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18/24 Sonne – auch für die Wärmeversorgung!

Mangel an erneuerbaren Wärmetechnologien gibt es nicht. Bisher zielen EnEV, EEWärmeG u.a. nur auf Energieeinsparung und nicht darauf, Klimagase zu reduzieren. Solarthermie, Wärmepumpen und Erdwärme sind emissionsfrei, d.h. weniger CO2 pro Quadratmeter/Jahr und Ersatz fossiler Brennstoffe…

18/24 Faktencheck zum Themenblock 5 „Verbundphilosophie“ 

umdenken: weniger CO2 auch bei Wärme, Quelle: BBU-Studie, Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)

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Die Metapher „Energieeffizienz“ im Wärmebereich propagiert moderne Verbrennungstechnologien einzusetzen. Heute sind das Gasbrennwertkessel. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen fördern zudem das Dämmen der Gebäudehülle. Das sei klimaschonend.

Fakt

Gegenwärtig werden in Deutschland jährlich rund 100 Mrd. Euro für fossile Brennstoffe – Kohle, Erdgas und Öl – für die Wärmeversorgung von Gebäuden verheizt. Die Betonung der Effizienz bedeutet, dass moderne Verbrennungstechnologien diese Mengen zwar reduzieren, aber die Brennstoffe nicht grundsätzlich aus dem Wärmemarkt nehmen sollen. Genau dies wäre bei erneuerbarer Wärme im Verbund mit Speichertechnologien der Fall.

Nun besteht auf dem Gebiet der Wärme ein großer Modernisierungsstau.

Der entstand nicht deswegen, weil es einen Mangel an erneuerbaren Wärmetechnologien gäbe. Die Regierung im Verein mit den Kohle-, Öl- und Gaskonzerne blockieren dies. So zielt die gesamte Philosophie von EnEV, EEWärmeG u.a. auf Energieeinsparung und nicht darauf, Klimagase zu reduzieren. Deshalb werden Kilowattstunden pro Quadratmeter/Jahr mit einem für den Bürger undurchschaubaren Primärenergiefaktor berechnet. Die simple Betrachtung der Eimissionen in CO2 pro Quadratmeter/Jahr existiert nicht.

FAZIT: Was tun!

Wärmewende: Ein Paradigmenwechsel in der Wärmepolitik ist nötig.

Im Wärmemarkt werden regenerative Technologien nur eine Chance haben, wenn die klimaschädlichen Emissionen als Maßstab herangezogen und gegeneinander gestellt werden. Erst dann können Solarthermie, Wärmepumpen und Erdwärme ihre Stärke ausspielen: die Emissionsfreiheit. Und erst dann macht eine CO2-Bepreisung Sinn und wird transparent. So können erneuerbare Verbundlösungen eingesetzt werden, welche die Öl-, Gas- und Kohleheizungen verdrängen. Mit Power to Gas, Power to Heat und Power to Liquid wird es möglich sein, dass Strom- und Wärmenetze sich verbinden, gegenseitig stützen und zu einer sicheren Versorgung führen.

Hintergrund/Links 

  • Dass es genügend Erfahrungen und Ansatzpunkte für eine Neuausrichtung gebe, zeige die Studie „Energiewende – Irrtümer aufbrechen, Wege aufzeigen“, die im Auftrag des BBU erstellt und im Juni veröffentlicht wurde. Sie basiert auf der wissenschaftlichen Auswertung der Erfahrungen bei der solaren Modernisierung eines mehrfach ausgezeichneten Modellquartiers der Berliner Wohnungsgenossen-schaft „Märkische Scholle eG“ mit Bestandsgebäuden aus den 1930er und 1950er Jahren, aber auch bei Neubauten. Erarbeitet wurde die Studie vom Team der Berliner „eZeit-Ingenieure“ unter Federführung des Architekten Taco Holthuizen.
    In einem u.a. von Forschern der Beuth Hochschule begleiteten Prozess wurden Heizsystemoptimierungen und unterschiedliche Dämmmaterialien erprobt und ausgewertet. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Hebeln, mit denen ein klimaneutraler Gebäudebestand wirtschaftlich und sozial verträglich erreicht werden kann.

BBU: Eine Wende für die Energiewende, DGS-News 20.07.2018

  • In der Studie heißt es: „Rein technisch wäre es heute möglich, den Gebäudebestand nahezu emissionsfrei und seine Energieversorgung weitgehend kostenneutral zu machen, und dabei sogar noch Baukosten zu sparen“.

Für die notwendige Neuausrichtung werden drei Eckpunkte angeregt:

  1. Erstens: CO2-Einsparung als Effizienzmaßstab, was bedeuten würde, dass sich neue Regeln und Gesetze auf Ergebnisse (CO2-Minderung) statt auf Instrumente fokussieren. Statt Energiekenn-werten sollten endlich CO2-Emissionen bzw. deren Senkung zu Zielwerten gemacht werden. Dabei müssten auch Lebenszyklus- und Nachhaltigkeitsbetrachtungen eine zentrale Rolle spielen. Wichtig sei die Berücksichtigung der Gesamteffizienz, also auch Maßnahmen im Quartier statt nur an Einzelgebäuden.
  2. Zweitens eine Technologieoffenheit, bei der wiederrum gelten müsse: Zentraler Maßstab zur Bewertung von Nutzen und Förderfähigkeit ist das langfristig eingesparte CO2 und nicht eine undefinierte Energieeffizienz.
  3. muss der Fokus auf Erneuerbare Energien gelegt werden. Die direkt am Gebäude „gratis“ zur Verfügung stehende Umweltenergie müsse wesentlich stärker genutzt werden – auch durch Lösung der derzeit noch bestehenden Steuerungs- und Speicherprobleme. Darüber hinaus müsste auch das Energiewirtschaftsrecht an die Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft angepasst werden, um die in der dezentralen Energieerzeugung und -verteilung schlummernden CO2-Einsparungspotenziale erschließen zu können. Denn sinnvolle Konzepte werden nach wie vor durch einen für den Gebäudesektor ungünstigen Gesetzesdschungel be- und verhindert.
  • Ob Eigentums- oder Sozialwohnungen, in der Vernetzung ganzer Quartiere liegen große CO2-Einsparpotenziale

CO2 Als Bemessungsgrundlage, Ein Paradigmenwechsel in der Wärmepolitik ist nötig, von Klaus Oberzig, Sonnenenergie 4/2018 

Patenschaft:

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, DGS www.dgs.de