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Wie bitte? … gut zu wissen, was drin ist!

Gesunde Nahrung

Dass die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln steigt, ist eigentlich positiv. Warum nur „eigentlich“, und was verbirgt sich hinter EU-Bio?

gesund und lecker!

EU-Bio und Naturland

Nationale Bio-Siegel stellen traditionell hohe Ansprüche an Landwirte, die sich um die Zertifizierung bewerben. Der EU-weit eingeführte Standard „EU-Bio“ ist davon (noch) weit entfernt,  verlangt aber die Erzeugung gesünderer Lebensmittel als die rein industrielle Landwirtschaft, die  weiterhin das  umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat einsetzt und weit weg von Kreislauf-Wirtschaft agiert.

…gut zu wissen, was drin ist!

Bio ist besser als industriell. Aber: Ist Bio gleich Bio?

Anschaulich dargestellt war dies kürzlich In einem Lebensmittel-Prospekt  – unter dem Titel „…-Bio: Natürlich bewusst genießen!“:

  1. Welches Futter ist erlaubt?

50% des Naturland-Futters stammen vom eigenen Hof.
Bei EU-Bio müssen nur 20% des Futters für Schweine oder Geflügel vom eigenen Hof oder aus der eigenen Region stammen.

2. Wie viele Tiere je ha Nutzfläche sind erlaubt?

10 Mastschweine pro Hektar Nutzfläche erlaubt Naturland.
bei EU-Bio sind es bis zu 14 Tiere.

3. Wie viele Zusatzstoffe sind erlaubt?

22 Zusatzstoffe sind bei Naturland erlaubt.
Bei EU-Bio sind 53 Stoffe freigegeben;

Für Brot, Brötchen und Feinbackwaren sieht es so aus: Zugelassene Zusatzstoffe  in Öko-Natursauerteig: 0, in Öko-Backwaren süß & saftig: 7,  nach der EG-Öko-Verordnung: 35 (und zum Vergleich: in der EU/industriell: 203)

4. Freiland-und Weide-Tierhaltung?

90% der Naturland-Bauern lassen ihre Tiere im Sommer auf die Weide.
Bei EU-Bio ist reine Silage-Fütterung ganzjährig erlaubt.

Man ist, was man isst

Es bleibt es dabei: Wir selbst entscheiden. Es gilt das althergebrachte Sprichwort: “Man ist, was man isst!“ Auch hier liegt es in unserer Hand, gierig  „Geiz ist Geil“ zu leben oder eigenverantwortlich zu handeln und diejenigen zu unterstützen, die uns dies ermöglichen, regional, saisonal. Einige Tipps.

Tipp-1: zum nachlesen

Wer auch dazu mehr wissen möchte: weitere Informationsquellen gibt es hier:
http://www.asta.th-koeln.de/wp-content/uploads/2015/02/Biosiegel-Vergleich1.pdf

Tipp-2: Öko-Kiste

Diese kann jede/r bei den Biohöfen in Wuppertal und der Region – zB  im Windrather Tal – bestellen und dann wirklich Bio genießen!

Tipp-3: lernen und mitmachen – bei den AWUG 2018

Auch in diesem Jahr veranstalten wir das Aktionsnetzwerk Wuppertals Urbane Gärten (AWUG) wieder die zweiwöchigen Aktionswochen, pünktlich zum Auftakt der Gartensaison. Die Aktionswochen stehen in diesem Jahr unter dem Titel (G)Artenvielfalt. Wer mag, merke sich Termine gerne schon vor, vom 15. bis 29.04.2018. zum Programm geht es hier:  http://www.wuppertals-urbane-gaerten.de/aktionswochen-wuppertals-urbane-gaerten-2018/

– und beim Initiativkreis Ernährungsrat Wuppertal

Am Montag findet das erste Folgetreffen nach der Schnippel-Party des Initiativkreis Ernährungsrat Wuppertal statt. Wer wissen will, welchen Stellenwert gesunde Ernährung in unserer Stadt hat und dazu aktiv werden möchte, ist herzlich eingeladen:  am Montag, 19.März, 17.15 – 19.15 Uhr in der Quartiersküche des Aufbruchs am Arrenberg, Fröbelstr.1/Ecke Simonsstraße, W-Arrenberg.

„Lasst uns besprechen, welche Projekte wir wirklich angehen wollen und welche konkreten Schritte wir vereinbaren. Erste Ideen aus der Schnippelparty findet Ihr angehängt. Wir freuen uns auf Euch! Initiativkreis Ernährungsrat Wuppertal“   https://www.facebook.com/IERWuppertal/

Verbände fordern EU-Landwirtschaft mit gesellschaftlichem Mehrwert

– Eine breite Verbände-Plattform aus den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft, Entwicklungspolitik und Tierschutz – darunter Slow Food Deutschland – wendete sich am 15.3.2018 mit einer gemeinsamen Stellungnahme zur EU-Agrarpolitik an die frisch vereidigte Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung Julia Klöckner. Von der neuen Ministerin erwarten die Verbände, dass sie sich in Brüssel für eine grundlegende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik einsetzt.

https://slowfood.de/aktuelles/2018/verbaende_fordern_zukuenftige_eu_agrarpolitik_muss_gesellschaftlichen_mehrwert_bringen/

Hintergrund

Am Montag tagt in Brüssel der Agrarministerrat und beschließt eine Stellungnahme zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020.

Mehr Informationen:

Stellungnahme als PDF herunterladen

https://slowfood.de/w/files/themen/verbaende_stellungnahme_2018.pdf

 

Wandel durch handeln (7) Klima schützen durch Anbauwende

12.11.2017, Tag-7 der COP23:
Anbau-Wende einleiten

Es bleibt nichts so, wie es ist, wenn alles so bleibt, wie es ist.
(Erich Kästner)

Algen, Aquaponic, Bioland, Demeter, urbane und bienenfreundliche Gärten haben eins gemeinsam: Sie alle bieten schmackhafte und gesunde Nahrung für Mensch und Mitwelt! Gut daran: jede/r kann mitmachen und daran teilhaben.

++ Klima-Kohle-Demo (11/2017)

Klima retten , dabei können Bäume helfen! (eigenes Foto)

++ Hintergrundinfo

mit industriell gefertigten Fertiggerichten kann man sich ernähren, muß man aber nicht. Es gibt auch hier Alternativen- schmackhaft, gesund und Klima schonend, so zB

  • saisonale und regionale Lebensmittel – gibt es zB vom Biobauern sowie aus urbanen und/oder eigenen Gärten. Anbauverbände wie Demeter und Bioland wirtschaften ökologisch im Einklang mit der Natur und die GEPA z.B. unterstützt ihre Handelspartner dabei weltweit. Bioland-Bauern z.B. bewirtschaften ihre Böden nach 7 Prinzipien:
  1. Im Kreislauf wirtschaften – und dabei organischen Dünger (Kompost) herstellen,
  2. Bodenfruchtbarkeit fördern – mit Kompost anstatt Chemie
  3. Tiere artgerecht halten – mit mehr Futter- und Lebensqualität und mehr Lebensraum
  4. Wertvolle Lebensmittel erzeugen – weniger belastet, mehr Sicherheit und hohe Qualität
  5. Biologische Vielfalt fördern – in der Landwirtschaft, auf dem Feld und dem Hof
  6. Natürliche Lebensgrundlagen bewahren – gut für Klima, Böden, Wasser und für UNS, alle
  7. Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern –  gut für Hof, Region und Gesellschaft

http://www.bioland.de/ueber-uns/sieben-prinzipien.html

Übrigens: Es waren verantwortungsbewusste Landwirt*innen, die dies auf den Weg und die Politik dazu gebracht haben, die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen – ähnlich den Erneuerbaren Energien: weitsichtige Bürger*innen haben von unten gefordert und ebensolche Politiker*innen von oben gefördert… Es wäre wirklich an der Zeit, dies fortzusetzen!

  • Urbane Gärten mit bewirtschaften, wo immer dies geht! Sie sind vielfältig, fast überall anzulegen und innovativ, wie z.B. Algen oder Aquaponic zeigen –letzeres zum Anfassen in der Farmbox in W-Arrenberg  http://www.aufbruch-am-arrenberg.de/site/home/klimaquartier/news/. Zum Mitmachen laden auch die urbanen Gärten Wuppertals ein   http://www.wuppertals-urbane-gaerten.de/gaerten-zum-mitmachen/
  • Lebensräume für Bienen schaffen, das kann jeder! Oftmals ist es um das Nahrungsangebot von Honig- und Wildbienen schlecht bestellt. Im Frühling, während der Obst-, Löwenzahn- und Rapsblüte ist es noch reichlich, im zeitigen Frühjahr und vor allem im Spätsommer fehlt das Blütenangebot. Dann sind selbst kleine Blumeninseln für Bienen eine Hilfe! Gezielte, bienenfreundliche Pflanzenauswahl für Garten und Balkon erschließt sowohl Wild- als auch Honigbienen im Siedlungsbereich Lebensräume! Platz für eine Nektar- und Pollenquelle, die von Bienen und Hummeln besucht wird, ist im noch kleinsten Balkonkasten! Bewusst ausgesucht kann auch das öffentliche Grün bienenfreundlich gestaltet werden, ob mit Eh-da-Flächen, einjährigen Blühstreifen oder Staudenmischpflanzungen. Möglichkeiten gibt es also viele… Vielfalt statt Einfalt- das macht Gärten bienenfreundlich! Leider hat sich eine „Garten“-Mode verbreitet, die ausgesprochen lebensfeindlich ist. Im Vorgarten findet man neuerdings häufig eine Ladung Schotter, Kies oder Splitt, die Bepflanzung besteht aus einem einsamen Formgehölz. Wo soll die heimische Insektenwelt hier Nektar und Pollen finden? Doch zum Glück gibt es auch noch Gärten mit einer abwechslungsreichen Blüte über die ganze Vegetation!            Dabei sind diese Flächen weit pflegeaufwändiger als vermutet, man denke nur an das Falllaub der Straßenbäume im Herbst, und keimendes Unkraut zwischen den Steinen…Bienenfreundlich geht anders!Neben Nektar brauchen Bienen auch Pollen. Nur ungefüllte Blüten bieten ihn an. Durch eine an die Bedürfnisse der Bienen angepasste Pflanzenauswahl bei einer gleichzeitig dichten, bodenbedeckenden Bepflanzung, lässt sich ein bienenfreundlicher Garten mit deutlich reduziertem Pflegeaufwand gestalten. Komplette und anwenderfreundliche Stauden-Lösungen gibt es für jeden Garten, etwa mit den vielfältigen Veitshöchheimer oder Wädenswieler Staudenmischungen und vielen bunten Blütenmischungen. http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/suche.xsp?src=695UP61174&p1=IA0W6EMN3G&p3=6V8105L251&p4=443H2B5YO1

++ Nachrichten & Termine im Kontext der COP23

  • Am Freitag sprach der Klimaschützer und ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Al Goreauf der COP23.
  • Der siebte Tag der Weltklimakonferenz neigt sich dem Ende. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet betonte beim Gipfel die besondere Rolle von Städten und Regionen in Sachen Klimaschutz und ihre entsprechende Vorreiter-Rolle.Vier US Gouverneure wurden von ihm auf Schloss Drachenburg empfangen. Auch der Besuch und die Reden Arnold Schwarzeneggers waren in aller Munde am heutigen Sonntag. Er sprach sich deutlich für künftiges Engagement und die Umsetzung des Pariser Abkommens aus. http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Liveticker-Schwarzenegger-als-Stargast-article3691699.html
  • COP23 live und in Farbe: Germanwatch-Mitarbeiter berichten https://germanwatch.org/de/14644

++ BUND-Jugend-Camp For Future (08/2017)

es gibt meist mehrere Wege – auch grün und gesund… (eigenes Foto)

++ persönliche Energiewende einleiten: Anbau

  • selbst gärtnern – z.B. mit Saatgut von der Bergischen Gartenarche und bitte torf- und pestizidfrei
  • Lebensmittel aus ökologischem Anbau kaufen
  • selbst zubereiten, mit frischen Kräutern kochen – das schmeckt gut, ist gesund und preiswert!

++FAZIT:

Der gesetzliche Rahmen muss stimmen und jede/r bei sich selbst beginnen!