20/24 Handlungsoption: beschleunigter EE-Ausbau und gute Rahmenbedingungen

Ohne beschleunigte Energiewende ist ernstzunehmender Klimaschutz unmöglich. Überfällig sind auch gute gesetzliche Rahmenbedingungen. Dies umfasst neben der Reparatur des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz)  auch eine Neue Energiemarktordnung (NEMO) – für 100% EE.

EUROSOLAR e.V.: erneuerbare Energien verbinden und schaffen Frieden

fake: besser ist „weiter so“

Fakt: Besser ist: Klimaschutz einfach machen! Wir erzeugen immer mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen, inzwischen schon über 40%. Daran sind auch zahlreiche Bürger*innen aktiv beteiligt. Zum schnellstmöglichen Umstieg auf 100% EE – in den drei Sektoren Strom, Verkehr und Wärme – fehlen weiter verlässliche Rahmenbedingungen und Marktinstrumente, mit denen wir die vielen Vorteile endlich heben können!

Handlungsoption/en

Ohne beschleunigte Energiewende ist ernstzunehmender Klimaschutz unmöglich.

Energiebedingte Emissionen machen aktuell rund 85 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen aus. Das zeigt: Ohne sofortige Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien ist ernstgemeinter Klimaschutz unmöglich. Der Vorstand und die Mitglieder der deutschen Sektion von EUROSOLAR e.V. fordern daher von der Bundesregierung die dringend notwendige, beschleunigte und ambitionierte Nutzung Erneuerbarer Energien. Nicht nur, um alles Leben vor den Folgen einer ungebremsten Klimaveränderung zu schützen, sondern auch, um den technologischen wie sozialen Fortschritt in Deutschland voranzubringen und als Vorbild für andere Industrienationen, Schwellen- und Entwicklungsländer zu dienen.

Resolution der Mitgliederversammlung der deutschen Sektion von EUROSOLAR am 26. Oktober 2019  https://eurosolar.de/de/index.php/text-medien/memoranden-papiere-resolutionen-eurosolar/2366-resolution-der-mitgliederversammlung-2019

30 Jahre EUROSOLAR: Weißbuch Europa der Erneuerbaren Energien mit NEMO*

NEMO: Neue Energiemarktrahmenverordnung

Energiewende als Friedensprojekt – Große Versprechungen, langsamer Fortschritt

EUROSOLAR wurde 1988 gegründet, um das Solarzeitalter in Europa und der Welt einzuläuten und um die Bedingungen für Volkswirtschaften und Gesellschaften zu schaffen, die ohne fossile und nukleare Energien gedeihen. Obwohl die drei Jahrzehnte seitdem eine Zeit außerordentlicher Fortschritte in der Welt der Erneuerbaren Energien waren, wurde zu viel Lippenbekenntnis abgelegt, während Kampagnen der dominierenden etablierten Industrien – fossilen wie atomaren – dazu beitrugen, den Fortschritt zu verlangsamen und teilweise gar umzukehren. Bedauernswerte Verzögerungen, die durch mangelhafte Emissionspreisgestaltung, Handels- und Klimaschutzmaßnahmen noch verschärft wurden, führten dazu, dass die Klimabilanz des Planeten ebenso vorhersehbar wie gefährlich zu kippen begann. …

Heute braucht die Europäische Union eine Form der Energieversorgung die frei, flexibel und unabhängig von Konzerninteressen oder dem Druck ausländischer Regierungen ist. Die Energiewende, wie EUROSOALR sie verlangt, ermächtigt Bürgerinnen und Bürger, aktiv an der Erzeugung von Strom und Wärme teilzuhaben. Eine sichere und preiswerte Energieversorgung, die unabhängig ist von externen Faktoren und resistent gegen die Willkür Dritter, schafft die Basis für einen neuen sozialen Zusammenhalt in Europa. Sie macht Energie für alle erschwinglich, schafft Arbeitsplätze und ermöglicht zukunftsfähige Volkswirtschaften. Sie schafft eine hohe Lebensqualität unter physischen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten. Und es ist nur der Anfang: Heute ist die Regeneration der natürlichen Systeme und die der Wirtschaft gefragt – hin zu einer klimapositiven Zukunft, in der Kohlenstoff aus der Atmosphäre zurückgeholt wird. Diese Aufgaben bringen Menschen in Europa zusammen, anstatt sie gegeneinander aufzuwiegeln. Die große europäische regenerative Wende kann, wenn sie richtig angegangen wird, ein verbindendes Moment für Europa werden.

EUROSOLAR-Positionen 1988-2018, erweitert für 2018-2028 für das Symposium “Ein Europa der Erneuerbaren Energien“ anlässlich des 30-jährigen Bestehens von EUROSOLAR am 27. September 2018 in Berlin  https://eurosolar.de/de/index.php/text-medien/memoranden-papiere-resolutionen-eurosolar/2345-weissbuch-regeneratives-europa-2018-fuer-ein-europa-100-dezentraler-erneuerbarer-energien

Inzwischen gibt es eine EU-Prosum-Richtlinie, die in nationales Recht umzusetzen ist. s. dazu EE-adventskalender-Beitrag Nr. 18/24

Die Energiewende ist die zivilisatorische Herausforderung für die nächste Bundesregierung

Die nächste Bundesregierung trägt die Verantwortung dafür, den energiepolitischen Schlingerkurs der letzten Jahre zu beenden und endlich klare, verlässliche und unbürokratische Rahmenbedingungen zu schaffen, und die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie muss dafür Sorge tragen, dass die Energieversorgung Deutschlands schnell, kostengünstig und vollständig auf 100 % Erneuerbare Energien umgestellt werden kann. Dieser Wechsel ist technisch möglich, ökonomisch sinnvoll, gesellschaftlich geboten und mit einem reparierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie einer Neuen Energiemarktordnung realisierbar….

Wir appellieren an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier aller Parteien, sich fraktionsübergreifend und faktenorientiert für eine schnelle, kosteneffiziente und dezentrale Erneuerbare Energieversorgung als dem entscheidenden und wirtschaftlich erfolgreichen Instrument für den Klimaschutz einzusetzen. Ein solches Bekenntnis ist dringend geboten und durch eine Reihe notwendiger Sofortmaßnahmen zu flankieren.

Resolution der Mitgliederversammlung der deutschen Sektion von EUROSOLAR am 02. Dezember 2017 https://eurosolar.de/de/index.php/text-medien/memoranden-papiere-resolutionen-eurosolar/2225-resolution-2017-die-energiewende-ist-die-zivilisatorische-herausforderung-fuer-die-naechste-bundesregierung

Wissenschaft

Fakt: 20.   . Nutztierhaltung erzeugt auf über vier Fünftel der landwirtschaftlich genutzten Fläche weniger als ein Fünftel der weltweit konsumierten Kalorien (Poore and Nemecek, 2018) und hat einen erheblichen Anteil am Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase (FAO 2013). Da die landwirtschaftlich genutzte Fläche Dauergrünland, Dauerkulturen und Ackerflächen umfasst, und ein erheblicher Teil des Dauergrünlandes nicht in Ackerland verwandelt werden kann, ist auch folgender Vergleich relevant: über ein Drittel der weltweiten Getreideernte wird zurzeit als Tierfutter verwendet (FAO 2017). https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/

Impulse: EE-Runder Tisch, EUROSOLAR, S4F