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Gemeinwohl-Ökonomie – ausgezeichnet als Alternatives Wirtschaftsmodell

Gemeinwohl-Ökonomie erhält ZEIT WISSEN-Preis „Mut zur Nachhaltigkeit“ 

Die Gemeinwohl-Ökonomie und ihr Initiator Christian Felber wurden gestern, am 28. März 2017, mit dem ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit 2017 in der Kategorie WISSEN ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des ZEIT WISSEN-Kongresses „Mut zur Nachhaltigkeit“ in Hamburg.

GWÖ – Wirtschaftsmodell mit Zukunft

Hohe Auszeichnung für Alternatives Wirtschaftsmodell, das zur internationalen Bewegung wurde

Laudator Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor der gemeinnützigen Stiftung „FUTURZWEI“ und Leiter des Norbert Elias Center for Transformation Design & Research an der Europa Universität Flensburg, betonte in seiner Laudatio: „An der Gemeinwohl-Ökonomie ist bemerkenswert, dass sie kein Buch blieb, sondern zu einer Bewegung wurde, die immer weiter wächst. Sie hat noch eine große Zukunft vor sich.“

AKTUELL: Gemeinwohl-Ökonomie in der Region

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist auch in unserer Region längst angekommen. Vor einem Jahr ging die Gemeinwohl-Ökonomie-Regionalgruppe Ennepe, Ruhr und Wupper an den Start. Die im Ennepe-Ruhr Kreis engagierte BürgerEnergiE-Genossenschaft e.G. (BEG) erhielt Mitte März 2017 das Testat für die Bilanz 2014/2015. „In dieser „Branche“ leistete  der dortige BEG-Gemeinwohl-Ökonomie-Beirat damit wichtige Pionierarbeit.“ sagt Rolf Weber,  Vorstand der BürgerEnergieGenossenschaft.
Infos s.  http://www.beg-58.de

BürgerEnergiE – ist klimafreundlich, dezentral und gut für Mensch & Mitwelt

Beate Petersen, zertifizierte GWÖ-Referentin, ergänzt:
„Das Interesse an der GWÖ und anderen alternativen Wirtschaftsmodellen wächst, da viele Menschen die (negativen) Folgen unseres Wirtschaftens auch für Mensch und Mitwelt erkennen und dies so nicht fortsetzen wollen.“

Beide sind Mit-Initiator des BEG-Gemeinwohl-Ökonomie-Beirates und auch der interkommunalen GWÖ-Regionalgruppe Ennepe, Ruhr und Wupper.

Weitere GWÖ-Energiefelder sind z. B. am Niederrhein, in Düsseldorf und in Bielefeld  aktiv  In Köln und im Bergischen Land sind diese derzeit inaktiv.

Eine BürgerEnergie-Genossenschaft gibt es auch in Wuppertal
– mit der Photovoltaik-Pilotanlage auf dem W-tec und einer weiteren Solaranlage auf einer Schule im Bergischen Erkrath..

bbeg Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft e.G.

Einen Gemeinwohl-Bericht könnte auch die bbeg erstellen, aber hier ist das vorrangige Ziel, erstmal, gemeinsam mit den Bürger*innen vor Ort weitere Dächer mit Photovoltaik-Anlagen zu belegen, um auch in Wuppertal mehr „sauberen“ Strom zu erzeugen. weitere Infos s. http://www.bbeg.de

AUSBLICK: Gemeinwohl-Ökonomie hat Zukunftspotential

Der deutsche Bundestag hat jüngst die Umsetzung der EU-CSR-Richtlinie in nationales Recht beschlossen und verpflichtet damit Unternehmen mit über 500 Mitarbeiter*innen, neben der Finanzbilanz auch einen nicht-finanziellen Bericht zu erstellen. Dies gilt rückwirkend ab 01.01.2017 und bedarf auch entsprechender Änderungen/Ergänzungen von HGB-Vorschriften.

Ende Januar 2017 wurde von ehrenamtlich engagierten GWÖ-Aktiven aus ganz Deutschland iin Kassel der GWÖ-Verein Deutschland gegründet. Dessen Sitz ist – nah am politischen Puls in Berlin. Dies erleichtert auch Allianzen mit anderen dort ansässigen Bündnissen und Netzwerken , die ihr Handeln auf mehr Gemeinwohl anstatt mehr  Gewinn ausgerichtet haben.

HINTERGRUND: die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung

Vor sieben Jahren gründete Christian Felber, „der Robin Hood einer gerechten Ökonomie“ (© Die Zeit), die Gemeinwohl-Ökonomie, ein ethisches Wirtschaftsmodell, das nicht darauf beruht, Gewinne zu steigern, sondern das Gemeinwohl als wichtigste Maxime sieht. 15 Unternehmen waren von Beginn an dabei, mittlerweile unterstützen mehr als 2200 Unternehmen aus fast 50 Ländern das Modell. Rund 400 Firmen haben bereits eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt, darunter der Outdoor-Ausrüster Vaude, der Tee- und Gewürzeanbieter Sonnentor und die Sparda-Bank München eG. Tausende Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der wachsenden internationalen Bewegung, bisher wurden 23 Fördervereine von Schweden bis Chile gegründet, über 100 Regionalgruppen, sogenannte Energiefelder, haben sich bisher etabliert.

Felbers Buch Die Gemeinwohl-Ökonomie erschien 2010 und wurde seither in zehn Sprachen übersetzt. Die darin vorgeschlagene „Gemeinwohl-Prüfung“ für Investitionsprojekte wurde vom Projekt Bank für Gemeinwohl als weltweite Innovation entwickelt und soeben bei den ersten Projekten durchgeführt. Sein neuestes Buch Ethischer Welthandel beschäftigt sich mit einer Alternative zu Protektionismus und Freihandel.

Lieber Buchhandel als Freihandel

Buchhandel statt Freihandel

Tag-gegen-TTIP

für Kunst und Kultur

16 Wuppertaler Autoren haben sich in einem Aufruf dagegen gewandt, Kunst und Kultur im Rahmen von TTIP, CETA und TISA Marktgesetzen zu unterwerfen und sind dem “Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen” beigetreten – Herzlich willkommen!

Die Schriftsteller sind im Sinne der Menschenrechte für Informationsfreiheit, eine unabhängige Kunst- und Kulturszene, Bewahrung von Umweltstandards, Demokratie und Verbraucherschutz – für eine gesunde, lebenswerte und kulturell reiche Zukunft.

lieber Buchhandel als Freihandel!

lieber Buchhandel als Freihandel!

Lyrik, Prosa und szenische Stücke

Zwischen Lyrik, Prosa und szenischen Stücken von Dieter Jandt, Marina Jenkner, Dorothea Müller, Matthias Rürup, Ingrid Stracke, Günter Wülfrath, Friederike Zelesko und Angelika Zöllner wird es an diesem Abend auch einen literarischen Gastbeitrag von Wolfgang Wiebecke sowie Sachinformationen durch Helmut Penschinski vom „Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen“ geben.

WAT - Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP ...

WAT – Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP …

Lesung zu TTIP

am Donnerstag, 21. Mai 2015 um 20 Uhr
im Café Ada, Wiesenstr. 6, Wuppertal-Elberfeld (Nebenraum)

Schriftsteller vom VS Bergisch Land werden zum „Tag der kulturellen Vielfalt“ eine Veranstaltung zu den Einschränkungen im kulturellen Bereich infolge der drohenden TTIP-Vereinbarungen durchführen, mit literarischen Texten zum Thema und Diskussionsbeiträgen des Aktionsbündnisses gegen TTIP.

Kultur-Logo

Aufruf
von Mitgliedern des Schriftstellerverbandes VS Bergisch Land

“Wir möchten uns mit diesem Aufruf an den Aktionen des „Wuppertaler Bündnisses gegen TTIP und andere Freihandelsfallen“ beteiligen. Wir wenden uns gegen die bisher bekannt gewordenen Aspekte des geplanten Freihandelsabkommens der USA mit der EU, deren Verhandlungen seit Monaten weitgehend intransparent ablaufen. Wir sind insbesondere gegen jene Bestimmungen des geplanten Freihandelsabkommens, die gegen die kulturellen Errungenschaften Europas und die geltenden Umweltstandards verstoßen. Wir sind gegen Vereinbarungen, die gewachsene Strukturen zerstören, nur dem Profit dienen, aber nicht den Menschen.

Wir sind dagegen, Kunst und Kultur solchen Marktgesetzen zu unterwerfen! Wir fordern Freiheit und kulturelle Vielfalt – wie bisher – gemäß den Worten von  André Malraux: „Kultur ist die Gesamtheit aller Formen der Kunst, der Liebe und des Denkens, die, im Verlaufe von Jahrtausenden, dem Menschen erlaubt haben, weniger Sklave zu sein.“

Als Kulturschaffende sind wir besorgt, wenn die Filmförderung „den Bach runter geht“, die Buchpreisbindung aufgehoben wird und die öffentlich-rechtlichen Sender weiter in Bedrängnis geraten, wie es leider jetzt schon geschieht.

Als Schriftsteller wollen wir nicht schweigen, wenn über die Einführung privater Sondertribunale, sogenannter Schiedsgerichte, diskutiert wird, die die Gewaltenteilung gefährden und sich der demokratischen Kontrolle entziehen. Wenn die Bildungsministerien der Länder Schadensersatz-forderungen seitens internationaler Großkonzerne befürchten müssen, weil zum Beispiel McDonalds, wie in den USA möglich, auch an hiesigen Schulen gern Restaurants einrichten würde, sich aber im Wettbewerbsnachteil sieht.

Im Rahmen von TTIP und TiSA (Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen) wird auch über die Liberalisierung von Dienstleistungen diskutiert, dabei sind sogenannte Kulturdienstleistungen nicht ausgenommen. Bibliotheken, Archive, Museen und andere Kulturanbieter könnten weltweit handelbar gemacht werden. Ein internationaler Austausch ist der Kultur grundsätzlich förderlich, hier jedoch geht es um Marktmacht anstatt um freie und vielseitige Kulturentwicklung, die im Rahmen einer internationalen Groß-Organisation untergehen würde. So könnte die Subvention von Kultureinrichtungen als Handelsvergünstigung angesehen werden. Dadurch würden Bibliotheken, Museen und Theater bei ihrer Finanzierung im direkten Wettbewerb mit Anbietern kultureller Dienstleistungen aus den USA stehen. Bei einem Theater würde die öffentliche Vorführung zum Beispiel derjenige erhalten, der das Stück am günstigsten aufführen kann. Auch wehren sich renommierte, regionale Veranstalter (z.B. jüngst die der Oberammergauer Festspiele), ihr Programm von internationalen Bestimmungen abhängig zu machen.

Wir Kulturschaffenden sind gegen eine lobbyfreundliche, menschenfeindliche Politik und demokratiegefährdende, juristisch schlecht ausgebildete Schiedsgerichte.

Wir sind im Sinne der Menschenrechte für Informationsfreiheit, eine unabhängige Kunst- und Kulturszene,  Bewahrung von Umwelt, Demokratie und Verbraucherschutz – für eine gesunde, lebenswerte und kulturell reiche Zukunft.”

Dieter Jandt, Marina Jenkner, Jürgen Kasten, Torsten Krug, Karl Otto Mühl, Dorothea Müller, Christian Oelemann, Matthias Rürup, Hermann Schulz, Ingrid Stracke, Sabine Katharina Wallefeld, Wolf Christian von Wedel-Parlow, Günter Wülfrath, Friederike Zelesko, Michael Zeller,  Angelika Zöllner

weitere Hintergrund-Info

„Ohne eine aufrichtige, transparente Debatte schadet TTIP der Demokratie schon vor dem Vertragsabschluss.

Bundestagspräsident Norbert Lammert zieht Falschaussagen zu TTIP zurück – Wirtschaftliche Effekte zu groß dargestellt

Bundestagspräsident Norbert Lammert hat falsche Angaben zum geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen korrigiert. Er reagierte damit auf einen Brief der Verbraucherorganisation foodwatch. Der CDU-Politiker hatte auf seiner Internetseite und in einem Rundbrief an Bürger die wirtschaftlichen… mehr

http://www.tag-gegen-ttip.de/