Bergische VHS, W: Klima und Grün gut machen, damit alle gewinnen
Nach Bestandsaufnahme im Januar und spannender Diskussion, wer was tun müsse, ging es im Februar um eine Teil-Antwort. Im dritten Teil geht es zum Abschluss der Kooperationsreihe mit dem Klimanetzwerk W um die Rolle von Stadtgrün:
Bäume pflanzen fürs Klima?!
Zwischen Greenwashing und Förderung der Biodiversität
Bäume machen die Klima-Folgen für alle Stadtbewohner erträglicher. Das Stadtgrün insgesamt hat darüber hinaus mehr Potenziale, dem stattfindenden Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken. Wir zeigen die Rolle der Bäume im Stadtgrün auf und eröffnen konkrete Möglichkeiten zum Handeln im urbanen Raum, egal ob im eigenen Garten oder gemeinsam in unserer Stadt.
Heute neu gepflanzte Bäume kompensieren ab wann wieviel CO2?
Versprechen einer wirksamen CO2-Kompensation durch Bäume sind leider für unsere Breiten nicht plausibel. Entwickeln sich alle Bäume wie geplant? Baumpflanzungen haben Umweltauswirkungen – großflächige umso mehr. Die einfachen Lösungen gibt es angesichts der Klimakrise leider nicht .
Impulsvortrag und Vorstellung von Wuppertaler Initiativen mit anschließender Diskussion:
Michael Felstau (talbuddeln & Naturgarten e.V. Regionalgruppe Wuppertal) und Beate Petersen (BUND Kreisgruppe Wuppertal), beide engagiert im Klimanetzwerk Wuppertal und für mehr Artenvielfalt mit Biodiversität auch in der Region.
Herzliche Einladung
Die Veranstaltungen finden jeweils von 19 bis ca. 20:30 Uhr in der Bergischen VHS statt.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Es gilt das Prinzip „Pay what you like.“ bzw. „Zahle, was Du magst.“
Die traditionelle Kooperationsreihe
Teil 1 von 3: Klima gut machen
Impulse und Diskussion
Kurz-Vorstellung der traditionellen Kooperationsreihe von Klimanetzwerk W und Bergische VHS in W
Auch in Wuppertal unterstützen wir die NRW-weite Aktion der anerkannten Umweltverbände BUND, NABU sowie LNU und sammeln Unterschriften gesammelt – zuletzt im November 2020. Danke dafür! Die für den 19.12. geplante Sammlung weiterer Unterschriften wurde auf Anfang März 2021 verschoben.Insekten retten – Artenschwund stoppen
„Insekten retten – Artenschwund stoppen“ – auch in Wuppertal
Flächenfraß, zerstörte Schutzgüter – auch hier vor Ort
Boden, Wasser, Luft – das sind essentielle am Gemeinwohl orientierte Schutzgüter für uns alle, die Entscheider leider – zugunsten monetären Interessen – regelmäßig weg wägen. Weiter so jedes Jahr je 10% weitere Flächen für Wohnen und Gewerbe in Anspruch zu nehmen ist angesichts Arten- Böden- und Klimakrise sicherlich nicht mehr zeitgemäß, echte Sanierung im Bestand mit bestmöglicher Ressourcenschonung aber zukunftsfähig.Insekten retten für Artenvielfalt
„Dies ist eine langjährige Forderung auch der Wuppertaler Umweltverbände! Da sind wir uns einig und äußern dies auch stets z.B. in Stellungnahmen, zu denen wir als Träger öffentlicher Belange – TÖB – projektbezogen aufgerufen sind, aber selbstverständlich auch ungefragt, um unserer Natur und Mitwelt eine hörbare Stimme zu geben! Wie wenig danach bisher gehandelt wird, wurde bei der Verbändeinternen Vorstellung des Halbzeit-Ergebnisses sehr deutlich. Eben deshalb sammeln wir noch bis Sommer 2021 weiter – auch hier vor Ort. “ so Beate Petersen, Vorstandsmitglied der BUND-Kreisgruppe Wuppertal. Für Fragen zur NRW-Initiative ist z.B. die BUND-Kreisgruppe Wuppertal aktuell erreichbar unter info@w-nord.de.aktiv vor Ort: wir geben Natur und Mitwelt eine Stimme!
„Noch am Montag beim Treffen der Wuppertaler Umweltverbände haben wir einvernehmlich festgestellt, wie wichtig diese Aktion ist und dass wir diese auch weiterhin verbändeübergreifend bestmöglich unterstützen wollen! Weitere – selbstverständlich Corona-konforme – Aktionen werden wir auch in Wuppertal über die Medien ankündigen. Private Sammelaktionen sind ebenso wichtig und höchst willkommen! Unterschriften-Listen – download link. s.u. – können ausgedruckt und ausgefüllt/unterschrieben per Post an jeden drei NRW-Landesverbände sowie unser Kampagnenbüro in Düsseldorf zurückgesandt werden. Da Feiern auch für uns selbstverständlich dazugehört, freuen wir uns jetzt über das auch in NRW erreichte Zwischenergebnis, danken allen, die dazu aktiv beigetragen haben und gratulieren herzlich!“
Positive Halbzeitbilanz: Mehr als 70.000 Unterschriften
Trotz großer Beschränkungen der Aktivitäten durch die Corona-Pandemie wurde die formale Hürde von mindestens 66.000 Unterschriften schon jetzt genommen. Die Verbände kündigten an, bis Juni 2021 weiter zu sammeln und ihr Anliegen im Sommer förmlich in den NRW-Landtag einzubringen. Ziel ist es, die anhaltende Untätigkeit der Landesregierung in Handlungsfeldern wie dem Insektenschutz zu beenden und mehr Artenvielfalt zu ermöglichen.
em Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ legen die Verbände in acht zentralen Handlungsfeldern konkrete Handlungsvorschläge zum Stopp des Artenschwunds und zur Förderung der biologischen Vielfalt in NRW vor. Ist die notwendige Anzahl an Unterschriften erreicht, muss sich der Landtag hiermit befassen.
Die breite Unterstützung zeigt nach Ansicht der Initiatoren, wie wichtig der Öffentlichkeit das Thema ist. Insektensterben und Artenschwund insgesamt bewegt die Menschen, ähnlich wie beim Klimawandel spüren viele sehr genau, dass große Veränderungen im Gange und elementare Lebensgrundlagen gefährdet sind. 88 weitere Umwelt- und Naturschutzverbände, Vereine, Parteien sowie Organisationen haben sich inzwischen der Initiative angeschlossen. Unter strikter Beachtung der Coronaschutz-Vorschriften sammelten Aktive im ganzen Lande auf Marktplätzen, in Zoos, bei Exkursionen und Naturschutzeinsätzen Unterschriften, unterstützt von den vielen weiteren Organisationen. Aus 394 der 396 NRW-Kommunen liegen bislang Unterschriften der Bürger:innen vor.
Wenngleich pandemiebedingt öffentliche Veranstaltungen auch weiterhin nicht möglich sind, rufen BUND, LNU und NABU dazu auf, wieder raus auf die Straßen zu gehen, sobald es die Umstände zulassen. Bis dahin können Unterschriftenlisten selber ausgedruckt und kann im Familien- und Freundeskreis gesammelt werden.Jetzt Unterschreiben
Dr. Heide Naderer, NABU-Landesvorsitzende: Diese große Resonanz selbst unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie freut uns sehr. Vor allem das große ehrenamtliche Engagement unserer Aktiven und Unterstützer:innen hat zu diesem Erfolg beigetragen – dafür danken wir sehr! Das bisherige Ergebnis zeigt aber auch, wie wichtig den Menschen in unserem Land ein besserer Artenschutz ist. Sie sehen die ausgeräumten Landschaften, die zerstörten Lebensräume und die Gefahren einer immer intensiveren Landwirtschaft für Insekten, Vögel und viele weitere Tiere und Pflanzen. Und sie wollen, dass wir schnellstmöglich gegensteuern, bevor Arten unwiederbringlich verloren gehen, mit noch unabsehbaren Folgen für ganze Ökosysteme. Mit diesem klaren Votum im Rücken fordern wir die Landesregierung auf, den Schutz der Artenvielfalt endlich in den Fokus der nordrhein-westfälischen Naturschutz- und Nachhaltigkeitspolitik zu stellen.
Holger Sticht, BUND-Landesvorsitzender: „Wir setzen die Artenvielfalt auf die Tagesordnung der Landespolitik. Ob Flächenfraß, Schutzgebiete oder Schottergärten: die NRW-Landesregierung entscheidet bei jeder Gelegenheit gegen den Schutz der biologischen Vielfalt. Unser Einsatz ist umso wichtiger, als auch die Bundesregierung entgegen allen Ankündigungen kein wirksames Insektenschutzprogramm zustande bekommt. Die Ministerinnen Schulze und Klöckner haben sich hoffnungslos verhakt und bis zu den Bundestagswahlen wird kaum noch Relevantes beschlossen werden. Wichtige Zeit geht verloren und die NRW-Landesregierung schaut wie unbeteiligt zu, anstatt sich einzumischen und positiv voranzugehen.“
Mark vom Hofe, LNU-Vorsitzender: „Blicken wir nach Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachen und Brandenburg dann sehen wir: überall dort, wo die Naturschutzverbände Volksbegehren oder Volksinitiativen auf den Weg gebracht haben, sind in der Folge große und wichtige Debatten entstanden und ist es bei aller Unterschiedlichkeit im Detail zu konkreten Beschlüssen und Veränderungen gekommen. Das ist auch unser Ziel für NRW. Wir lernen aus den Erfahrungen: Ohne diesen Druck geschieht leider fast nichts. Die Landesregierung kommt nicht von allein auf die Idee, diese durchaus komplexen Themenfelder von sich aus angemessen zu bearbeiten und einen Kurswechsel einzulegen.“
Klima-, Arten-… und damit unser eigener Schutz auch hier: angesichts Corona-Lockdown haben wir die durch unsere BUND-Kreisgruppe Wuppertal und durch Extinction Rebellion /XR-Wuppertal – beide auch aktiv im Klimanetzwerk Wuppertal – dazu am 19.12.2020 geplanten Aktionen abgesagt und ins neue Jahr verschoben.