernte von sauberer EnergiE aus der
Sonne – auf Dächern, Fassaden, Infrastruktur … und fordern
nachdrücklich ein, dass Klimaschutz auf allen Ebenen umgesetzt und nicht weiter
blockiert wird!
Potential nicht zu nutzen, wollen und können wir uns nicht mehr
leisten: In NRW wird das Potential der Windkraft nur zu 15% genutzt und das der
Photovoltaik nur zur 6%. (Quelle: WDR zur Antwort der Landesregierung auf eine
Anfrage von B90/Grüne).
Sieht
das für Wuppertal/die Region besser aus? Leider nein! Dabei haben auch wir hier
so viel PV-Potential!
Auch hier reicht es nicht, den Klimanotstand – in Wuppertal gar
doppelt – zu beschließen: Nun wurde dieser auch durch FFF-W beantragt und
gestern im Umweltausschuß beschlossen. https://ris.wuppertal.de/si0057.php?__ksinr=13026
Gut so, wenn es jetzt rasch an die Umsetzung wirksamer Maßnahmen gegen die
Klimakrise geht und wir nicht weiter wertvolle Zeit verlieren! Nur wenn wir
100% EE wirklich wollen und entschlossen umsteuern, schützen wir Mensch,
Mitwelt und Klima!
100% EEist Klimaschutz zum Mitmachen, für uns alle! Es gibt viele Wege. Wir müssen sie nur gehen,
indem Politik und Verwaltung dem Klimaschutz bei ALLEN
Entscheidungen Vorrang einräumen oder zumindest begründen, warum sie es im
Einzelfall verantworten, dies nicht zu tun.
indem Energieverbraucher*innen – privat wie unternehmerisch,
kirchlich… – eine Solarthermie- und/oder Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen
Dach errichten, sich an BürgerEnergiE-Genossenschaften beteiligen, zu echten
Ökostrom-Anbietern wechseln…
Kurznachricht: Toller Erfolg für Fridays for future Wuppertal. Gerade hat der Ausschuss für Umwelt im Rat der Stadt beschlossen, dass Wuppertal, wie von fff gefordert, den Klimanotstand ausruft.
ergänzende Anm.: Tatsächlich wurde der so wichtige Antrag der FFF-Wuppertal zum Klimanotstand dann aber durch den dafür zuständigen Hauptausschuss doch noch abgelehnt. Das ist traurig und recht verwunderlich, denn zuvor wurde der per Bürgerin-Antrag eingeforderte „quasi-Klimanotstand“ für Klimaschutz als vorrangige Gemeinschaftsaufgabe am 10.09.2019 durch den Umweltausschuss nach Beratung empfohlen und am 18.9.2019 durch den Hauptausschuss unverändert beschlossen.
Geht der Schutz des Grundrechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit vor – oder ist etwas ganz anderes wichtiger? Wann werden die Bremsen und Blockaden gelöst, um Klimaschutz einfach zu machen?
was tun?!
fake: 2.
Der Gesetzgeber erzwingt den Bau von Fernübertragungsleitungen, die dringend gebraucht würden.
Fakt: 2.
Durch unnötige Fernübertragung von Sonnen- oder Windenergie erzielen die Netzbetreiber Gewinne. Warum sollen denn nicht Sonnen- und/oder Windenergie aus der eigenen Region geerntet werden?
Es fehlt der Schutz des Grundrechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit
„Er geht mir nicht mehr aus dem Kopf, der verzweifelte Ausruf von Greta Thunberg bei der Weltklimakonferenz am 23. September 2019 in New York City.“ so Wolf von Fabeck, der langjährige Geschäftsführer des SolarenergieFörderVerein Deutschland e.V.
„How dare you!“
„Das alles ist so falsch! Ich sollte nicht hier sein. Ich sollte in der Schule sein – auf der anderen Seite des Ozeans. Doch Ihr kommt zu uns jungen Menschen und wollt Hoffnung
How dare You! Ihr habt meine Träume gestohlen und meine Kindheit mit Euren leeren Worten. Ja, und ich bin sogar noch eine von den Glücklicheren!
Menschen leiden, Menschen sterben. Ganze Ökosysteme brechen zusammen. Wir erleben den Beginn eines Massensterbens und alles was Ihr könnt, ist über Geld zu reden und zu faseln über ewiges ökonomisches Wachstum. How dare You !„
Greta Thunbergs Vorwürfe gegen die tonangebenden Politiker sind berechtigt!
Während sich die Warnungen der Klimawissenschaft erneut verschärfen, die Proteste der jungen Generation lauter werden, steuert die Bundesregierung weiter gegen
macht durch überzogene Abstandsregelungen die Windenergiebranche nieder,
schiebt die Entfernung des 52 Gigawatt-PV-Deckels immer weiter hinaus,
behält den „atmenden Deckel“ bei (der korrekterweise „Strangulierungsmechanismus“ heißen müsste).
Der Anfang 2017 in Bonn gegründete „Runde Tisch Erneuerbare Energien-NGOs“ erstellt mit dem diesjährigen den nunmehr 3. EE-Adventskalender und bietet erneut fake, Fakt und Handlungsoptionen zur Klimakrise. Ziel der Gründung war und ist es, zu informieren und zu ermutigen.
Klimaschutz zum Selbermachen…
fake: 1. Es gebe große Uneinigkeit darüber, ob der Klimawandel stattfindet und auch menschengemacht ist.
Fakt: 1. Weltweit ist die Durchschnittstemperatur bereits um etwa 1 °C angestiegen (relativ zu 1850–1900) (IPCC 2013, 2018). Rund die Hälfte des Anstiegs erfolgte in den letzten 30 Jahren (NASA 2018, IPCC 2014). https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/
Das Team des Kognitionspsychologen John Cook wertete knapp 12.000 Studien zum Thema globale Erwärmung aus. Das Ergebnis: 97 Prozent derjenigen, die sich zum Klimawandel positionierten, waren sich einig, dass der Klimawandel auch durch die Menschen gemacht ist (Quelle: Environmental Research Letters: Cook et al., 2013 http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/8/2/024024]
Wenn wir Menschen, die Klimakrise maßgeblich mit verursacht haben, können wir Menschen auch das Fortschreiten der Krise ändern.
Handlungsoption: 1.
Klimaschutz gegen die Klimakrise
Klimawandel ist in aller Munde, „Klima schützen“ – macht die große Runde. „Wir schaffen das“ ruft uns die Regierung zu: „Klimaschutz ist unser großer Clou.“ Mit dem Klimaschutzgesetz die Erde retten, die Länder wollen nicht darauf wetten… Recht haben sie, doch ohne Stärkung der Bürger*in-EnergiE klappt Klimaschutz in Deutschland und der Welt nie. Bürger*in-EnergiE ist die tragende Säule, Regierungen aber bekämpfen sie mit der Keule. Unser EE- Adventskalender informiert, wie Klimaschutz durch Bürger*in-Energie funktioniert:
Klimaschutz zum Selbermachen
auch in Wuppertal/der Region z. B. mit der eigenen Photovoltaik-Anlage und/oder durch Beteiligung/Mitwirkung in der Bergischen BürgerEnergie-Genossenschaft http://www.bbeg.de, über die wir Gemeinschafts-Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung realisieren und damit aktiv den Erneuerbare Energien (EE)-Anteil vor Ort erhöhen.
Zum Einstieg ins Wochenende gibt es eine spannende 2-teilige Veranstaltung zu Klimagerechtigkeit – beleuchtet im Gesamtkontext: von global zu lokal, von Nahrungsanbau über Ressourcen-Verbrauch,- nutzung und -schonung – sowie bezogen auch auf unsere Lebensbereiche Ernährung, Mobilität, EnergiE und Wirtschaft…
Diskussion am 18.10.2019
Teil-1 am 18.10.2019 um 19 Uhr in der Färberei, Peter-Hansen Platz 1 (ehemals Stennert) W-Oberbarmen, mit Impulsen der Gäste aus Lateinamerika und anschließender Diskussion mit dem Publikum, Details s. hier: https://www.njuuz.de/beitrag49975.html
Thementag am 19.10.2019
Teil-2 am 19.10.2019 von 10 bis 18 Uhr im Falken-Bildungsforum, Robertstr. 5a, W-Elberfeld mit weiteren spannenden Impulsen, workshops und Diskussionen, Details s. nachstehend:
Programm Thementag
10:00 Uhr: Begrüßung, Input der Klima-AktivistInnen, aus Nicaragua und El Salvador zu Herausforderungen und Strategien im Umgang mit dem Klimawandel
11:00 Uhr: Fakten zum Klimawandel Impuls von Ralf Weyer, Greenpeace Wuppertal
11:30 Uhr: Kaffee, Zeit für Gedankenaustausch bzw. bilaterale Gespräche,
anschließend World Café: klimafreundlich-nachhaltige Ernährung
12:30 Uhr: Mittagspause
13:30 bis 14:30 Uhr: parallel zwei Workshops (WS) zum Thema
WS-1 Ressourcen- und Klimagerechtigkeit Bsp. Ernährung/Agrarwende
Der ständig steigende Bedarf an „Fleisch“ und Biokraftstoffen verbraucht immergrößer werdende Flächen, die landwirtschaftlich für Monokulturen genutzt werden. Welche Folgen hat die industrielle Landwirtschaft bei uns, in Afrika und Lateinamerika für die Umwelt und die Ernährung der Menschen in den betreffenden Ländern? Wie gelingt eine nachhaltige Landwirtschaft? Moderation Klaus Hess und Beate Petersen, Impuls: FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk (FIAN)
WS-2 Ressourcen- und Rohstoffgerechtigkeit, Bsp. Mobilität
Der Ruf des Erdöls ist unter Linken, und Umweltschützer*innen seit Jahrzehnten gründlich ruiniert. Doch was bedeutet eigentlich der Abbau der Rohstoffe der Elektromobilität, Lithium und Kupfer, für Mensch und Umwelt? Und: Gibt es davon eigentlich genug, sodass wir mit dem PKW-Wahn einfach elektrisch weiter machen können? Wie kann eine nachhaltige Mobilitätswende gelingen? Moderation: Jürgen Regneri, Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V. Impulse: Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa, SJD – Die Falken KV Bergisch Land,
14:30 Uhr: Kaffee, Zeit für Gedankenaustausch bzw. bilaterale Gespräche
15:00 bis
16:300 Uhr: anschließend weitere Workshops
WS-3 Energiewende:
Langfristig hat die Wende zu Klimagerechtigkeit mit 100%Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE) viele Vorteile, lokal wie global: Dieser Umstieg ist nicht kostenlos und erfordert Mut. Wie kann das mit dem Umstieg zu nachhaltigem Konsum- und Lebensstil jedes/r Einzelnen gelingen? Welche gesellschaftlich Problematisierung, gesetzliche Rahmenbedingungen zum nachhaltigem Handeln und/oder Sanktionierung von Fehlverhalten sind dazunotwendig? Wie kommen wir dahin? Was heißt das für die kommunale und globale Ebene? Was heißt das für Stromkonzerne und Arbeitsplätze? Moderation Beate Petersen, BUND-Kreisgruppe Wuppertal Impulse: Klimagewerkschaftler*innen, Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft (bbeg), Klimanetzwerk W
Ursache für den Klimawandel. Die Wirtschaftsstrategie der EU ist es,das Wachstum anzukurbeln. Was heißt das für die Politikfelder z.B. Außen- und Sicherheitspolitik; Binnenmarkt/ Handel/ Wettbewerb; Energie/ Verkehr; Landwirtschaft/Industrie? Was bringen die aktuellen Freihandelsverträge für das Klima? Wie kann eine klimaschonende Wirtschafts- und Handelspolitik aussehen? Und: Was sind Anforderungen für einen gerechten Welthandel? Moderation Klaus Hess, Informationsbüro Nicaragua e.V. Impulse: Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen
16:00 Uhr: Vorstellung Workshop-Ergebnisse
17:00 Uhr: Plenumsdiskussion und Workshopauswertung
18:00 Uhr: Ende
Veranstaltende
BUND – Kreisgruppe Wuppertal, Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V. und Informationsbüro Nicaragua e.V.
Mitwirkende und weitere Unterstützende
Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft e.G., FIAN, Greenpeace, KlimagewerkschaftlerInnen, Klimanetzwerk W, SJD – Die Falken KV Bergisch Land, Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa, Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen
Beide Veranstaltungen werden gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“
Für Rückfragen stehen Ihnen vom FBF Bergisch Land, Jürgen Regneri unter 0178 / 5687 206, Klaus Heß vom Informationsbüro Nicaragua unter 0202-505322 gerne zur Verfügung.
Am 3. Oktober ist nicht nur der Tag der Deutschen Einheit – überall in Deutschland werden an diesem Tag Bäume gepflanzt.
Die wirksamste Maßnahme gegen den Klimawandel ist es, die Wälder aufzuforsten. Bäume sind in der Lage, das von Menschen produzierte CO2 aus der Luft aufzunehmen und es in lebensnotwendigen Sauerstoff umzuwandeln. So ist das klare Fazit einer Studie der ETH Zürich.
Viele Wälder werden dennoch immer weiter abgeholzt. Auch in Deutschland warnen Expert*innen vor einem neuen Waldsterben, ausgelöst durch Dürren, Schädlinge und den Klimawandel.
In diesem Jahr ist Schleswig-Holstein für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zuständig. Die Nordlichter wollen ein Zeichen für eine lebenswerte Zukunft setzen und Bäume gegen den Klimawandel pflanzen.
„Stell dir vor, am 3. Oktober würde jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen. 83 Millionen. Jedes Jahr. Ein neuer Wald. Für das Klima. Und für dich und deine Familie. Für unsere Zukunft“, so lautet das Motto der Aktion Einheitsbuddeln.
Weiter geht es mit den Sommerfilmen im Wandelgarten: am Freitag 6.9.2019 um 20:30 dann um die Anfänge der mutigen Greenpeace-Bewegung als eine Form von Aufmerksamkeit schaffendem Protest…
Herzliche Einladung zum 4. Sommerfilm 2019
Für Freitag, den 6.9.2019 haben die Wuppertaler Wandelgärtner*innen einen Film ausgesucht, der wie das urbane Gärtnern einlädt – zum gemeinsamen Träumen und auch Handeln!
wirksame Kampagne für mutigen Protest
Worum es in dem (Dokumentar-)Film geht
Vancouver, im Herbst 1971. In der kanadischen Hafenstadt tummeln sich Hippies, Öko-Freaks, Vegetarier, Buddhisten und Nudisten. Rund 2000 Seemeilen westlich nähert sich ein brüchiger Schiffskutter der Aleuten-Inselkette vor Alaska. An Bord: eine zwölfköpfige Crew, zusammengewürfelt aus Journalisten, Musikern, Wissenschaftlern und Wehrdienstverweigerern – kaum einer von ihnen hat seemännische Erfahrung.
Mit abenteuerlichem Leichtsinn will die Gruppe den von der US-amerikanischen Regierung geplanten unterirdischen Atomtest auf der Insel Amchitka verhindern; in der Überzeugung, dass die Bombe mit der vierfachen Hiroshima-Sprengkraft nicht hochgehen wird, wenn der Kutter nur nah genug an die Insel heransegelt….
Die Stadt ist unser (Wandel)Garten – gemeinsam träumen und handeln!
Filmstart ist um 20:30 Uhr, Dauer: bis ca. 22:00 Uhr. Einlass ist bereits ab 20:00 Uhr.
Eintritt frei
Wie auch bei den bisher im Wandelgarten gezeigten Filmen ist der Eintritt wieder frei. Freiwillige Unterstützung zur Ermöglichung weiterer Filme dieser Art ist willkommen.
Falls es regnet…
“Als wetterbedingtes Ausweichquartier steht dankenswerterweise die nahegelegene Sophienkirche zur Verfügung.” sagt Christine Nordmann vom Wandelgarten-Team.
“How to change the world” Greenpeace and the power of the mindbomb Sep 6 um 20:30 – 22:00
The director and key figures in an award-winning documentary talk about the early days of the activist group and how shocking images were used for global impact
How to Change the World chronicles the adventures of an eclectic group of young pioneers — Canadian hippie journalists, photographers, musicians, scientists, and American draft dodgers — who set out to stop Richard Nixon’s atomic bomb tests in Amchitka, Alaska, and end up creating the worldwide green movement. Greenpeace was founded on tight knit, passionate friendships forged in Vancouver in the early 1970s. Together they pioneered a template for environmental activism which mixed daring iconic feats and worldwide media: placing small rubber inflatables between harpooners and whales, blocking ice-breaking sealing ships with their bodies, spraying the pelts of baby seals with dye to make them valueless in the fur market. The group had a prescient understanding of the power of media, knowing that the advent of global mass communications meant that the image had become a more effective tool for change than the strike or the demonstration.
Folgen von grenzenlosem Wachstums trotz planetarer Grenzen
Klimaschutz – einfach machen
20.08.2019 20:08
Die planetaren Grenzen sind längst überschritten, stellen aber zugleich unsere Lebensgrundlagen dar… Nicht unwichtig! immer früher sind die Ressourcen verbraucht – und wir leben dann auf Pump. Erschreckend, denn 1970 lag dieser Tag noch im Dezember!
Gleichnamig betitelter Bürger*in-Antrag
BürgerinAntrag „Klimaschutz einfach machen statt weiter so“,
Klimakrise und Klimaschutz gehen uns an, alle! Schauen wir auf den „Status Quo“ oder vielleicht treffender die „aktuelle Gemengelage“, z.B. den immer früheren Erd-Erschöpfungs-/-Überlastungstag (Earth-Overshoot-day), der Tag, bis zu dem die in einem Jahr wieder erneuerbaren Ressourcen der Erde aufgebraucht sind: Im Klartext heißt das: den Rest des Jahres leben wir auf Kosten anderer: Länder mit geringerem Ressourcenverbrauch und auch auf Kosten nachfolgender Generationen… Bereits seit den 70er Jahren mahnt der Club of Rome die Grenzen des Wachstums an. Der Erd-Überlastungstag 2019 war weltweit Ende Juli, bezogen auf Deutschland schon Anfang Mai.
Das sollte uns mächtig erschrecken und endlich aufrütteln, denn 1970 lag dieser Tag noch im Dezember! www.overshootday.org; Quelle: global footprint-network; Berechnung: (Planet’s Biocapacity / Humanity‘s Ecological footprint)*365 = Earth Overshoot Day
Alarmierend und unübersehbar sind insbesondere
· das weltweite ARTENSTERBEN, (auch deren Lebensgrundlagen „verbrauchen“ oder klarer vernichten wir)
· die Vergiftung unserer BÖDEN und WASSER durch zu hohe Stickstoffenträge, Unkrautvernichtungsmittel etc. (Unsere Böden und Gewässer sind lebende Organismen mit vielfältigen Kleinst-Lebensgemeinschaften, vormals verlässliche Quelle/n gesunder Nahrung)
· KLIMAWANDEL, (… mit der begründeten Befürchtung nicht vorhersehbarer, aber die Disruption beschleunigender Kipp-Punkte…
Folgen von grenzenlosem Wachstums trotz planetarer Grenzen
Stadt/Land: Lernen wir voneinander, gemeinsam
Ehrenamtlich Engagierte der beiden benachbarten Bürger*in-EnergiE-Genossen-schaften im Bergischen Städtedreieck mit Sitz in Wuppertal (www.bbeg.de) und im Ennepe-Ruhr-Kreis nebst Hagen (www.beg-58.de) erfahren unterschiedliche Aufmerksamkeit, Bereitschaft, und Unterstützung, selbst und/oder gemeinsam aktiv zu werden und Klimaschutz einfach zu machen: Im eher ländlichen Bereich sind die Wege für den Klimaschutz deutlich kürzer und Lokale Agenda-Netzwerke noch weitgehend intakt. Auch findet sich eher eine helfende Hand für „wir-Projekte“ wie sie in zahlreichen Bürger*innen-EnergiE-Gesellschaften gemeinsam angestoßen wurden….
In der Stadt wurde die Lokale Agenda – weitgehend aus finanziellen Gründen – leider manchmal dauerhaft unter den Radar verbannt. Erfreulicherweise machen aber auch dort ehrenamtlich engagierte Bürger*innen trotzdem Klimaschutz, nutzen weitsichtige Gesetze wie das – damals parteiübergreifend verabschiedete – EEG (Erneuerbare EnergiEen-Gesetz), das bis zum Beginn der seit 2012 gestarteten EEG-“Deformen” Bürger*innen beflügelte und die Gründung von bundesweit knapp 1.000 BürgerEnergI-Genossenschaften ermöglicht hatte.
Das EEG: “Murks” oder “Unglück”?
Wer dazu sagt „Wir können uns kein zweites Mal einen solchen Murks wie das EEG leisten”, https://www.currect.de/2019/08/12/stellungnahme-zu-fridays-for-future/hat leider nicht verstanden, dass das Ur-EEG nicht Fluch, sondern Segen war! Ein “Unglück, das wir nicht haben kommen sehen“ ist es ganz gewiß auch nicht!
Menschen, die solche Gesetze dankbar aufgreifen wie in diesem Fall fast 1.000 BürgerEnergie-Genossenschaften, auszubremsen und durch seit 2012 ständig weiter verschlimmerte EEG-“Deformen” zu behindern, ist nicht nur äußerst unfair und verantwortungslos, sondern eindeutig foul-Spiel – und das nur, um bestehende Strukturen, Macht und Geld zu sichern – koste es, was es wolle? Das ist ein IrRWEg, liebe RWE & Co!
Das EEG ist ein echter Segen!
Weitsichtige Bürger*innen wie Wolf von Fabeck in NRW, Ernst Schrimpf in Bayern mein BBEn eV-Rats-Kollege und ehemaliger MdB Hans-Josef Fell sowie viele engagierte Windmüller im hohen Norden haben frühzeitig gehandelt, ausprobiert und Forderungen an die Politik gestellt. Weitsichtige Politiker wie z.B. der leider viel zu früh verstorbene Hermann Scheer (SPD), mein BBEn eV-Rats-Kollege und ehemaliger MdB Josef Göppel (CSU), mein Eurosolar eV-VS-Kollege Hermann Fellner (CSU) haben ebenfalls gehandelt und – parteiübergreifend – in politischen Kreisen für das Ur-EEG geworben, um es dann gemeinsam im Bundestag zu verabschieden.
Die seit 2000 durch das Ur-EEG geschaffenen gesetzlichen Rahmenbedingungen umfassten nur wenige Seiten, waren einfach und haben zum Mitmachen eingeladen, interessierte Bürger*innen, die ihre Ersparnisse in regionale Sachwerte investieren wollten, um die Dächer voll zu machen, gemeinsam EnergiE aus der Sonne zu erzeugen und an den daraus erzielten Erträgen teilzuhaben, aber auch, diese in weitere EE-Anlagen zu investieren… Sie alle wissen, dass auch BürgerEnergiE Gemeinwohl schafft!
Runder Tisch der Fridays For Future im Dialog mit MdBs
Öffentlicher Dialog zwischen Vertretern der Fridays For Future Bewegung und Fraktionen des Deutschen Bundestages, u.a. mit Anton Hofreiter (B’90/Grüne), Matthias Miersch (SPD), Andreas Lenz (CSU), Lorenz Gösta Beutin (Linke), Lukas Köhler (FDP) und Karsten Hilse (AfD) sowie Maja Göpel als Vertreterin der Wissenschaft und des WGBU der Bundesregierung, Als Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) arbeitet Prof Dr. Maja Göpel an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zum Thema Nachhaltigkeitstransformationen. Live übertragen am 24.06.2019 von phoenixhttps://www.youtube.com/watch?v=e4QTZoZxiIw
Last but not least:
Ein am Samstag, 16.08.2019 in der Papierausgabe der Wuppertaler Rundschau abgedruckter Leserbrief bringt es treffend auf den Punkt. „Kinder haften für ihre Eltern““…
Ergänzende Hintergrund-Info nebst Linksammlung s. auch hier: