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12/24 EU-Prosum: 100% erneuerbar ersetzt atomar-fossil

Das EU-Parlament hat den „Klimanotstand“ für Europa ausgerufen. Die EU hat zudem eine EU-Prosum-Richtlinie (Winterpaket) beschlossen, die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften fördern will.

fake:: Energieerzeugung ist und bleibt zentral.

Fakt: Der „Klimanotstand“ für Europa  ist real und wurde ausgerufen.

Eine wirksame Maßnahme ist: die dezentral erneuerbare Energieerzeugung

EU-Prosum: BürgerEnergiE entfesseln

„Klimanotstand“ in Europa  

Das EU-Parlament hat den „Klimanotstand“ in Europa ausgerufen. Doch in dem Forderungskatalog fehlt ein Detail, das Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besonders am Herzen liegt. Genau das könnte besonders für Deutschland Folgen haben.

In Europa herrscht der „Klimanotstand“ – zumindest sieht es das Europäische Parlament so. Mit einer großen Mehrheit haben die Abgeordneten den „Klimanotstand“ für den Kontinent ausgerufen und die EU-Kommission, die nationalen Regierungen der EU-Länder und andere globale Akteure aufgerufen, „umgehend die konkreten Maßnahmen zu ergreifen, die erforderlich sind, um diese Bedrohung zu bekämpfen und einzudämmen, bevor es zu spät ist“.

Die Abgeordneten folgen damit einer ganzen Reihe europäischer Städte und Länder, die sich bereits zu einem ähnlichen Schritt entschlossen haben. In Großbritannien beispielsweise herrscht bereits der „Klimanotstand“, genauso wie in Kiel oder Konstanz.

Das britische Oxford Dictionary hat den Begriff „Climate Emergency“ gar zum Wort des Jahres 2019 gekürt. Der zuvor kaum genutzte Ausdruck sei zu einem der am stärksten debattierten Begriffe des Jahres geworden.
https://www.welt.de/wirtschaft/article203898764/EU-Der-Klimanotstand-ist-die-erste-Attacke-auf-Ursula-von-der-Leyen.html

Handlungsoption „Prosum-Richtlinie“ für dezentral erneuerbare Energieerzeugung

Die EU hatte die EU-Prosum-Richtlinie bereits im Winterpaket 201819 beschlossen und will damit Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften fördern. Diese könnte schon längst in nationales Recht umgesetzt sein!

EU-Prosum-Richtlinie als historische Chance: quo vadis?

Die EU-Prosum-Richtlinie ist eine historische Chance, die „dezentral erneuerbar“ möglich machen könnte. In Deutschland ist diese leider kaum bekannt. Fragt sich, warum. Die Vorteile liegen auf der Hand:

BürgerEnergiE entfesseln!

Lesenswert dazu ist die Europäische – und durch das Bündnis BürgerEnergiE ins Deutsche übersetzte – Broschüre mit zahlreichen best-practice-Beispielen, wie BürgerEnergie – dezentral erneuerbar – bereits vielfältig umgesetzt wird – und gelingt! https://www.buendnis-buergerenergie.de/fileadmin/user_upload/downloads/Broschueren/Community_Energy_booklet_German_v4-screen_spreads_lo.pdf

Transformation des Energiesystems

Stellt man das alte und das aus der EU-Prosum-Richtlinie folgende neue Energiesystem gegenüber, werden die Unterschiede zwischen altem und neuem Energiesystem offensichtlich:

Produktion

Wenige große Kraftwerke werden durch viele kleine Erzeuger*innen ersetzt.

Logisch: Statt aus einer zentralen Energiequelle Kohle, Öl oder Gas schöpfen wir zukünftig unsere EnergiE aus der Sonne – und die scheint bekanntlich überall!

Markt

Statt bisher zentralistisch und meist national wirkt dieser zukünftig dezentral und grenzüberschreitend

Übertragung

Große Stromleitungen und Pipelines werden durch kleinere Übertragungsnetze und regionale Versorgung ersetzt.

Bleibt die Frage, warum dann nun noch viel Geld für teure Strom-Übertragungs-Autobahnen verbrannt werden soll?

Verteilung

Statt wie bisher von oben (Kraftwerk) nach unten (Haushalte)
gibt es zukünftig einen EnergiE-Austausch in beide Richtungen, das viele Haushalte auch EnergiE erzeugen.

Verbraucher*innen

Somit werden aus passiven, nur zahlenden EnergiE-Verbraucher*innen
aktive, am System teilhabende Prosumer*innen (Erzeuger-Verbraucher*innen!

Eigentlich ganz logisch und einfach, aber: spannend bleibt auch hier die (gemeinsame?!) Umsetzung

Sonderwünsche

Polen, Tschechien und Ungarn fordern „Bestandsschutz“ von Kohle und Atom im neuen Energiesystem.
Leider siegen damit wieder Einzelinteressen über das Weltklima:

  • Polen hat die Ausnahme der weiteren Energieerzeugung aus klimaschädlicher Kohle erstritten.
  • Tschechien und Ungarn setzen weiter auf Atomkraftwerke – ungeachtet der für die Welt bestehenden hohen Risiken und der weltweit weiter ungelösten Endlagerfrage und nicht versicherbarer Risiken.

Fazit:

Danke für gar nichts – oder etwa für‘s weiter ausbremsen?
Es ist unverantwortlich, dass immer noch Länder am „weiter so“ festhalten obwohl „Klimaschutz einfach machen“   so viele Zukunftschancen bietet!

Von gemeinsamer Umsetzung sind wir – leider – noch arg weit entfernt.

Allerdings hat mit BürgerEnergiE der Umstieg auf 100% EE längst begonnen. Dank EEG gründeten sich deutschlandweit rund 1.000 BürgerEnergiE-Genossenschaften, die z.B. große Dächer mit genossenschaftlichen Gemeinschaft-Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) belegten, um daraus Strom zu erzeugen – so auch in Wuppertal durch die Bergische BürgerEnergieGenossenschaft http://www.bbeg.de

Dem Ansehen einer Regierung würde es sicher nicht gut tun, wenn sie veranlassen würde, dass PV-Module von den Dächern nun wieder entfernt werden müßten.

Eines ist auch klar: Die Atomenergie wird nur dann endgültig zu Ende sein, wenn die Energieversorgung 100%ig von den EE übernommen ist. Das Gelingen der Energiewende ist also ausschlaggebend für das Gelingen des Atom-Ausstiegs.

Wissenschaft

Fakt: 12. 12. Die Ozeane nehmen zurzeit rund 90 % der zusätzlichen Wärme auf (IPCC 2013). Sie haben zudem etwa 30 % des bisher emittierten CO2 aufgenommen. Die Konsequenzen sind Meeresspiegelanstieg, Verlust von Meereis, Versauerung und Sauerstoffmangel im Ozean. Die konsequente Umsetzung der Ziele des Pariser Abkommens ist essentiell, um Mensch und Natur zu schützen und den Verlust von marinen Arten und Lebensräumen, besonders der akut gefährdeten Korallenriffe, zu begrenzen (IPCC 2018). https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/

Impuls: Bündnis BürgerEnergie e.V.