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Solarpaket – und was drinsteckt

Was in Berlin beschlossen wird, geht uns alle an, auch in Wuppertal und – angesichts Krisen-Gemengelage – das Solarpaket besonders, denn da ist auch hier noch reichlich – bisher zu lange ungenutztes – Potential. Es folgt eine erste Einordnung.

Solarpaket als Teil-Befreiungsschlag für die Solarenergie beschlossen

Das vor einer Woche vom Kabinett beschlossene Solarpaket entlastet die Photovoltaik – zumindest teilweise – von unnötiger Bürokratie. Nach dem Beschluss der Bundesregierung ist nun der Bundestag am Zug. Jetzt können die Abgeordneten das Solarpaket weiter verbessern und zügig beschließen! Es lohnt daher, weiter Ideen zur Stärkung der Solarenergie an die Bundestagsabgeordneten heran zu tragen.

bbeg-PV-Anlage Gymnasium Am Kothen, Wuppertal (BBEn-Video-Portrait)

  1. schnellstmöglicher Energiewechsel auf 100% Erneuerbare hat viele Vorteile
  • Dieser reduziert klimaschädliche Emissionen. So wird Energie aus der Sonne klimafreundlicher.
  • Dies spart den Import teurer fossiler Brennstoffe, macht uns unabhängiger und Energie preiswerter.
  • Zudem bleiben Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Steuerreinahmen vor Ort und schaffen so Teilhabe.
  1. Vereinfachungen für Balkon-Kraftwerke bzw. Steckersolar-Geräte – dank ePetition

Dank von Bürger*innen im Frühjahr 2023 initiierter bundesweiter ePetition mit Anhörung im im Mai 2023 im Bundestags-Petitionsausschuss sowie zahlreicher Anregungen von Bürger*innen, Unternehmen, Wissenschaftler*innen und Behörden nimmt der PV-Ausbau nun rascher und breiter Fahrt auf.
Besonderer Dank für die Balkonsolar-ePetition an den Bundestag – mit über 100.000 Unterschriften – gebührt “Akku-Doktor” Andreas Schmitz und weiteren zu Balkonsolar und BürgerEnergiE Engagierten, deren zahlreiche Hinweise nach Berlin gingen und einbezogen wurden. So hat das Thema richtig Rückenwind bekommen!  Aus der ePetition zur beschleunigten Vereinfachung bei Steckersolar, wurden wichtige Punkte in das Solarpaket mit aufgenommen:

  1. Balkonsolar- bzw. Steckersolar-Anlagen sollen konkret von Bürokratie entlastet werden
  • Zulässig sind nun max. 800 Watt (bisher 600 Watt) je Haushalt (Anm.: oder doch je Stromkreis?)
  • Statt zwei Anmeldungen wird nur noch eine – bei der Bundesnetzagentur/BNA – nötig und auch einfacher
  • Bis zum Ersatz durch intelligente Zähler bzw. sog. „Smart Meter“ werden rückwärtslaufende Stromzähler geduldet.
  • Künftig können Steckersolar-Geräte auch zusätzlich zu Dachsolar-Anlagen betrieben werden
    – ohne unnötige Nachteile für die Dachsolar-Anlage zu riskieren.
  • Zur vollen Wirksamkeit für Steckersolar braucht das Gesetz nun auch noch die Anpassung technischer Normen durch den VDE (genauer DKE) – z.B. auch zulässige Schuko-Stecker
  1. Flächen-Photovoltaik erhält Stärkung und Förderung – leider mit bremsendem Deckel
  • Agri-PV in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung
  • Parkplatz-PV;
  • Biodiversitäts-PV;
  • Floating-PV

Dabei gilt: Flächen für Solarparks sollen zugleich naturverträglich bereitgestellt werden! Die Bundesländer bekommen die Möglichkeit, neue Flächen für Freiflächensolarparks zu beschränken, wenn Mindestziele erreicht wurden. Die neue Kategorie von “Biodiversitäts-PV” wird z.B. naturverträgliche Landwirtschaft und Moorschutz mit Nutzung von Sonnenenergie kombinieren. Auch so werden Arten- und Klimaschutz gut kombiniert!

  1. Repowering/Erneuerung von Aufdach-Anlagen

Das Ersetzen von alten Solarmodulen durch leistungsfähigere wird besser gefördert, Überförderung wird dabei vermieden – und Kreislauf-Wirtschaft bestenfalls mitgedacht, um Rohstoffe möglichst Ressourcen schonend lange weiter zu nutzen…

  1. Netzanschlüsse beschleunigen und Anschlussleitungen ermöglichen

Das vereinfachte Netzanschlussverfahren wird von bisher 10,8 kW auf Anlagen bis 30 kW erweitert. Zusätzlich: Wege- und Zugangsrechte für Anschlüsse von Erneuerbaren werden erleichtert.

  1. Zertifizierungen für große Solaranlagen vereinfachen:

Anlagenzertifikate werden zukünftig erst ab 270 kW Einspeiseleistung (bisher 135) nötig.
Die vereinfachten Einheitenzertifikate werden leichter zugänglich.

Fazit-1: Für Unternehmen, Landwirt*innen, Bürger*innen und Kommunen wird es einfacher, aber

  • Das Solarpaket bzw. die Sammlung umfasst mehr als 150 Seiten
  • mit nur Teil-Entbürokratisierungen und teilweise verbesserten Rahmenbedingungen
  • und leider bleibt auch der maßgebliche Bremsklotz „Ausschreibungen“ bestehen

Fazit-2: Es steckt einiges drin im Solarpaket, aber es bleiben noch viele Baustellen

  • Warum werden die Dächer nicht vollgemacht – und auch Fassaden, Infrastruktur etc.?
  • Wie werden die aus dem EEG mit fester Einspeisevergütung fallenden Alt/Ü20-Anlagen auch danach noch angemessen vergütet, um wirtschaftlichen Weiterbetrieb (statt Abschaltung) zu sichern?
  • Warum gibt es zeitaufwendige Bürokratie- und Praxis-Checks statt einfach Streichung von Ausschreibungen und Rückkehr zur Festvergütung, mit der das Ur-EEG 2000 gestartet ist?

Fazit-3: Nach dem Solarpaket 1 ist vor dem Solarpaket 2

Das aktuelle Solarpaket ist ein Schritt in die richtige Richtung, mutigere Schritte dürfen und müssen rasch folgen!

Weniger Bürokratie und mehr Bürger*innen-Beteiligung sowie unternehmerische Initiative – rückgekoppelt mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen – stärken die Transformation zu mehr Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit mit ökologisch-sozialem und ökonomischem Gleichgewicht zum Erhalt essentieller Lebensgrundlagen!

Weitere Maßnahmen zur echten Entfesselung der Erneuerbaren sind wichtig. Auch hier sind Vorschläge hoffentlich willkommen und rege Beteiligung an Konsultationen weiter erwünscht…

Quellen/vertiefende Links:

Aktuell: neue EE-Rahmung

Aktualisierungen zur Abstimmung – ergänzend zum Artikel 1./4.7.2022

  • In Berlin erfolgten am 7.7.2022 noch rechtzeitig per Abstimmung wichtige Korrekturen:

    § 9 (2) Satz 3 EEG-2023 entfällt nun ganz. Somit läuft die im Entwurf überraschend enthaltene Sanktionsmöglichkeit gem. § 52 ins Leere, falls diese nicht ohnehin auch noch gestrichen wurde. Hintergrund: Bislang gab es keine Sanktionsmöglichkeiten, sondern „nur“ Verweigerung der Einspeisevergütung für PV-Anlagen. Steckersolargeräte waren davon – mangels Einspeisevergütung – nicht betroffen, es wäre nun aber fast so gekommen, da im Entwurf keine Bagatellregelung enthalten war.

    Herzlichen DANK allen, die diese unsinnige Regelung durch Verbreitung und/oder Abstimmung aktiv mit verhindert haben, denn Steckersolargeräte und auch Eigenverbrauchs-PV-Anlagen sind weiterhin ein niederschwelliger Einstieg, selbst Teil der Bürger*in-Energie zu werden und an der Ernte mit teilzuhaben!

    Weitere Analysen zum EEG-2023 werden folgen – und EEG-Sommer- bzw. Herbstpaket stehen ja auch noch an… Helft nun bitte weiter mit, aus dem über seit ca. einer Dekade durch EEG-Deformen und Energiewende-Verhinderungsgesetzen künstlich geschaffenen EEG…-Bürokratiemonster wieder eine klare, einfach verständliche Rahmung zu machen, wie es das Ur-EEG 2000 war! Ansonsten bleibt jede Solar-Offensive ohne den für erfolgreiche Umsetzung erforderlichen Rückenwind! Wir wollen den Umstieg auf 100% Erneuerbare bzw. die Energiewende mit Bürger*in-Energie ja unterstützen und Potentiale mit heben, wenn Entscheider*innen uns (weiter) bauen… lassen!

    Infos zur Bürger*in-Energie in Wuppertal/Region s.http://www.bbeg.de
  • Auf EU-Ebene läuft es bzgl. EU-Taxonomie (noch) nicht wirklich gut:

    Aktualisierung: zum aktuellen Abstimmungsergebnis bzgl. EU-Taxonomie, unfassbar, dass trotz andauernder vielschichtiger unübersehbarer Krisen mehrheitlich für Gas und Atom als „nachhaltig“ gestimmt wurde- und somit leider weiter für Mensch, Mitwelt & Klima schädliche Folgewirkungen ausgeblendet werden und (noch) nicht wirklich umgesteuert wird…

    Dennoch: danke allen, die sich um echte Nachhaltigkeit bemühen!

    Zudem: BUND-Aktion/Eil-Appell gestartet, gegen dreistes Greenwashing: https://aktion.bund.net/eu-taxonomie

BUND-Position: BUGA – klimaverträglich?

Eine klimaverträgliche Stadtentwicklung in Wuppertal ist zu begrüßen. Dazu fordert die BUND-Kreisgruppe Wuppertal aus aktuellem Anlass* einen zukunftsfähigen Umgang mit unserer Mitwelt auch zur BuGa 2031-Bewerbung. Die Entscheidung steht heute im Rat der Stadt auf der Tagesordnung.**

BUND-Position:  Grün erhalten, nachhaltig aufwerten und verbinden – ist klimaschonend   

Angesichts Arten-… und Klimakrise – z.B. mit Starkregen-, Sturm-, Hitze- und Dürreschäden auch in Wuppertal und der Bergischen Region – sind Klimaschutz und ein klimaverträglicher Umgang mit unserer Mitwelt hier vor Ort essentiell. Bekannte Fakten sind bestmöglich zu berücksichtigen. Ist dies in der aktuellen Machbarkeitsstudie zur BuGa-Bewerbung 2031 erfolgt?

Die BUND-Kreisgruppe Wuppertal begrüßt eine BUGA auch in Wuppertal, wenn damit

  • Stadtgrün und Biotope verbunden werden, um Lebensräume für mehr Artenvielfalt zu schaffen und damit  Lebensgrundlagen mit Lebensqualität für uns selbst,
  • der Klimakrise auf kommunaler Ebene aktiv entgegengewirkt wird und
  • bereits unabwendbare Folgen der Klimakrise spürbar abgemildert werden- z.B. durch kühlende Effekte gegen zu erwartende Hitzeinseln in der Stadt.

Dies ist in der aktuellen Planung bisher leider (noch) nicht zu erkennen

  • stattdessen soll nun massiv in intakte Waldareale wie Königs- und Kaiserhöhe eingegriffen werden,
  • Hängebrücke nebst Seilbahn gebaut werden, wobei Beides bei starkem Wind nicht nutzbar sein wird, durch Klimawandel aber mit noch mehr Extremwetter zu rechnen ist
  • und trotz weiter angespannter Haushaltslage ein enormer Kostenfaktor gestemmt werden.

Jetzt umsteuern und umbauen, nicht irgendwann! Dazu gehört die Umnutzung von Leerständen

Bei der BuGa geht es vorrangig um Gärten, Parks und Grün. Diese haben wir hier, aber auch große Herausforderungen – jetzt und in den nächsten Jahren und Jahrzehnten: Unsere Innenstadtbereiche müssen lebendiger, grüner und leiser werden sowie die Luft sauberer mit weniger motorisiertem Verkehr, mit mehr urbanen Gärten – ähnlich einer essbaren Stadt – mit mehr Sonnenenergienutzung usw. Das ist eine Riesenaufgabe. Darauf sollte sich unsere Stadt gesamtgesellschaftlich mit all ihren Ressourcen in den Bereichen Grünflächen, Stadtplanung, – Entwicklung, Verkehr, Gebäude konzentrieren.

Eine privat betriebene Hängebrücke über die Talachse mit einem Eintritt von 6-8 € pro walk mit knappem Begegnungsraum und Zuwegungen per Seilbahn braucht wer?

Bestandsaufnahme und Handlungsoptionen zur Klimakrise

Einerseits zeigte der Vortrag des DWD in der gemeinsamen Sitzung am 27.10.2021 der Fach-Ausschüsse StaBa/Stadtentwicklung/Bauen, Umwelt und WAN/Wirtschaft, Arbeit, Nachhaltigkeit doch die Ernsthaftigkeit der Klimakrise eindrücklich auf und das DiFU-Institut ergänzte entsprechende Handlungsoptionen, um Starkwetterereignisse zukünftig besser zu bewältigen.

Seilbahn und Hängebrücke wurden dort nicht genannt, wohl aber intakte Natur in vielfacher Hinsicht.

Wuppertaler Umweltverbände fragen: Ist diese BuGa-2031 klimaverträglich?

Für die Planung einer BuGa in 2031 darf dies nicht ausgeblendet und weiter wie bisher geplant/gebaut werden. Oberste Priorität muss sein, unser alltägliches Handeln in die planetaren Grenzen zurückzuführen und zu tun, was uns unterstützt, auch zukünftig Grundbedürfnisse zu decken

  • mit intakter Natur wie z.B. Grün, Wasser, Wälder, die – aus einheimischen Gehölzen bestehend – hoffentlich weiter trotz Klimakrise überleben und Luft reinigend, Frischluft und Tiefenentspannung bietend unbezahlbare und unbezahlte Dienste leisten. Dies z.B. in den Wäldern Kaiser- und Königshöhe für BuGa-Bauwerke zu zerstören, wäre kurzsichtig,
  • eher sind Biotope (wieder) zu verbinden, um der Natur geschützte Lebens- und Nahrungs-Bereiche (zurück) zu geben und so Artenvielfalt (wieder) zu beleben
  • und nicht nur durch Touristenströme florierende Ökonomie zählen lassen, sondern vorrangig, was dieses Projekt für die Um-/Mitwelt und Stadtgesellschaft insgesamt bedeuten wird.

Es ist überfällig, jetzt Arten-… & Klimaschutz einfach zu machen

  • anstatt weiter zu fragen, wie Natur für ökonomische Zwecke (aus)genutzt werden kann,
  • eher zu erkennen, was wir – jede/r einzelne und als Stadtgesellschaft gemeinsam – tun können, um die Natur und damit unsere Lebensgrundlagen bestmöglich zu stärken,
  • damit diese uns auch zukünftig als solche intakt und Leben spendend erhalten bleiben.
Leben und Ernte aus der Sonne: Blüten & PV                                 Foto/Quelle privat bpe

Quellen mit vertiefenden Hintergrund-Informationen

*) Aktueller Anlass ist die Arten- und Klimakrise

  • mit einem Gespräch vom 12.11.2021 der Hungerstreikenden Jugendlichen und dem designierten Bundeskanzler Olaf Scholz in der Friedrich-Ebert-Stiftung, wo es darum ging, dass politische Entscheider*innen die JETZT reale Klimakrise mit menschengemacht zu hoher globaler Erwärmung, realen Wetterextremen, angestiegenem Meeresspiegel, Aufweichen der Permafrostböden und damit das Zusteuern auf den Klimakipp-Punkt anerkennen und ehrlich kommunizieren sowie JETZT konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen, nicht irgendwann und nicht nur auf eventuelle neue Technik für weiteres Wirtschafts-Wachstum hoffend,
  • mit am Wochenende 13./14.11.2021 zwar per Abschluss-Erklärung, um die hart gerungen wurde, beendeter 26. Welt-Klimakonferenz, die sich zwar zumindest zur Einleitung des Kohleausstiegs verständigt hat, insgesamt aber nur Rahmen und Appelle setzen kann.
  • mit derzeit – hinter verschlossenen Türen – laufenden Koalitionsverhandlungen der neuen Die Hoffnung bleibt, dass diese durch Gesetze auch entscheidende Rahmen setzen, die nicht zuvor im Koa-Vertrag verhandelt wurden – wie z.B. das EEG.   

**) Rat der Stadt Wuppertal am 16.11.2021 um 16 Uhr

  • Tagesordnung mit Beschlussvorlagen s. im Ratsinformationssystem Wuppertal RIS-Wuppertal
  • Live und im Netz: zuschauen auch per Rats-TV   Rats-TV

Klimaschutz jetzt einfach machen – auf allen Ebenen:

Zur BuGa-Bewerbung gibt es große fraktionsübergreifende Zustimmung, aber auch zu Recht kritisch mahnende Stimmen, die u.E. über klimaverträgliche Kriterien verbunden werden können.

Abschließend bleibt die herzliche Einladung zur NGO-übergreifenden Bildungsreihe zur Klimagerechtigkeit mit dem  3. und letzten Teil des Bau-Themenblock am 24.11.2021 um 19 Uhr hybrid (VHS/online) zum Neubau im Bestand. Infos/Anmeldung: www.primaklima21.net

Quelle: Medieninfo BUND-Kreisgruppe Wuppertal           Kontakt: bund.wuppertal@bund.net

Erhalt der EA.NRW: Offener Brief an die NRW-Landesregierung

Heute findet die 8. Fachtagung Bürgerenergie und Energiegenossenschaften NRW (Kooperation der EA.NRW & Genossenschaftsverband) statt – mit Einblick in derzeitige BEG-Geschäftsfelder. In Berlin wird die Fluthilfe zum Wiederaufbau beschlossen, klimaverträglich könnte EA.NRW dies weiter unterstützen – auch in W.

Aktualisierung vom 11.10.2021:
bis heute erfolgte darauf leider noch keine Antwort.

OFFENER BRIEF vom 7.9.2021 an die NRW-Landesregierung

an den Ministerpräsidenten Herrn Armin Laschet
und an den Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Herrn Prof. Dr. Andreas Pinkwart

Betreff: Geplante Auflösung der EnergieAgentur.NRW

Hochwasserkatastrophe setzt völlig neue Kriterien:

Die EnergieAgentur NRW darf nicht aufgelöst, sondern muss erhalten und erweitert werden!

Sehr geehrte Herren Laschet und Pinkwart, sehr geehrte Damen und Herren,

Vor einem Jahr haben Sie die Einstellung der EnergieAgentur.NRW zum 31.12.2021 beschlossen.

Als Sie diesen Beschluss im September 2020 fassten, konnten Sie nicht wissen, dass auch in Deutschland der Klimawandel mit einer beispiellosen Flutkatastrophe zuschlagen würde. Seit dem 14.07.2021 haben wir aber eine völlig veränderte energiepolitische Lage. Die Verletzlichkeit der zentralistischen Energiesysteme ist radikal zutage getreten. Die Antwort hierauf kann nur ein schneller Umstieg auf dezentral erneuerbare Energieversorgung sein.

Die Menschen müssen baldigst eine Perspektive erhalten – für eine klimaverträglich und gleichzeitig katastrophensichere Stromversorgung. Hierfür benötigen die betroffenen Menschen fachliche Info und Beratung. Genau diese kleinteilige unabhängige Initial-Beratung von Kommunen, Bürger*innen und Unternehmen leistet die EnergieAgentur.NRW seit fast 3 Jahrzehnten z.B. mit AltbauNeu, FörderNavi, Grüne Jobs, Kommunalkongress etc. Wichtige Expertise und Netzwerke wurden so in hervorragender Weise vielschichtig entwickelt.

Es wäre also völlig widersinnig, in dem Moment, wo die EnergieAgentur.NRW dringender denn je benötigt wird, diese Ende 2021 aufzulösen! Erkennen Sie bitte, dass die Flutkatastrophe 2021 völlig neue Kriterien gesetzt hat!

Nehmen Sie Ihren Beschluss aus 2020 zur Auflösung der EnergieAgentur zurück!

Erwirken Sie jetzt akut zumindest ein MORATORIUM für den Erhalt bis zur NRW-Landtagswahl. Sorgen Sie für die Erweiterung der EnergieAgentur.NRW so, wie es den neu entstandenen Notwendigkeiten entspricht und geben Sie damit auch den in der Agentur wirkenden Expert*innen eine verlässliche Perspektive!

Seit  Verkündung anhaltende Proteste und Kritik

Beachten Sie bitte auch die seit der Verkündung der Einstellung anhaltenden Proteste (s. ANHANG) aus Unternehmen der Erneuerbare Energien-Branche, weiteren Branchenverbänden, von offiziellen Vertreter*innen der Kommunalpolitik, von Landtagsabgeordneten, von Initiativen, Bündnissen und vielen Weiteren. Dieser Einsatz zeigt, dass der Erhalt der EnergieAgentur.NRW breit unterstützt wird!

In diesem Sinne verbleiben wir mit hoffnungsvoll-sonnigen Grüßen

Ansprechpersonen/Kontakt: info@w-nord.de

Andauernde Proteste & Kritik am Einstellungsbeschluß

LOGO-Teppich-1*: 
diesen Offenen Brief mit zeichnende Initiativen, Unternehmen, Bündnisse…
*) Dieser wird laufend fortgeschrieben, d.h. weitere Mitzeichnung ist möglich und sehr erwünscht!

Protest PRO EA.NRW – deutlich sichtbar und vielfältig
©Logos/Quelle: Unterstützergemeinschaft, Zustimmung liegt vor

Protest – FÜR den Erhalt der EA.NRW: lokal-regional, aus NRW und weit darüber hinaus
©Quelle: privat/Unterstützergemeinschaft, Zustimmung liegt vor

LOGO-Teppich-2:
seit Verkündung erfolgte Kritik von Initiativen, Kommunen, Unternehmen… & deren Bündnissen

Protest & Kritik: seit Verkündung des Einstellungs-Beschlusses,   ©Quelle: privat

Protest – Monat für Monat ©Quelle: privat,

Protest & Kritik – vielschichtig aus Verbänden, Kommmunen, Politik, Wirtschaft… ©Quelle: privat 

A N H A N G bzw. LINKs

Überblick Protest-Chronik zum Erhalt der EA.NRW

Das NRW-Wirtschaftsministerium MWIDE verkündete überraschend Ende September 2020https://www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/nordrhein-westfalen-strebt-ehrgeizige-klimaziele-und-will-hierfuer-kraefte-unter

EnergieAgentur.NRW soll Ende 2021 aufgelöst werden – und der Protest reißt weiter nicht ab.

2020: Kleine Anfragen, Proteste etc.

20-1012- B90-NRW/WB+Kl-Anfrage-1-zu EA-NRW+know-how-MMD17-11446

20-1124-eergiewirtschaftl.Verbaendeanschreiben-an NRW-MP-A. Laschet-EnergieagenturNRW

20-1215-Art Zukunft  EA Brief LEE NRW an MP A. Laschet 15 12 2020
20-1230-Art Zukunft -EA Brief-LEE NRW+AW-Antwort von MP A. Laschet 30 12 2020

2021: Kleine Anfragen, Proteste, online-Petition etc.

21-0111-EUROSOLAR e.V. – Offener Brief EUROSOLAR wendet sich an den Ministerpräsidenten-1

21-0311, 0312 WDR-Berichte zur drohenden Abwicklung der EnergieAgenturNRW:
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/energie-agentur-nrw-pinkwart-100.htmlhttps://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/nachfolge-energie-agentur-chef-gehalt-100.html

21-0312-B90-NRW/WB+Kl-Anfrage-2-zur Besetzung Gf neu „Energie- und Klimaagentur NRW“
21-0317-OffenerBrief-Bundesverband–Klimaschutz-EnergieAgenturNRW.pdf
21-0318-Stellungnahme von 16 Kommunen/Klimaschutzmanager*innen an MWIDE
21-0322-WZ: Kritik von W’taler OB Uwe Schneidewind… (leider nur lesbar mit WZ-Abo)
21-0322-WR: Kritik an Landesregierung:  Energieagentur NRW in Wuppertal steht vor dem Aus
https://www.wuppertaler-rundschau.de/lokales/spd-kritisiert-energieagentur-nrw-in-wuppertal-steht-vor-dem-aus_aid-56948737
21-0322-WDR: Kritik von SPD-MdL-Dietmar Bell in WDR-Lokalzeit & von Energieberater Kreis ME
21-03xx-PM: Bielefelder Klimabündnis kritisiert…
21-0325-Klimabuendnis_Bielefeld_Offener_Brief/Petition_Energieagentur_Prof._Dr._Pinkwart

21-0415-BUND-NRW-zu Zerschlagung-ea-nrw
21-0413_BUND-NRW-zu-EnergieAgentur_Minister_Pinkwart
21-0412- B90-NRW/WB-Kleine-Anfrage-3 zum Gutachten/Variantenvergleich
21-0423-Eurosolar-TV-ClimateDiplomacy+GREEN NO-DEAL OF THE WEEK.docx

Instead of organizing the energy transition and climate protection, t
he new CDU chairman Armin Laschet wants to dissolve the NRW Energy Agency.

21-0509 FFF-D Luisa Neubauer bei Anne Will + Frage an MP-Laschet zur ea-nrw blieb offen
21-0509-njuuz-Quo-vadis EnergieAgentur.NRW+Klimaschutz
njuuz – Quo vadis – EnergieAgentur.NRW und Klimaschutz?
21-0520-WG_ SPD-NRW-Einladung virtuelle Gesprächsrunde zur EnergieAgentur_NRW

21-0624-Kommunalkongress NRW 2021 – Klimaschutz ist vielfältig:  mit Frage von OB US an MWIDE AP: sinngemäß: Was bleibt? Wird man in Zukunft den Namen des NRW-MWIDE-Ministers AP mit der umstrittenen Einstellung der EA.NRW  verbinden? EA.NRW: Twitter https://twitter.com/eanrw/status/1407985681289383940

21-0706-Bielefelder Klimabündnis übergibt knapp 15 T Unterschriften aus onl.-Petition
„Machen uns große Sorgen“: Protest gegen Aus der Energie-Agentur NRW | nw.de
21-0731-RT-Artikel Flutkatastrophe_ Wiederaufbau ja – und zwar erneuerbar
https://energiewende-2030.de/flutkatastrophe-wiederaufbau-erneuerbare-energien/

21-0805-Welt-Windenergie-Verband WWEA+Brief-an-NRW-Landesregierung-pro-EA-NRW
Schreiben von WWEA an NRW-Staatsregierung zur EnergieAgentur.NRW – World Wind Energy Association (wwindea.org)
21-0823-RT-EE+PM Flutkatastrophe + Wiederaufbau -erneuerbar +EA-NRW
PM_RT-EE_Flut_Wiederaufbau_Final_2408 (energiewende-2030.de)

21-0903-Rezo zur Klima-katastrophe und Hinweis auf geplante Einstellung der EA.NRW und bereits erfolgte Auflösung der Stabstelle Umweltkriminalität unter der NRW-Landesregierung von CDU/FDP https://www.youtube.com/watch?v=Ljcz4tA101U

Überblick/Chronik (Auszug) der seit Verkündung der Entscheidung erfolgten Proteste und kritischen Stimmen gegen die Einstellung 2021- nebst vertiefender Links

Thematisiert wurde die Entscheidung zur Einstellung der EA.NRW z.B. auch hier

  • PM bundesweiter Runder Tisch vom 23.8.2021:

Flutkatastrophe: Wiederaufbau nur mit 100 % Erneuerbaren Energien https://energiewende-2030.de/presse/

höchste Wertschätzung und Anerkennung, genießt die EnergieAgentur- NRW weit über NRW hinaus bundesweit und international wie z.B. hier:
EnergieAgentur.NRW ist Partner des Global Renewable Energy Forums 2021

  • Artikel bundesweiter Runder Tisch: Artikel z.B. vom 31.7.2021
    – inkl. Aufruf zum gemeinsamen Wiederaufbau mit EnergieAgentur.NRW
    Flutkatastrophe: Wiederaufbau ja — und zwar erneuerbar!
    https://energiewende-2030.de/flutkatastrophe-wiederaufbau-erneuerbare-energien/
  • Online-Petition Klimabündnis Bielefeld: Übergabe am 6.7.2021.mit 15.000
    Unterschriften (gerne weiter zeichnen!) an MWIDE-Minister Prof. A. Pnkwart
    Herr Minister Pinkwart: Hände weg von der EnergieAgentur​.​NRW
https://www.change.org/p/fdp-minister-pinkwart-herr-minister-pinkwart-h%C3%A4nde-weg-von-der-energieagentur-nrw-11b58cff-e263-43b4-bc76-1ae9e9a52566?recruiter=133344120&utm_source=share_petition&utm_medium=twitter&utm_campaign=psf_combo_share_initial&utm_term=signature_receipt&recruited_by_id=9fe38d00-85f0-0130-7a55-3c764e0455b2
  • Frage von Luisa Neubauer, FFF an Kanzlerkandidat Armin Laschet, CDU bei Anne Will (Sendung vom 09.05.2021, ab Minute 48, blieb aber leider unbeantwortet!)
https://www.ardmediathek.de/video/anne-will/von-corona-krise-bis-klimapolitik-kann-die-union-noch-kanzleramt/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS9iMTdjMzc4ZC0wOThmLTQ0MDQtODgyMi1jYjgyODg0M2E5YTU/

Hintergrund EA.NRW: Auszug nebst Links

zur Leistung der EA.NRW: aktuelle jährlich wiederkehrende Netzwerk-Veranstaltungen

Kurz ein Blick darauf, was EA.NRW aktuell vielfältig anbietet: neben Initial-Beratungen Netzwerkbildung per Plattform, Veranstaltungen, Messeständen… https://www.energieagentur.nrw/veranstaltungen

  • o   am 3.9.2021: Photovoltaik auf Gewerbe
  • o   am 7.9.2021: 8. Fachtagung Bürgerenergie und Energiegenossenschaften NRW (Kooperation EA.NRW mit Genossenschaftsverband) – lohnenswerter Einblick in unsere derzeitigen BEG-Geschäftsfelder,
    8. Fachtagung Bürgerenergie und Energiegenossenschaften NRW 2021 (energieagentur.nrw)
  • o   am 8.9.2021: „Energiewende im Kopf“ – Methodenkompetenz im virtuellen Raumo
  • am 10.9.2021: 25. Internationale Passivhaustagung 

Fazit: Es war und ist ein guter Mix – mit Fokus auf NRW und darüber hinaus: EA.NRW ist auch auf der Husum Wind 2021 (Leitmesse Windenergie ab 14.9.2021), und Polis Convention 2021 – bundesweite Messe für Stadt- und Projektentwicklung – und nicht zu vergessen: der jährliche Kommunalkongress für kommunale Vertreter*innen (vom 24.06/2021)

… 3 Jahrzehnte unabhängige Initialberatung und Netzwerke

  • unabhängige Initialberatung, Wissenstransfer und Vernetzung

Umweltminister Johannes Remmel zu Monitor-Bericht 2016 mit Bezug auf Variantenvergleich 2013 und Fokus auf know-how-Sicherung https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMV16/3823

Anlass: waren medial durch einen taz-/Monitor-Bericht aus 2016 aufgeworfene Zweifel an unabhängigen Initialberatungen… der EA.NRW– rein hypothetisch hergeleitet aus der Gesellschafterstruktur, was im Nachgang aber weder haltbar war noch bewiesen werden konnte, sondern vielmehr durch eine Untersuchung im Ausschuss des NRW-Landtags vollständig entkräftet wurde,

s. dazu auch den o.a. Bericht des für die EA.NRW damals verantwortlichen Minister J. Remmel vom 01.04.2016 an den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
zur Berichterstattung der „taz:dietageszeitüng-„und des Magazins „MONITOR“ über die EnergieAgentur.NRW;

  • Grundlage für den Beschluss zur Einstellung der EA.NRW Ende 2021:
    Gutachten/Variantenvergleich aus April 2020 im Auftrag und anschließendem Einstellungs-Beschluss

durch die NRW-Landesregierung (CDU, FDP): Gutachten/Variantenvergleich (7  Varianten), erfolgte ohne Einbindung der EA.NRW: von 7 untersuchten Varianten: 2* Platz-1: Landesgesellschaften (kostengünstig) und 2*Platz-3: EA.NRW (Status Quo) & weitere Variante https://www.wirtschaft.nrw/sites/default/files/asset/document/200409_variantenvergleich_ea.nrw_final.pdf

Anm.: Es bleiben Fragen insbesondere zu know-how-Sicherung??? Kostenvorteil???
neue Landesgesellschaft mit 20 Mitarbeitenden statt bisher 160 Mitarbeitenden

„Klimanotfall“: erneute Warnung an uns

BürgerEnergiEEnergiewendeErneuerbare EnergienKlimakriseTechnikUmsetzungWissenZukunfts-Schmiede W-Nord

Wissen um die Klima…-Krise/n und technische Entwicklungen zur Lösung sind längst bekannt. Am Willen zur Umsetzung stockt es weiter gewaltig. Warum?

„Klimanotfall“: 13.800 Wissenschaftler*innen richten erneut eine Warnung an die Menschheit

Die Diagnose ist klar:  Erde hat Fieber…

Durch anhaltend erhebliche Veränderungen der unseren Planeten umgebenden Atmoshäre  steigt die Temperatur, so dass Permafrost auftaut und  Gletscher rasch schmelzen, was wiederum Meeresspiegel steigen und extreme Wetterereignisse häufiger  werden lässt. Längst ist klar: Die Erde hat Fieber – unser Planet ist in keinem guten Zustand. Tausende Wissenschaftler:innen aus aller Welt haben eine weitere dringliche Warnung formuliert.

…die Behandlung (eigentlich) auch: sechs kritische und zusammenhängende Schritte

Bereits in 2017 und 2019 hatten Wissenschaftler*innen gewarnt und Lösungen aufgezeigt- insbesondere sechs „kritische und zusammenhängende Schritte“:

  1. Energie einsparen, auf erneuerbare Energien umsteigen und fossile Brennstoffe im Boden lassen.
  2. Umweltverschmutzung: den Ausstoß von Stoffen wie Methan, Ruß und Fluorkohlenwasserstoffe reduzieren
  3. Natur: die Ökosysteme schützen (etwa Wälder, Moore, Korallenriffe) – und damit auch die Biodiversität
  4. Ernährung: mehr pflanzliche Lebensmittel und weniger Fleisch- und Tierprodukte essen
  5. Wirtschaft: nachhaltiger mit Ressourcen umgehen, Ausbeutung beenden
  6. Weltbevölkerung: die Anzahl stabilisieren, starkes Wachstum einschränken.

Wellen brechen – auch hier! (Quelle: Gerhard Mester für sfv) ©Mester für sfv/Solarenergieförderverein Deutschland e.V.

… & drei weitere Maßnahmen

Außerdem wiesen die Forscher*innen diesmal auf drei weitere Maßnahmen hin:

  1. Die globale Einführung eines signifikanten CO2-Preises.
  2. Den globalen Abbau und ein letztendliches Verbot von fossilen Brennstoffen.
  3. die Entwicklung von strategischen Klima-Reservaten, um Kohlenstoffsenken und Biodiversität in der ganzen Welt zu beschützen und wiederherzustellen.

Diese drei Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die menschliche Zivilisation auf lange Sicht nachhaltig lebt und zukünftige Generationen die Möglichkeit haben, sich erfolgreich zu entwickeln.

Wille zur Umsetzung?!

Am Schluss ihrer Erklärung appellierten die Wissenschaftler*innen an Entscheidungsträger*innen und JEDE/N EINZELNE/N MENSCHEN, schnellstmöglich auf ihre Warnung zu reagieren und JETZT zu handeln.

Quelle: Utopia vom 28.7.2021:  https://utopia.de/13-800-wissenschaftler-warnung-klimakrise-klimanotfall-163751/?fbclid=IwAR1N2DC8adVlMkgbdZIUsfpQCVlrEk4UxzRxlzvGqmrN4Z_4SFjPlz-km24

100% EE bis 2030 – ganz praktisch

Die am Runden Tisch aktiven Initiativen haben ein gemeinsames  Papier herausgegeben, in dem sie dazu bereits erfolgreiche Praxisbeispiele aufzeigen, die zeigen, was schon heute machbar ist und ambitioniert weitergedacht: dass 100% Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE) bis 2030 realistisch ist.

„100% EE bis 2030“ – ist realistisch!

Die am Runden Tisch aktiven EE-NGOs haben eine gemeinsame Presseerklärung herausgegeben, in der sie bereits erfolgreiche Praxisbeispiele aufzeigen, die ihrerseits zeigen, was schon heute machbar ist und ambitioniert weitergedacht: dass 100% Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE) bis 2030 realistisch ist.

Autor*innen-Team: alle drei sind auch selbst ganz praktisch engagiert, von links nach rechts: Ehepaar Grunow- Eysell, Beate Petersen, Christfried Lenz Collage inkl. Fotos/Quellen: privat

„100% EE bis 2030“ – ist realistisch!

Zwischen „100% EE bis 2030“ und den Klimazielen der Politik klafft ein Abgrund.

Zwischen dieser Zielsetzung „100% Energie aus erneuerbaren Quellen (EE) bis spätestens 2030“ und der Diskussion in der Politik klafft ein Abgrund. Die sich verbreitende Erkenntnis, dass, was die Bundesregierung als Klimaschutz bezeichnet, mit diesem nur wenig zu tun hat, liefert der Ausrichtung auf „100% EE bis 2030“ wachsenden Zuspruch.

Autor*innen-Team: alle drei sind auch selbst ganz praktisch engagiert, von links nach rechts: Ehepaar Grunow- Eysell, Beate Petersen, Christfried Lenz (Collage inkl. Fotos/Quellen: privat bpe)

Bereits 2011 kam der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) zu dem Ergebnis, „dass eine Stromversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien in Deutschland bereits im Jahr 2030 … nicht nur machbar, sondern auch sicher und ökonomisch vorteilhaft ist.“ BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann damals: „Das Sondergutachten des SRU bestätigt die Ziele des BEE auf ganzer Linie.“

Längst untermauert wurde die Realisierbarkeit der Energiewende bis 2030 durch den amerikanischen Ökonomen Tony Seba. Sein Buch „Clean Disruption of Energy and Transportation: How Silicon Valley Will Make Oil, Nuclear, Natural Gas and Cole Obsolete by 2030“ wurde 2017 von „MetropolSolar“ mit dem Titel „Saubere Revolution 2030“ ins Deutsche übersetzt und brachte ein deutliches Mehr an Klarheit und Entschiedenheit in die hiesige Energiewendebewegung.

Der „Runde Tisch Erneuerbare Energien„, an dem derzeit ca. 15 Organisationen zusammenarbeiten (), machte „100% Erneuerbare Energien bis spätestens 2030“ zu seinem Grundsatzprogramm (Arbeitspapier zur Energiegesetzgebung). Seitdem steigt der Zulauf. Offenbar ist die Zahl „2030“ voller Dynamik! (Mit den neu dazu gekommenen Initiativen „German Zero“, der „for future“-Bewegung und „Klimaallianz“ besteht noch Abstimmungsbedarf).

Die „100% EE“ sind nicht „bilanziell“ zu verstehen
Es geht nicht darum, dass Gemeinden, Regionen oder Haushalte zwar so viel (oder mehr) erneuerbare Energie erzeugen, wie sie selber verbrauchen, bei ungünstigem Wetter aber auf den fossilen Strom im Netz zurückgreifen, sondern darum, in jeder Minute des Jahres die benötigte Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen bereit zu stellen, also um die vollständige Unabhängigkeit von Kohle, Öl, Erdgas und Atom.

Das ist ein Paradigmenwechsel für die Erneuerbaren Energien!
Bisher haben sie ins konventionelle Netz zugeliefert, jetzt müssen sie die Gesamtverantwortung für die komplette Energieversorgung übernehmen. Schlüsselfaktoren hierfür sind Speicherung, Sektorenkopplung und intelligente Steuerung.

Die Batteriespeicherung leistet den kurzfristigen Ausgleich. Um die sommerlichen Energieüberschüsse in die kalte und dunkle Jahreszeit zu übertragen, wird Langzeit- oder Saisonspeicherung benötigt. Die Langzeitspeicherung des Stroms basiert auf Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom hergestellt wurde. Dies für das ganze Land bis 2030 zu realisieren, ist eine echte Herausforderung. Das zu verharmlosen, wäre unverantwortlich. Es ist nur vorstellbar, wenn ein Wille und eine Begeisterung sich erheben, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Mit dem „business as usual“ geht es ganz sicher nicht.

Doch es existieren Kräfte und Möglichkeiten, die normalerweise schlummern, in Ausnahmesituationen aber erwachen. Wenn eine Stadt von Hochwasser betroffen ist, ist die Bevölkerung auch in der Lage, alles nicht unbedingt Lebensnotwendige hintan zu stellen und Tag und Nacht z.B. nur Sandsäcke zu schleppen. – Wäre die Klimakatastrophe nicht Anlass für eine analoge Einsatzbereitschaft?

Pioniere sind schon aktiv – und kreativ!
Die EnergyWatchGroup (EWG) hat „Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative zur Systemintegration Erneuerbarer Energien“ aufgestellt und beispielhaft modelliert Dies sind wichtige Grundlagen für ein Folgegesetz zum EEG, welches den Übergang zur vollständigen Verantwortungsübernahme durch die EE unterstützt.

Dörfer oder Ortsteile versorgen sich zudem bereits zu 100% mit Erneuerbaren Energien. Genannt seien: Dörpum (OT der Gemeinde Bordelum in Nordfriesland), Feldheim (OT von Treuenbrietzen, nahe Berlin) und Wildpoldsried in Bayern. Auch Lösungen für 100%-Versorgungen mit Wasserstoff als Speichermedium für Ein- oder Mehrfamilienhäuser sind bereits auf dem Markt und im Einsatz. Entsprechende Projekte finden Sie hier auf der Website des RT.

Mit dem Wettbewerb HyLand bietet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Regionen in Deutschland die Möglichkeit, ganzheitliche Konzepte zu entwerfen oder direkt umzusetzen und damit den Aufbau von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie vor Ort zu erreichen. Hierbei sollte man allerdings beachten, dass die Bundesregierung Wasserstoff aus Afrika importieren will. Es kann aber ebenso gelingen, dass auch dezentrale, von Bürger*innen getragene Projekte mit selbst erzeugtem Wasserstoff als Speichermedium unterstützt werden.

Fazit
Es geht um die völlige Unabhängigkeit von den konventionellen Energien und um die Übernahme der Gesamtverantwortung durch die Erneuerbaren. Hierbei kommt deren dezentrales Wesen besonders sinnfällig zum Vorschein:

Die technischen Lösungen sind – entsprechend den unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten – verschieden und ergeben in der Gesamtschau ein vielfältiges und buntes Bild.

  • Sämtliche Akteur*innen der Energiewende müssen sich gemeinsam der Verantwortung stellen, den Energiebedarf in allen Sektoren schnellstmöglich mit vereinten Kräften und zu 100% ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu decken – spätestens bis 2030!

Die wichtigen Fragen lauten:

  • Wie erreichen wir die Pariser Klimaziele?
  • Wieviel Treibhausgas-Emission kann sich die Weltgemeinschaft noch leisten?

Uns weiter nur mit dem „politisch Möglichen“ zufrieden zu geben, können wir uns schlicht nicht mehr leisten; denn nicht die Politik ist unser Taktgeber sondern die Klimakrise!

100% EE – ganz praktisch

praktische Beispiele haben wir hier zusammengetragen und veröffentlicht https://energiewende-2030.de/100-prozent-ganz-praktisch/

Medien

veröffentlicht wurde unser Beitrag auch bereits vom pv-magazine
https://www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/100-erneuerbare-energien-bis-spaetestens-2030/
und auch in den DGS-News: https://www.dgs.de/news/en-detail/090421-100-erneuerbare-energien-bis-spaetestens-2030/

Danke

Vielen Dank für prima Anregungen aus der BürgerEnergiE-Community, die wir gerne mit aufgenommen haben!

Autor*innen-Team

Ehepaar Grunow- Eysell, Berlin:  Wasserstoff lokal erzeugen, hier 525 kWh verteilt auf 28 Flaschen für den fünfköpfigen Haushalt der Familie. Irgendwann stand an dieser Stelle mal ein Flüssiggastank.

Beate Petersen, Wuppertal/NRW: Klimaschutz einfach machen – mit PV auf Dächern, an Balkonen, Fassaden, Infrastruktur – schnellstmöglich, überall und auch mit Bürger*in-EnergiE

Christfrid Lenz, Sachsen-Anhalt: nutzt ausgedienten Strommast für neue Energie. Mit seiner 3-KW-PV-Inselanlage – seit 2020 ergänzt durch das Windrad – und 8 Blei-Säure-Batterien erzeugt er seit 2013 seinen Strombedarf zu 100% rund ums Jahr selber.“

Corona-Virus: Weckruf für ein gutes Leben (3v3)

Solarstrom vom Balkon direkt in die Steckdose – für jede und jeden… Geht das? Na klar, mit Steckersolar!

Wir haben die Wahl

Der Corona-Virus und die daraus entstandene Krise führen uns aktuell überall vor Augen, wie wichtig kurze Wege sind. Das gilt auch insbesondere für Energie, Nahrung, Mobilität usw. … Energie ist da sicher ein Querschnittsthema, da  diese nahezu alle unsere Lebensbereiche berührt…

Bild-Quelle: DGS

Steckersolar – dezentral erneuerbar & bürgernah

Umstieg auf 100% EE

Insofern sollte auch der Umstieg auf 100% EE Vorrang haben und schnellstmöglich und ökologisch-sozial gerecht umgesetzt werden! Da können wir auch vor Ort einiges selbst mit anstoßen – z.B. für Strom vom eigenen Dach, Balkon… als Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft eG www.bbeg.de , regen eV, Klimanetzwerk Wuppertal, Aufbruch am Arrenberg, Cronenberg will mehr, Neue Mitte W-Heckinghausen und viele mehr…

Steckersolar – auch in Wuppertal

Wichtige Schritte zur Vorbereitung sind erfolgt:

WSW-online-Anmeldung

Die WSW haben ein kurzes Anmeldeformular auf ihre website gestellt. Danke dafür! https://www.wsw-netz.de/fileadmin/wsw-netz/Dokumente/durchsuchbar/Stromnetz/Erzeugungsanlagen/WSW-Netz-S-020_Antragsformular_vereinfachtes_Verfahren_PVA.pdf

Solarstrom vom Balkon: Online-Vortrag  am 08.04.
Stecker-Solargeräte werden einfach in die Steckdose gesteckt, jeder Mieter und jede Mieterin kann damit eigenen Strom erzeugen. Was ist dran an diesen Mini-Solaranlagen?

Energieberater Stefan Bürk von der Verbraucherzentrale NRW informiert in einem Online-Vortrag über diese neue Möglichkeit, sich an der Energiewende zu beteiligen, zum Artikel: https://www.njuuz.de/beitrag54311.html

Zuvor hatte die NRW-Verbraucherzentrale am 19.2.2020 per Pressemeldung zu Stecker-Solar informiert:

Solarstrom vom Balkon direkt in die Steckdose – inkl. Checkliste https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/steckersolar-solarstrom-vom-balkon-direkt-in-die-steckdose-44715

Steckersolar – auch in Wuppertal/der Region

Wuppertal-weit organisieren wir aktuell im Netzwerk erste Steckersolar-Sammelbestellungen. Weitere Infos dazu, erste Erfahrungsberichte … folgen.

„Als engagierte Energiebürgerin, ehrenamtliche Aufsichtsratsvorsitzende zweier regionaler BürgerEnergiE-Genossenschaften und auch in BürgerEnergie-Gremien auf Bundes-, EU- und Welt-Ebene engagierte Aktivistin ist es mir auch persönlich sehr wichtig, diesen niederschwelligen Zugang vielen Menschen zu ermöglichen! Warum sollten Mieter*innen und Wohnungs-Eigentümer*innen nicht zumindest einen Teil ihrer Energie aus der Sonne erzeugen können? Möglich gewesen wäre dies schon lange, aber der rechtliche Rahmen schien leider lange unklar. Dank unserer EE-Pionier-NGOs wie z.B. der DGS erfolgten nun klare Normungen, also Empfehlungen.“ (Beate Petersen)

Vertiefend dazu: Es gibt Hoffnung…

aus der BürgerEnergiE-Gemeinschaft in NRW: was so alles möglich gemacht wird…https://www.energieagentur.nrw/finanzierung/buergerenergie

eine coole Aktion in Sachsen-Anhalt: Errichtung eines Windrades auf dem ehemaligen Strommast
Video (knapp 7 Min)  https://youtu.be/ItNpUF_L2qw

und ein rechtlicher Rahmen, der – eigentlich – in nationales Recht umgesetzt werden soll, aber noch nicht einmal öffentlich diskutiert wird: EU-Prosum-Richtlinie zu Erzeuger*in-Verbraucher*in-Gemeinschaften https://www.buendnis-buergerenergie.de/aktuelles/news/?newsid=514&cHash=838b10128a85b8fc9e6f78e69707d868

…aber auch Grund zur Sorge

Rundumschlag gegen die E-Wende wird vorbereitet (BMWI)
https://www.youtube.com/watch?v=f5uI-9Nrc_0&feature=youtu.be

Dazu gehören auch die LNG-/Gas-Offensive (BMWI) https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2019/20190327-altmaier-lng-infrastruktur.html

und die Wasserstoff-Strategie

in blau, d.h. aus fossiler Energie (BMWI) – wäre blöd, da weiter klimaschädlich https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/wasserstoff.html

in grün , d.h. aus Erneuerbaren Quellen (BMBF) – wäre besser, und noch besser wäre regional! https://www.bmbf.de/de/nationale-wasserstoffstrategie-9916.html

Last but not least: eine ständig aktualisierte Quellensammlung zum Corona-Virus

Einen sachlichen Überblick zum Corona-Virus bietet die Quellensammlung des swiss propaganda research, empfehlenswert für jede/n, um sich ein eigenes Bild zu machen: https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

20 Jahre fordern & fördern: bringt viel gute EnergiE

„Heute vor 20 Jahren wurde im Bundestag das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen – eine Erfolgsgeschichte bis 2010, mit großer Wirkung bis heute.“ (Hans-Josef Fell, B90/Grüne)

20 Jahre EEG: wichtige Weichenstellung!

Das heute vor 20 Jahren im Bundestag beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz schuf den regulatorischen Rahmen dafür, dass wir heute bundesweit rund 45% Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen und viele Menschen in Deutschland und nahezu weltweit damit inspiriert haben!

Strom von der Sonne, auf dem Dach der ELSE in W-Elberfeld (Quelle: R. Ifang, bbeg-AR)

20 Jahre EEG: Herzlichen Glückwunsch!

  • an Entscheidungsträger*innen, die – parteiübergreifend – damals einfach weitsichtig und sachbezogen handelten
  • an Bürger*innen, die dadurch ermutigt wurden, selbst aktiv zu werden und EnergiE aus erneuerbaren Quellen dezentral erneuerbar und demokratisch zu erzeugen sowie an den Erträgen aus dem so gemeinsam erzeugten Produkt teilzuhaben. In Wuppertal/der Region: s. dazu die Bergische BürgerEnergiE-Genossenschaft  http://www.bbeg.de
  • an unseren Planeten. Über Jahre hätte die Erde aufatmen dürfen, wenn da nicht Beharrungskräfte auf „Weiter so“ bestanden hätten.  Anstatt das  MEHR an EnergiE aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, um WENIGER Energie aus atomar- fossilen Quellen zu erzeugen, liefen die nicht kompatiblen Energie-Erzeugungs-Systeme einfach parallel weiter. Folglich war überschüssige EnergiE kaum noch etwas wert und wurde/wird quasi verschenkt. Damit verbundene (Ewigkeits-…)Kosten und (Endlager-…) Risiken aber blieben bestehen und offensichtliche Vorteile ungenutzt.

Dieser Artikel basiert auf dem heute dazu erschienen newsletter meines geschätzten BBEn-Ratskollegen und des langjährigen Bundestags-Abgeordneten Hans-Josef Fell:

Liebe Leserinnen und Leser,

Vor genau 20 Jahren, am 25. Februar 2000, wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Bundestag beschlossen (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/14/14091.pdf#P.8427https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&start=//*[@attr_id=%27bgbl100s0305.pdf%27]#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl100s0305.pdf%27%5D__1582624565698).

Das EEG hat eine globale Energierevolution angestoßen und viele Vorteile

Solar und Wind wurden zu den kostengünstigsten Energiequellen überhaupt, sie stoßen im Betrieb keine Emissionen aus. Das EEG kann daher als das erfolgreichste Gesetz für den Klimaschutz bezeichnet werden. Klimaschutz ist heute keine wirtschaftliche Belastung mehr, sondern sogar ökonomisch vorteilhaft geworden.

Die rot-grüne Bundestagsmehrheit hatte erkannt, dass wirksamer Klimaschutz und Atomausstieg nur mit einer Energieerzeugung aus 100% erneuerbaren Energien möglich sind. Erneuerbare Energien, so war es damals schon klar, müssen und werden einen Lösungsbeitrag für große Menschheitsfragen liefern. Energieimportabhängigkeiten werden genauso verringert wie Natur- und Umweltzerstörung durch Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran, und auch Kriege um Erdöl verlieren ihre Ursache. Gleichzeitig liefern Erneuerbare Energien den alles entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Erdüberhitzung.

In der Grünen Bundestagsfraktion entstand auf meinen Entwurf hin der erste Beschluss für die Eckpunkte des EEG. Die Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer & Dietmar Schütz für die SPD, sowie Michaele Hustedt und ich selbst für die Grünen, verhandelten die Details des EEG-Entwurfs im Auftrag der Regierungsfraktionen. Es war das große Verdienst von Hermann Scheer in einer SPD, in der viele Kohlebefürworter saßen, die politische Mehrheit zu organisieren.

Das EEG war eine Sternstunde der Demokratie

Es kam aus der Mitte des Parlamentes und nicht aus der Regierung, deren zuständiger Wirtschaftsminister Werner Müller alles versuchte, um das EEG zu verhindern. Verabschiedet wurde das EEG im Bundestag mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen von CDU, CSU und FDP.

Das EEG entfachte großes bürgerliches Engagement

Das EEG entfachte großes bürgerliches Engagement von Privatleuten, Landwirten, Energiegemeinschaften, KMUs und Stadtwerken. Die Ausbaugeschwindigkeit des Ökostroms übertraf die Regierungsziele bei Weitem. Im Jahre 2000 wurde für 2010 das Ziel von 12% festgelegt, welches mit 17% weit überschritten wurde. Unter Kanzlerin Merkel wurde 2010 ein Ziel von 30% bis 2020 verkündet; bereits 2019 wurden 43% erreicht (https://www.agora-energiewende.de/fileadmin2/Projekte/2019/Jahresauswertung_2019/171_A-EW_Jahresauswertung_2019_WEB.pdf, S. 21).

EEG-Novellen schaffen Hemmnisse und bremsen BürgerEnergiE aus…

Würde der Ausbau des Ökostroms nicht aktuell durch die vielen EEG-Novellen, insbesondere mit der Umstellung auf Ausschreibungen statt fester Einspeisevergütung, ausgebremst, so wären 100% Ökostrom bis 2030 machbar.

…dabei sinken die Kosten: Investitionskosten ohne Rohstoffkosten

Gleichzeitig sind die Kosten für Ökostrom so stark gesunken, dass heute Solar- und Windkraft die billigste Art der Stromerzeugung sind. Auch die Kosten für andere Ökostromtechniken wie Bioenergie, insbesondere Biogas, Wasserkraft und Geothermie sanken deutlich und viele neue Innovationen entstanden. 2000 wurden 99 Pfennig/kWh für Solarstrom als Vergütung im EEG festgesetzt; heute kann man sogar in Deutschland große PV-Anlagen mit 6 Cent/kWh rentabel betreiben. Weltweit ist das EEG fast 100-mal kopiert worden, z.B. in China, das u.a. dadurch zum globalen Technologieführer für Erneuerbare Energien wurde.

EEG-Novelle 2009 bzw. EEG-Deform…

Doch die rasante bürgerlich positive Entwicklung begann sich mit dem Regierungswechsel 2005 Stück für Stück zu verschlechtern, zunächst mit der EEG-Novelle 2009 unter Minister Gabriel. Er veränderte u.a. den Mechanismus zur Berechnung der EEG-Umlage und trieb diese so ohne Not immer weiter nach oben. Nicht der Ökostromausbau war schuld an der Strompreissteigerung, wie in vielen Kommentaren behauptet wird, sondern diese unnötige – und bis heute nicht korrigierte – Gesetzesänderung von 2009.
So hat die Universität Erlangen-Nürnberg bspw. in einer Studie klar nachgewiesen, dass die Strompreise in Deutschland ohne Ökostromausbau noch wesentlich höher wären (https://hans-josef-fell.de/neue-studie-eeg-umlage-hat-den-strompreis-verguenstigt-und-nicht-verteuert).

EEG-Novelle 2012 bzw. EEG-Deform…

Die Debatte um die gestiegenen Strompreise diente aber den Parteien in Regierungsverantwortung, CDU, CSU, FDP, SPD, als Vorwand für weitere EEG-Novellen, die den Ausbau fortgehend einschränkten. Vor allem der Wechsel von der festen Einspeisevergütung hin zu angeblich wettbewerblichen Ausschreibungen wirkte neben einer immer stärkeren Bürokratie und Kostenbelastungen, wie die EEG-Umlageerhebung auf Ökostrom,  verheerend.

… kosten uns ca. 80.000 EE-Arbeitsplätze und weltweite Vorbildfunktion

So sank der jährliche PV-Ausbau von etwa 7 GW im Jahre 2012 auf unter 2 GW im Jahre 2014. 80 Tausend Arbeitsplätze gingen verloren, genauso wie die industrielle Weltmarktführerschaft der Solarindustrie. Mit der Einführung der Ausschreibungen für Biogas kam der Ausbau von Biogasanlagen ab 2016 fast völlig zum Erliegen. Die Umstellung auf Ausschreibungen in der EEG-Novelle 2016 machte dann der Windkraft an Land den Garaus. Der Neuzubau stürzte von 4,8 GW in 2017 auf etwa 1 GW in 2019 ab.

Blick nach vorn: Umsetzung der EU-Prosum-Richtlinie (Winterpaket)…

Klimaschutz und Atomausstieg erfordern einen mindestens 20-mal höheren jährlichen Ökostromzubau als heute. Solar- und Windausbau aber auch Wasserkraft, Geothermie und Bioenergien, welche ja gerade in Wind- und Solarflauten sicheren Strom liefern können, müssen wieder deutlich angekurbelt werden. Zudem müssen die Bürgerenergien, als treibende Kraft für hohe Ausbaugeschwindigkeiten und gesellschaftliche Akzeptanz wieder gestärkt werden. Dafür braucht es ein Zurück zur festen Einspeisevergütung, am besten mit Unterstützung für systemdienliche Einspeisung, damit Biogas, Wasserkraft und Geothermie ihren großen Vorteil mit flexibler Strom- und Wärmeerzeugung vor allem in winterlichen Solarflauten ausspielen können. Um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen, muss die Biogasbranche den begonnenen Weg zum Blühpflanzenausbau statt Maismonokulturen konsequent weiter beschreiten. Die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie zur Beförderung der Bürgerenergien muss in nationales Recht überführt werden, damit die finanziellen und rechtlichen Benachteiligungen des Ökostromes beendet werden. Zudem braucht es eine gesetzliche Anschlussregelung für alle Anlagen, die ab 2021 keine EEG-Vergütung nach ihrem 20-jährigen Betrieb mehr erhalten, damit ihr Weiterbetrieb gesichert werden kann.

…sowie ein EEG 2.0,

20 Jahre nach der Verabschiedung des EEG braucht es heute ein EEG 2.0, das mit dem erfolgreichen Modell der festen Einspeisevergütung alle modernen Anforderungen erfüllt, insbesondere die systemdienstliche Integration in das Stromnetz. In einigen Wochen werde ich ein Eckpunktepapier zu einem solchen EEG 2.0 vorlegen.

Ökostromausbau ist der Kern des Klimaschutzes und 100% EE.

Ökostrom muss den Ersatz liefern für Atom-, Kohle- und Erdgasstrom. Er muss Wärmepumpen beliefern, um in vielen Häusern Erdöl- und Erdgasheizungen zu ersetzen. Der Ökostrom muss in die E-Mobile von Bussen, Bahnen, Flugzeugen, Autos und Traktoren fließen und den grünen Wasserstoff für die Industrie liefern. Beste EEG-Novellen mit den oben skizzierten Kernelementen sind daher der wichtigste Beitrag für den Klimaschutz. Ohne die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien wird es keinen Klimaschutz geben können.

Das EEG 2000 schuf die Grundlage, viel Zeit wurde verloren, holen wir auf, jetzt!

Das EEG 2000 hat die Grundlage dafür geschaffen, dass wir dies erreichen können. Das verlorene Jahrzehnt mit dem Niedergang des jährlichen Ökostromausbaus muss in diesem Jahrzehnt aufgeholt werden, damit auch Deutschland im Jahre 2030 mit 100% Erneuerbaren Energien versorgt werden kann und als Industrieriese mit gutem Beispiel vorangeht.

Den Beitrag auf der Homepage finden Sie hier: https://hans-josef-fell.de/heute-vor-20-jahren-wurde-im-bundestag-das-erneuerbare-energien-gesetz-beschlossen „Bei mir werden Erneuerbare Energien groß geschrieben.“

18/24 Handlungsoption: Klimaschutz zum Selbermachen

Manchmal sagen Bilder eben einfach mehr als tausend Worte – Erfahre mehr über Deine Möglichkeiten, mit sauberer Energie das Klima zu schützen.

Klimaschutz zum Selbermachen Quelle: BBEn eV

Klimaschutz zum Selbermachen

Was wollen wir? Weiter so oder grün und bunt mit sauberer Energie für alle?

Letzteres adressiert das Bündnis Bürgerenergie eV (BBEn) mit der aktuellen Kampagne „Klimaschutz zum Selbermachen“, um damit „Neue Kraft mit der Nachbarschaft“ zu heben.

Das Bündnis BBEn richtet sich mit der dazu herausgegebenen Broschüre und Kampagne an Bürger*innen und Gemeinden, die Klimaschutz als wichtiges Thema erkannt haben und macht bewusst, wie wichtig eine nachhaltige, saubere Energieversorgung für das Klima ist.

Das Ziel: „Wir wollen Lust auf Energiewende verbreiten und den Menschen Möglichkeiten aufzeigen, selbst Teil der Energiewende zu werden in den Bereichen Strom, Mobilität und Wärme. Die Chancen der Energiewende sehen und nutzen, ist unsere Devise!“

Dies vermittelt auch die Postkarte zur aktuellen BBEn-Kampagne.

Broschüre „Klimaschutz zum Selbermachen – Saubere Energie für alle“
Hier geht’s zur Mitmach-Broschüre.

Was fehlt dazu?

Die Umsetzung der EU-Prosum-Richtlinie

  1. von der Politik in wirksame nationale Regeln und
  2. von den Dorf- und Stadtgesellschaften in echte Projekte…  

Neue Kraft mit der Nachbarschaft – Eine Kampagne für ein nachhaltig gutes Leben

Die 100 prozent erneuerbar Stiftung und das Bündnis Bürgerenergie e.V. wollen dies aktiv unterstützen, indem sie Menschen für ein dezentrales und erneuerbares Energiesystem begeistern.

Schön und gut, nur “dezentral – was ist das und was hab‘ ich davon?”

Genau diese Fragen werden wir beantworten: fundiert, unterhaltsam, perspektivenreich und überraschend. Neue Kraft mit der Nachbarschaft – Wir machen die dezentrale Energiewende (NKMDN) unterstreicht die Bedeutung gemeinsamen, wirksamen und spürbaren Handelns für lokalen und regionale Klimaschutz – und somit für eine lebenswerte und zukunftsfähige Umwelt und Gesellschaft. Wir adressieren Menschen wie Dich und mich und ExpertInnen aus Politik und Wissenschaft. https://nkmdn.de/

Wir machen die dezentrale Energiewende.

Die Energiewende ist näher als manche/r denkt. Sie findet um uns herum statt und wird von vielen Menschen in der Nachbarschaft organisiert und einfach gemacht: mit der Solaranlage auf dem eigenen Dach, mit nachhaltiger Wärmeversorgung im Mehrfamilienhaus, mit gemeinsam nutzbaren elektrifizierten Car-Sharing-Flotten. Bereits aktive Energiebürger*innen laden ein: „Mach mit! Es lohnt sich.“

Energie vor Ort zu gewinnen und zu verbrauchen, nennt man “dezentral”. In einem dezentralen Energiesystem basierend auf erneuerbarer Energie gestalten Menschen, Organisationen und Unternehmen lokal und regional unsere Energieversorgung. Dabei werden Wärme, Strom und Mobilität zusammen gedacht. Die sogenannten „Energieregionen“ sind gleichzeitig mit vielen anderen Menschen in anderen Regionen verbunden und tauschen Energie. Damit unterstützen sie ein stabiles Energienetz.

Und was habe ich davon?

Die dezentrale Energiewende ist Klimaschutz vor Ort. Sie bietet zudem allen Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten für ein nachhaltig gutes Leben.

Denn die dezentrale Energiewende ist:

Angesagt: Erneuerbare Energie ist Gegenwart und Zukunft

Unabhängig: In einem dezentralen Energiesystem kann jede und jeder mitmachen

Gemeinschaftlich: Ein dezentrales Energiesystem ist integrativ und schafft Gemeinschaftssinn

Europa entfesselt – die Energiewende in Bürgerhand

Bereits im Frühjahr 2019 stellte das Bündnis BBEn die gemeinsam als NGO-Netzwerk auch in die deutsche Sprache übersetzte europäische Broschüre vor. Angesichts des Klimanotstandes ist die Umstellung auf ein Energiesystem ohne fossile Energieträger in Europa dringender geboten denn je. Europa als Wiege der industriellen Revolution und eine der reichsten Regionen der Welt steht in der Pflicht, sich an vorderster Stelle  für wirksamen Klimaschutz einzusetzen. In dieser Broschüre wird die neue EU-Richtlinie erläutert: Wie kann sie helfen, Hemmnisse für Bürger*innen-eigene Erneuerbare-Energien-Anlagen zu beseitigen? https://www.buendnis-buergerenergie.de/fileadmin/user_upload/Community_Energy_booklet_German_v4-screen_pages_lo.pdf

Rechtliche Stellungnahmen zur EU-Prosum-Richtlinie, einer historischen Chance

Mit ihrer Richtlinie zur Förderung von Erneuerbaren Energien setzt die Europäische Union diverse Vorgaben für die Mitgliedsstaaten, um eine Erhöhung der Stromerzeugung aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen zu erreichen.

Das Bündnis BBEn hat Dr. Philipp Boos damit beauftragt, dies juristisch zu beleuchten und sieht in der Umsetzung der EU-Prosum-Richtlinie eine historische Chance

  1. zur Europäischen Förderung der Eigenversorgung aus EEG-Anlagen file:///E:/2019/1912/!-EE-Adventskalender-2019/19-1218-BBEn-Kampagne/2018-11-22_BHW-Stellungnahme_BBEn_Europaeische_Foerderung_Eigenversorgung_aus_EEG-Anlagen_durchsuchbar.pdf und
  2. zur Europäischen Förderung der (kollektiven) Eigenversorgung aus Erneuerbaren Energien innerhalb von Gebäuden und Mehrfamilienhäusern sowie zur Etablierung der Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften. file:///E:/2019/1912/!-EE-Adventskalender-2019/19-1218-BBEn-Kampagne/2019-08-22_BHW-BBEn_Europaeische_Foerderung_kollektive_Eigenversorgung_EE-Gemeinschaften__durchsuchbar_.pdf

Bericht zur regionalen Entwicklung mit Bürgerenergie

Bereits Ende 2018 stellte der BBEn-Bericht systematisch dar, welche Vorteile Bürgerenergieprojekte für die regionale Entwicklung haben:  bürgerschaftliche Energie-Engagement erhöht nicht nur die Akteursvielfalt, sondern ist eine gänzlich alternative Herangehensweise an wirtschaftliche Projekte, nämlich eher Gemeinwohl mehrend als nur Profit maximierend. Damit sich Bürgerenergie entfalten kann, ist sie jedoch auf faire Rahmenbedingungen angewiesen. Wie sich diese Rahmenbedingungen entwickelt haben und wieso die zukünftigen EU-Vorgaben einen Hoffnungsschimmer darstellen, erläutert das Bündnis BBEn in diesem Bericht. https://www.buendnis-buergerenergie.de/fileadmin/user_upload/downloads/Bericht_2018/Bericht_Buergerenergie18_WEBV06.pdf

Wissenschaft

Fakt: 18.   Insgesamt besteht durch unzureichenden Schutz der Böden, Ozeane, Süßwasserressourcen und Artenvielfalt – bei gleichzeitiger Erderwärmung als „Risikovervielfacher” (Johnstone und Mazo, 2011) – die Gefahr, dass Trinkwasser- und Nahrungsmittelknappheit in vielen Ländern soziale und militärische Konflikte auslösen oder verschärfen und zur Migration größerer Bevölkerungsgruppen beitragen (Levy et al., 2017; World Bank Group 2018; Solow, 2013).
https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/

bbeg macht Klimaschutz mit Gemeinschafts-PV-Anlage Am Kothen


Fridays for Future, bbeg… Klimaschutz einfach machen statt weiter so!

Der internationale Schulstreik der Fridays for Fuuture-Bewegung Freitag in Aachen und die Proteste gestern im Rheinischen Revier zeigen, dass es überfällig ist, entschlossen zu agieren gegen die fKlimakrise und für den Umstieg auf 100% EE. bbeg z.B. macht einfach Klimaschutz.

Klimaschutz vor Ort durch EnergiE aus der Sonne – am Schulzentrum Kothen

Am 14.6.2019 hatten die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft (bbeg) Rolf Kinder, der Vorstandssprecher nebst Mit-Aktiven, das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) Dr. Martin Wehling/ Nadine Kiewert und die Schulleitung Claus Wyneken zum Pressetermin eingeladen – auf das Dach des Gymnasium Am Kothen.

Pressetermin bbeg-PV-4 Am Kothen (Foto: Anna Schwarz)

Technische Daten der 4. bbeg-PV-Anlage “Am Kothen”

Die nunmehr 4. bbeg-Photovoltaik-Anlage, deren insgesamt 250 Module/77,5-kWpeak auf die zwei Dachflächen verteilt sind. wurde bereits im Frühjahr 2019 in Betrieb genommen. Seit ihrer Inbetriebnahme könnten damit schon 4.627 Kilogramm CO2 eingespart werden, wenn man entsprechende Energieerzeugung aus fossilen Quellen entsprechend zurückfahren würde, Diese Wechselwirkung ist leider immer noch keine automatische Folge. Gleichwohl: Die bereits eingesparte CO2-Menge entspricht der Filterleistung von mehr als 15 Bäumen.

Die erzeugte Strommenge von jährlich rund 66.000 kWh wird zum großen Teil unmittelbar vor Ort genutzt. Der erzeugte Strom wird daher zunächst in das hauseigene Stromnetz und nur der überschüssige Stromanteil in das allgemeine Stromnetz eingespeist.

Die Anlage ist im Frühjahr 2019 fertiggestellt worden. Durch die Erzeugung des Stroms mit regenerativen Energiequellen werden jährlich rund 36 Tonnen CO2 gegenüber dem bundesweiten Strom-Mix vermieden und entlasten damit das Klima. Auf 20 Jahre betrachtet werden somit rund 720 Tonnen CO2 eingespart und 1,3 Millionen kWh regenerativer Strom mitten in Wuppertal erzeugt.

Auch der Betrieb dieser bbeg-PV-Anlage erfolgt ehrenamtlich. Die erzeugte Strommenge kann online kontrolliert werden, wie bbeg-Mitglied Joachim Suzka, der die technischen Anlagen betreibt, im Anschluss an die Besichtigung in der Aula der Schule interessierten Lehrer*innen und Schüler*innen erläuterte. „Störungen werden sofort per SMS gemeldet.“

Großer Zuspruch durch den OB…

Auch Oberbürgermeister Andreas Mucke zeigte sich sehr beeindruckt von der durch das – ehrenamtliche – Engagement der bbeg ermöglichte PV-Anlage und das gute Zusammenwirken mit dem GMW.

… und es gibt noch viel Luft nach oben!

„Bedarf und Potential gäbe es noch viel mehr, auch in Wuppertal. Es obliegt uns, dies gemeinsam schnellstmöglich zu nutzen. Immerhin investieren wir hier in regionale Sachwerte und beteiligen daran die Menschen vor Ort“ ergänzt Beate Petersen, die bbeg-Aufsichtsratsvorsitzende, die an eben diesem Wuppertaler Gymnasium Am Kothen ihr Abitur gemacht und die bbeg im März 2012 mit gegründet hat.

Tatsächlich ist auch der Strombedarf des Schulzentrums Am Kothen (Gymnasium, Berufskolleg am Kothen und nahegelegene Sporthalle) deutlich größer als die nun installierte Anlage erzeugt. Nach diesem ersten Schritt könn(t)en wir weitere Dächer mit PV-Anlagen bestücken, ggf. überschüssige EnergiE speichern und  EnergiE als Sektorenkopplung denken – mit Wärme und Verkehr sowie Partizipation.

Ansprechpartner

  • bbeg: Rolf Kinder, Vorstandssprecher
  • GMW: Dr. Martin Wehling, Nadine Kiewert
  • Gymnasium Am Kothen: Claus Wyneken, Schulleitung

Pressespiegel

Sollten wir weitere Presse-Berichte dazu nicht erwähnt haben, ist dies keine böse Abschicht, und wir wären für die Zusendung eines Links dankbar, um diesen hier zu ergänzen.

Weitere bbeg-PV-Anlagen

Strom aus der Sonne erzeugen auch die bbeg-PV-Anlagen auf den Dächern von

  • w-tec Technologiezentrum, Lichtscheid
  • Sechseckschule in Erkrath
  • Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule, Windstraße

Neue bbeg Projekte sind  in Planung, und die in der bbeg Engagierten freuen sich über weitere Interessierte, die so ihre und die Zukunft nachfolgender Generationen aktiv mitgestalten wollen. Bei Interesse lohnt ein Blick auf die bbeg-website unter www.bbeg.de/Termine und/oder gerne eine eMail an info@bbeg.de.