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Wieder haben wir die Wahl: menschen(un)würdig?

28.1.2025 zur BTW 2025 4v7

Wieder haben wir die Wahl: Es geht darum, Zusammenhänge zu erkennen und Fakten von Fakes zu unterscheiden. Zur vorgezogenen Bundestagswahl 2025 ist es hilfreich, bestenfalls mehr Klarheit in der eigenen Meinung zu erlangen, die sich aus Fakt statt Fake herleiten lässt. Für wichtige Impulse dazu danken wir zahlreichen mutigen Aktiven mit ihren so vielfältigen Blickwinkeln auch in & für W-Nord.

Jeder dritte Mensch in Deutschland hat eine Migrationsgeschichte. Unstreitig sind die Gewalttaten schrecklich. Problematisch ist die aktuelle Debatte in Bezug auf die Frage, ob Gesellschaft und Politik einen souveränen Umgang mit Migration, Rechtsextremismus und Rassismus gefunden haben?

Über Anträge zur Verschärfung der Migrations- und Asylpolitik will die Union im Bundestag abstimmen lassen – am Freitag außerdem über einen Gesetzentwurf. Rechtlich bindend ist dies nicht. Zu den Forderungen gehören unter anderem Zurückweisungen von Migranten an den deutschen Grenzen und dauerhafte Grenzkontrollen. Dazu gibt es seit Tagen viel Kritik, weil die Union dafür auch Stimmen der AfD in Kauf nehmen will. Vor der Abstimmung will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung abgeben.

Rechtsextremismusforscher: Souveräner Umgang mit Migration fehlt

Wie konnte es dazu kommen, dass sich die politische Debatte so schnell verändert hat? Die Gewalttaten seien „Triggerereignisse für den ungelösten gesellschaftlichen Konflikt“ im Umgang mit Migration, „der von interessierten Kreisen ständig am Kochen gehalten wird“, sagt Rechtsextremismusforscher Matthias Quent auf Anfrage von tagesschau.de. …

Die Debatte sei aus demokratiepolitischen und menschenrechtlichen Gründen höchst problematisch. Sie zeige auch, dass Gesellschaft und Politik weder einen souveränen Umgang mit Migration noch mit Rechtsextremismus und Rassismus gefunden haben, so Quent.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/migration-asyl-verschaerfungen-100.html

wohin? ©Foto/Quelle: privat-bpe

Nur mit Migration läuft der Laden!

Jeder dritte Mensch in Deutschland hat eine Migrationsgeschichte. „Gemeinsam halten wir das Land am Laufen“, betont Jürgen Micksch. Doch diese wichtige Botschaft gehe im Moment oft unter. Viele Menschen seien durch Kriege und Krisen extrem verunsichert. Mit Flyern und Plakaten wollen die Stiftung gegen Rassismus und Pro Asyl daher bewusst machen: Wir brauchen Migration. Und wir brauchen Menschlichkeit. https://www.evangelisch.de/inhalte/237781/31-12-2024/stiftungen-gegen-hass-hetze-nur-mit-migration-laeuft-der-laden

Mann aus Kirchenasyl in Abschiebehaft

Im Wuppertaler Stadtteil Langerfeld ist nach Zeitungsangaben in der vergangenen Woche ein Mann festgenommen worden, der sich seit Monaten in einem Kirchenasyl des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal befand. Superintendentin Ilka Federschmidt fordert ein faires rechtsstaatliches Verfahren in Deutschland. https://www.evangelisch.de/inhalte/233984/14-09-2024/im-kirchenkreis-wuppertal-mann-aus-kirchenasyl-abschiebehaft

Mahnung zum verantwortungsvollen Umgang mit Migration

In einer Zeit, in der politische Debatten zunehmend von Populismus und Vereinfachung komplexer Probleme dominiert werden, mahnt die Theologin Marianne Heimbach-Steins zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Migration und den betroffenen Menschen.

In ihrem Artikel „Populistische Stimmungsmache gegen Migranten löst keine Probleme“ auf katholisch.de hebt sie hervor, dass solche Strategien nicht nur ineffektiv sind, sondern auch die gesellschaftliche Kohäsion und zentrale Werte wie die Menschenwürde gefährden. https://cc4f-soest.org/wir-haben-die-wahl-populistische-stimmungsmache-gegen-migranten-loest-keine-probleme/

Migranten als Sündenböcke: Eine zerstörerische Tendenz

Heimbach-Steins kritisiert scharf, dass Migranten häufig als Sündenböcke für politische und gesellschaftliche Herausforderungen herhalten müssen. Diese Dynamik, so die Theologin, lenke nicht nur von den eigentlichen Problemen ab, sondern verschärfe auch die Polarisierung innerhalb der Gesellschaft. „Populistische Stimmungsmache schädigt wichtige Ressourcen für ein gutes Zusammenleben, wie die Wertschätzung von Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und den Sinn für Humanität“, betont sie. 

Die ethische Dimension der Migration

Für Heimbach-Steins steht fest, dass der Umgang mit Migranten weit mehr ist als eine politische oder administrative Frage. Es handelt sich vielmehr um eine grundlegende ethische Herausforderung, die darüber entscheidet, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. „Migration ist eine Schicksalsfrage unserer Zeit, die den Zustand und die Zukunft unseres Gemeinwesens prägt“, erklärt sie.

Die Autorin hebt hervor, dass ein respektvoller und menschenwürdiger Umgang mit Migranten ein zentraler Baustein einer gerechteren und solidarischeren Gesellschaft ist. Sie warnt davor, dass die populistische Instrumentalisierung von Migrationsfragen die moralische Integrität einer Gesellschaft untergräbt.

„Um Migration werden in der Öffentlichkeit Stellvertreterdebatten geführt. Migrantinnen und Migranten und Geflüchtete werden pauschal zu Sündenböcken für ungelöste Probleme gemacht.“ Marianne Heimbach-Steins

Ein Plädoyer für eine konstruktive Debatte

Marianne Heimbach-Steins ruft dazu auf, die Debatte über Migration mit mehr Sachlichkeit und Empathie zu führen. Sie fordert politische und gesellschaftliche Akteure auf, Lösungen zu suchen, die auf den Prinzipien der Gerechtigkeit, Solidarät und Humanität beruhen.

Abschließend appelliert sie an die Leser, sich nicht von populistischen Parolen leiten zu lassen, sondern sich aktiv für eine Gesellschaft einzusetzen, die Vielfalt als Bereicherung versteht und die Menschenwürde ins Zentrum ihres Handelns stellt.

Den Beitrag vom 17.01.25 lesen auf katholisch.de (url-Link)
Weitere Informationen auf www.christliche-sozialethik.de (url-Link)

Wieder haben wir die Wahl: vor oder zurück

27.1.2025 zur BTW 2025 3v7

Wieder haben wir die Wahl: Es geht darum, Zusammenhänge zu erkennen und Fakten von Fakes zu unterscheiden. Zur vorgezogenen Bundestagswahl 2025 ist es hilfreich, bestenfalls mehr Klarheit in der eigenen Meinung zu erlangen, die sich aus Fakt statt Fake herleiten lässt. Für wichtige Impulse dazu danken wir zahlreichen mutigen Aktiven mit ihren so vielfältigen Blickwinkeln auch in & für W-Nord.

Angesichts der andauernden Krisen-Gemengelage sollten gute und konstruktive Lösungen her, mit denen Natur- und Erdsysteme wieder stabilisiert werden, um das Leben der Menschen innerhalb plantarer Grenzen und sozial zu sichern. Kurzsichtiges Wahlkampfgetöse ist da wenig hilfreich.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass maßgeblich die Nutzung fossiler Energien Klimakrise und in der Folge weltweite Erderhitzung mit bedrohlichem Extremwetter verursachen.

gute und konstruktive Lösungen, deren Früchte wir längst ernten:

Eine gute Nachricht, weiter so: Deutschland erreicht einen Meilenstein in der Photovoltaik! Erstmalig sind offiziell 100 Gigawatt (GW) installierter Photovoltaik-Stromerzeuger im Marktstammdatenregister (MaStR) verzeichnet. Zum Artikel: https://heise.de/-10256519

Schulen machen EnergiE ©Foto/Quelle: privat-bpe

weitsichtige Politik kann richtige Weichen stellen

Nach einem mutigen Meisterstück aus dem Bundestag war der Grundstein gelegt: Nach kostendeckender Einspeisevergütung ermutigte das Parlamentsgesetz „Ur-EEG“ ab 2000 auch zahlreiche BürgerEnergie-Genossenschaften zur Gründung, um den Umstieg auf Energie aus Erneuerbaren selbst mit anzustoßen. Bekanntermaßen wurde dies eine Erfolgsgeschichte und zwar trotz einer massive Zweifel säender Entmutigungskampagne und immer weiterer durch Wirtschaftslobbyisten der fossilen Industrie initiierter gesetzlicher Hürden.

Prominentestes Opfer der Entmutigungskampagne war Umweltministerin Frau Dr. Angela Merkel, die kurz nach ihrer Amtsübernahme wörtlich erklärte: „Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 % unseres Strombedarfs decken.“ Politiker, die den erneuerbaren Energien nicht mehr als 4 % zutrauen, werden sich natürlich nicht für die Erneuerbaren einsetzen. https://www.sfv.de/briefe/brief97_1/sob97135

Besser ist es, wenn weitsichtige Politik die richtigen Weichenstellungen beschließt – wie das o.g. Ur-EEG und auch, wenn Politik Fehlentscheidungen erkennt sowie diese rasch korrigiert:

Vor 24 Jahren bestärkte der Beschluss zum Atomausstieg die Energiewende ein. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag in namentlicher Abstimmung mit 513 von 600 Stimmen das „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“. Die Rechtslage war eindeutig, und alle konnten sich 20 Jahre darauf einstellen.  https://cc4f-soest.org/beschluss-zum-atomausstieg-und-energiewende/

Faktencheck: Rückkehr zur Atomkraft? Nein danke!

Fakt ist: Die Versorgung ist auch nach deutschlandweit erfolgter Abschaltung und fortschreitendem Rückbau der Atomkraftwerke sicher, Ein Blackout blieb aus. Die Strompreise sinken leicht Dank mehr Energie aus Erneuerbaren Quellen ist auch die CO2-Bilanz wieder besser. Überzeugende Argumente gegen die von Merz, Söder & Co laut geforderte Re-Aktivierung von Atomkraft gibt es reichlich:https://www.bund.net/atomkraft

Mit einer eigenständigen Faktencheck-Redaktion setzt sich CORRECTIV gegen Falschinformationen ein, deckt Halbwahrheiten und Gerüchte auf und bieten Kontext an. https://correctiv.org/faktencheck/klima/2025/01/17/nein-atomkraft-ist-nicht-co2-neutral/

Realitätscheck: Abriss von Windrädern? Nein danke!

Als Wahlkampfgerassel oder populistischer Unsinn wird auch dies bewertet. Die Wirtschaftsredaktion von-n-tv hatte den barschen Weidel-Vorstoß im Realitätscheck „Windmühlen der Schande niederreißen“ – eine gute Idee? https://www.n-tv.de/wirtschaft/Windmuehlen-der-Schande-niederreissen-eine-gute-Idee-article25493685.html