Um Verharmlosung und Leugnung der Klimakrise aber auch um Klimagerechtigkeit und Ihre Gegner*innen geht es in einem weiteren webinar unserer BILDUNGSREIHE 2021
Mittwoch, 8. September 2021, Web-Seminar, 19:00 Uhr
In den Naturwissenschaften ist der menschengemachte Klimawandel eine anerkannte Tatsache. Seit Jahrzehnten warnen Klimatolog*innen vor den verheerenden Folgen der bevorstehenden Klimakrise.
Zudem fordern soziale Bewegungen wie Fridays for Future und Extinction Rebellion eine klimagerechte politische Wende, um die Pariser Klimaziele noch zu erreichen. Doch trotz des wissenschaftlichen Konsenses bleibt das Feld der Klimapolitik politisch umkämpft. Kernbereiche der Wirtschaft opponieren immer noch gegen einen wirksamen Klimaschutz und Klimawandelleugner*innen haben internationale Netzwerke aufgebaut, um den wissenschaftlich anerkannten, menschengemachten Klimawandel in Frage zu stellen.
Einblick
Das Web-Seminar gibt einen Einblick in die Gegnerschaft einer klimagerechten Politik. Mit welchen Strategien ziehen Klimawandelleugner*innen und Klimapolitikbremser*innen heutzutage ins Feld? Welche Argumentationsmuster nutzen sie dabei und welche Rolle spielen rechtspopulistische Parteien wie die AfD und neoliberale Denkfabriken in der Bekämpfung eines effektiven Klimaschutzes?
Moritz Neujeffski, MSc., ist Doktorand an der Universität Tübingen und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) im Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte: Europäische Kohäsionspolitik, Klimaleugnung, Think Tanks und zivilgesellschaftliche Netzwerke
Max Goldenbaum, B.A., studiert Politikwissenschaften im Master an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter ebenfalls am WZB tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte: Klimapolitik, Think Tanks und Internationale Politische Ökonomie
Diese Veranstaltung wird als Online-Seminar mithilfe der Plattform „ZOOM“ durchgeführt. Wir bitten um Anmeldung unter anmeldung@primaklima21.net, damit wir euch die Zugangsdaten zum Online-Meeting per E-Mail zusenden können.
Bildungsreihe zu Klima- und Ressourcengerechtigkeit
Veranstaltet von zahlreichen Wuppertaler Initiativen und Organisationen in einer Kooperation mit dem Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V.
Anmeldebedingungen für Online-Seminare, Coronabedingte Teilnahmebedingungen für Präsenz-Veranstaltungen, Allgemeiner Teilnahmevorbehalt
Heute findet die 8. Fachtagung Bürgerenergie und Energiegenossenschaften NRW (Kooperation der EA.NRW & Genossenschaftsverband) statt – mit Einblick in derzeitige BEG-Geschäftsfelder. In Berlin wird die Fluthilfe zum Wiederaufbau beschlossen, klimaverträglich könnte EA.NRW dies weiter unterstützen – auch in W.
Aktualisierung vom 11.10.2021: bis heute erfolgte darauf leider noch keine Antwort.
OFFENER BRIEF vom 7.9.2021 an die NRW-Landesregierung
an den Ministerpräsidenten Herrn Armin Laschet und an den Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Herrn Prof. Dr. Andreas Pinkwart
Betreff: Geplante Auflösung der EnergieAgentur.NRW
Hochwasserkatastrophe setzt völlig neue Kriterien:
Die EnergieAgentur NRW darf nicht aufgelöst, sondern muss erhalten und erweitert werden!
Sehr geehrte Herren Laschet und Pinkwart, sehr geehrte Damen und Herren,
Vor einem Jahr haben Sie die Einstellung der EnergieAgentur.NRW zum 31.12.2021 beschlossen.
Als Sie diesen Beschluss im September 2020 fassten, konnten Sie nicht wissen, dass auch in Deutschland der Klimawandel mit einer beispiellosen Flutkatastrophe zuschlagen würde. Seit dem 14.07.2021 haben wir aber eine völlig veränderte energiepolitische Lage. Die Verletzlichkeit der zentralistischen Energiesysteme ist radikal zutage getreten. Die Antwort hierauf kann nur ein schneller Umstieg auf dezentral erneuerbare Energieversorgung sein.
Die Menschen müssen baldigst eine Perspektive erhalten – für eine klimaverträglich und gleichzeitig katastrophensichere Stromversorgung. Hierfür benötigen die betroffenen Menschen fachliche Info und Beratung. Genau diese kleinteilige unabhängige Initial-Beratung von Kommunen, Bürger*innen und Unternehmen leistet die EnergieAgentur.NRW seit fast 3 Jahrzehnten z.B. mit AltbauNeu, FörderNavi, Grüne Jobs, Kommunalkongress etc. Wichtige Expertise und Netzwerke wurden so in hervorragender Weise vielschichtig entwickelt.
Es wäre also völlig widersinnig, in dem Moment, wo die EnergieAgentur.NRW dringender denn je benötigt wird, diese Ende 2021 aufzulösen! Erkennen Sie bitte, dass die Flutkatastrophe 2021 völlig neue Kriterien gesetzt hat!
Nehmen Sie Ihren Beschluss aus 2020 zur Auflösung der EnergieAgentur zurück!
Erwirken Sie jetzt akut zumindest ein MORATORIUM für den Erhalt bis zur NRW-Landtagswahl. Sorgen Sie für die Erweiterung der EnergieAgentur.NRW so, wie es den neu entstandenen Notwendigkeiten entspricht und geben Sie damit auch den in der Agentur wirkenden Expert*innen eine verlässliche Perspektive!
Seit Verkündung anhaltende Proteste und Kritik
Beachten Sie bitte auch die seit der Verkündung der Einstellung anhaltenden Proteste(s. ANHANG) aus Unternehmen der Erneuerbare Energien-Branche, weiteren Branchenverbänden, von offiziellen Vertreter*innen der Kommunalpolitik, von Landtagsabgeordneten, von Initiativen, Bündnissen und vielen Weiteren. Dieser Einsatz zeigt, dass der Erhalt der EnergieAgentur.NRW breit unterstützt wird!
In diesem Sinne verbleiben wir mit hoffnungsvoll-sonnigen Grüßen
Andauernde Proteste & Kritik am Einstellungsbeschluß
LOGO-Teppich-1*: diesen Offenen Brief mit zeichnende Initiativen, Unternehmen, Bündnisse… *) Dieser wird laufend fortgeschrieben, d.h. weitere Mitzeichnung ist möglich und sehr erwünscht!
21-0312-B90-NRW/WB+Kl-Anfrage-2-zur Besetzung Gf neu „Energie- und Klimaagentur NRW“ 21-0317-OffenerBrief-Bundesverband–Klimaschutz-EnergieAgenturNRW.pdf 21-0318-Stellungnahme von 16 Kommunen/Klimaschutzmanager*innen an MWIDE 21-0322-WZ: Kritik von W’taler OB Uwe Schneidewind… (leider nur lesbar mit WZ-Abo) 21-0322-WR: Kritik an Landesregierung: Energieagentur NRW in Wuppertal steht vor dem Aus https://www.wuppertaler-rundschau.de/lokales/spd-kritisiert-energieagentur-nrw-in-wuppertal-steht-vor-dem-aus_aid-56948737 21-0322-WDR: Kritik von SPD-MdL-Dietmar Bell in WDR-Lokalzeit & von Energieberater Kreis ME 21-03xx-PM: Bielefelder Klimabündnis kritisiert… 21-0325-Klimabuendnis_Bielefeld_Offener_Brief/Petition_Energieagentur_Prof._Dr._Pinkwart
21-0415-BUND-NRW-zu Zerschlagung-ea-nrw 21-0413_BUND-NRW-zu-EnergieAgentur_Minister_Pinkwart 21-0412- B90-NRW/WB-Kleine-Anfrage-3 zum Gutachten/Variantenvergleich 21-0423-Eurosolar-TV-ClimateDiplomacy+GREEN NO-DEAL OF THE WEEK.docx
Instead of organizing the energy transition and climate protection, t he new CDU chairman Armin Laschet wants to dissolve the NRW Energy Agency.
21-0509 FFF-D Luisa Neubauer bei Anne Will + Frage an MP-Laschet zur ea-nrw blieb offen 21-0509-njuuz-Quo-vadis EnergieAgentur.NRW+Klimaschutz njuuz – Quo vadis – EnergieAgentur.NRW und Klimaschutz? 21-0520-WG_ SPD-NRW-Einladung virtuelle Gesprächsrunde zur EnergieAgentur_NRW
21-0624-Kommunalkongress NRW 2021 – Klimaschutz ist vielfältig: mit Frage von OB US an MWIDE AP: sinngemäß: Was bleibt? Wird man in Zukunft den Namen des NRW-MWIDE-Ministers AP mit der umstrittenen Einstellung der EA.NRW verbinden? EA.NRW: Twitter https://twitter.com/eanrw/status/1407985681289383940
21-0903-Rezo zur Klima-katastrophe und Hinweis auf geplante Einstellung der EA.NRW und bereits erfolgte Auflösung der Stabstelle Umweltkriminalität unter der NRW-Landesregierung von CDU/FDP https://www.youtube.com/watch?v=Ljcz4tA101U
Überblick/Chronik (Auszug) der seit Verkündung der Entscheidung erfolgten Proteste und kritischen Stimmen gegen die Einstellung 2021- nebst vertiefender Links
Thematisiert wurde die Entscheidung zur Einstellung der EA.NRW z.B. auch hier
wo uns „weiter so“ hinführt, ist bereits seit Anfang der 70er Jahre bekannt: https://www.youtube.com/watch?v=cCxPOqwCr1I „Computer predicts the end of civilisation (1973!) | RetroFocus“ (Anm.: knapp 20 Jahre später – 1990 – wurde die EA.NRW gegründet, leistet wertvolle Arbeit und soll nun eingestellt werden???)
Online-Petition Klimabündnis Bielefeld: Übergabe am 6.7.2021.mit 15.000 Unterschriften (gerne weiter zeichnen!) an MWIDE-Minister Prof. A. Pnkwart Herr Minister Pinkwart: Hände weg von der EnergieAgentur.NRW
Frage von Luisa Neubauer, FFF an Kanzlerkandidat Armin Laschet, CDU bei Anne Will (Sendung vom 09.05.2021, ab Minute 48, blieb aber leider unbeantwortet!)
zur Leistung der EA.NRW: aktuelle jährlich wiederkehrende Netzwerk-Veranstaltungen
Kurz ein Blick darauf, was EA.NRW aktuell vielfältig anbietet: neben Initial-Beratungen Netzwerkbildung per Plattform, Veranstaltungen, Messeständen… https://www.energieagentur.nrw/veranstaltungen
o am 8.9.2021: „Energiewende im Kopf“ – Methodenkompetenz im virtuellen Raumo
am 10.9.2021: 25. Internationale Passivhaustagung
Fazit: Es war und ist ein guter Mix – mit Fokus auf NRW und darüber hinaus: EA.NRW ist auch auf der Husum Wind 2021 (Leitmesse Windenergie ab 14.9.2021), und Polis Convention 2021 – bundesweite Messe für Stadt- und Projektentwicklung – und nicht zu vergessen: der jährliche Kommunalkongress für kommunale Vertreter*innen (vom 24.06/2021)
… 3 Jahrzehnte unabhängige Initialberatung und Netzwerke
unabhängige Initialberatung, Wissenstransfer und Vernetzung
Anlass: waren medial durch einen taz-/Monitor-Bericht aus 2016 aufgeworfene Zweifel an unabhängigen Initialberatungen… der EA.NRW– rein hypothetisch hergeleitet aus der Gesellschafterstruktur, was im Nachgang aber weder haltbar war noch bewiesen werden konnte, sondern vielmehr durch eine Untersuchung im Ausschuss des NRW-Landtags vollständig entkräftet wurde,
s. dazu auch den o.a. Bericht des für die EA.NRW damals verantwortlichen Minister J. Remmel vom 01.04.2016 an den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Berichterstattung der „taz:dietageszeitüng-„und des Magazins „MONITOR“ über die EnergieAgentur.NRW;
Grundlage für den Beschluss zur Einstellung der EA.NRW Ende 2021: Gutachten/Variantenvergleich aus April 2020 im Auftrag und anschließendem Einstellungs-Beschluss
Anm.: Es bleiben Fragen insbesondere zu know-how-Sicherung??? Kostenvorteil??? neue Landesgesellschaft mit 20 Mitarbeitenden statt bisher 160 Mitarbeitenden
Der bundesweite Runde Tisch Erneuerbare Energien (RT-EE) erwartet, dass dies zukunftsorientiert erfolgt.
Dafür fordern Vertreter*innen von mehr als 25 Nichtregierungsorganisationen des RT-EE einen schnellstmöglichen Wiederaufbau mit 100% Erneuerbaren Energien.
Die Hochwasserkatastrophe im Juli zeigt, dass wir uns mitten in der Klimakrise befinden.
Die Zerstörung und Verluste in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden sind verheerend. Allein in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gab es über 180 Tote und Schäden in Milliardenhöhe. Die Antwort hierauf kann nur sein: schneller Umstieg auf dezentrale erneuerbare Energieversorgung. Die Menschen müssen baldigst eine Perspektive erhalten, bis wann sie mit einer klimafreundlichen und gleichzeitig katastrophensicheren Strom- und Wärmeversorgung rechnen können.
Fluthilfefonds von 30 Mrd.
Am 10. August haben Bund und Länder einen Fluthilfefonds in Höhe von 30 Milliarden Euro beschlossen. Dem müsse jetzt ein durchdachter, nachhaltiger und zukunftsorientierter Wiederaufbau folgen, appelliert der Runde Tisch in seiner Stellungnahme zur Flutkatastrophe. “Wir fordern, dass die Mittel aus dem 30 Mrd Euro Wiederaufbaufonds in den von der Flut zerstörten Gemeinden konsequent zum Schutze des Klimas investiert werden: in den dezentralen Ausbau von erneuerbaren Energien, Elektrifizierung des Verkehrs, Heizungen nur noch mit Erneuerbaren Energien,” so Hans-Josef Fell, Präsident der in Berlin sitzenden Energy Watch Group.
Nach der Notfall-Hilfe und Stabilisierung geht es für die Betroffenen im Hochwassergebiet nun um den Wiederaufbau. Allein in NRW werden die Schäden auf ca. 13 Mrd. Euro beziffert. Die Menschen, die Kommunalverwaltungen und die Wirtschaft brauchen dringend eine kompetente Initial-Energieberatung, wofür die Energieagentur Rheinland-Pfalz und die EnergieAgentur.NRW prädestiniert sind.
Die Chance nutzen – und umrüsten auf 100% EE
Die Chance, den Aufbau für klimaverträgliche Investitionen zu nutzen, darf jetzt nicht vertan werden, betonen auch die am Runden Tisch sitzenden Wissenschaftler*innen. In einem Statement, das von einigen Autor*innen der Scientists for Future Studie “Klimaverträgliche Energieversorgung für Deutschland – 16 Orientierungspunkte” verfasst wurde, benennen sie konkrete Maßnahmen.
“Wichtig ist, dass beim Wiederaufbau nicht nur der Hochwasserschutz berücksichtigt wird, sondern die Gebäude und Infrastruktur auch auf 100 % erneuerbare Energien umgerüstet werden,” so Prof. Urban Weber von der TH Bingen. “Vor allem bei der Wärmeversorgung gilt es durch geeignete Fördermaßnahmen und zielgerichtete Beratungsangebote einen Wandel zu fossil-freien Heizsystemen zu fördern, da nur so die Klimaziele erreichbar sind.” Das Ahrtal und die Eifel könnten so Modellregionen für den Klimaschutz werden und dazu beitragen die Klimakrise zu entschärfen und Menschenleben zu retten. Hierfür könne man die bereits existierende EnAHRgie Studie heranziehen, sagt Rainer Doemen, der im Kreis Ahrweiler lebt, Bürgerenergie-Pionier und Mitbegründer des Runden Tisches sowie Beigeordneter der Stadt Remagen ist.
Der Wiederaufbau der zerstörten Regionen muss Städte- und Verbandsgemeinde übergreifend erfolgen.
Weitere Informationen Der Runde Tisch für Erneuerbare Energien ist eine offene Runde mit Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen, Initiativen und Nichtregierungsorganisationen, die sich regional und bundesweit für 100% Erneuerbare Energien (EE) bis spätestens 2030 und eine dezentrale Energiewende einsetzen. Das erste Treffen fand im Januar 2017 auf Einladung von EUROSOLAR e. V. in den Räumen der Geschäftsstelle in Bonn statt.
Zu den derweil über 25 Mitgliedern gehören u.a. Bündnis BürgerEnergie e.V., Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., Energy Watch Group, Europäische Energiewende Community e.V., EUROSOLAR e.V., German Zero e.V., Parents for Future Deutschland.
„Der Wiederaufbau der zerstörten Regionen mehr als 30 km entlang der Ahr muss Städte- und Verbandsgemeinde übergreifend erfolgen. Mindestens müssen die Energie-Steckbriefe des Bundesforschungsprojekts EnAHRgie, die die Räte der Gemeinden im Landkreis Ahrweiler einstimmig zur Kenntnis genommen hatten, schnellstmöglich beim Wiederaufbau umgesetzt werden,” sagt Doemen. Doemen, der seit über vier Wochen ehrenamtlich Nothilfe im großen, verwüsteten Naturschutzgebiet im Ahrmündungsbereich leistet, fordert eine gemeindeübergreifende Kooperation und Katastrophen vorbeugende Flächennutzungs- und Bauleitplanung. “Die Bürgermeister*innen der betroffenen Gemeinden sollten einen Runden Expert*innen-Tisch einsetzen”, so Doemen.
Die Stellungnahmen zum Wiederaufbau mit 100 % erneuerbaren Energien vom Runden Tisch und den Scientists for Future, weitere Links und Zitate von Vertretern von Organisationen des Runden Tisches finden Sie nachfolgend.
Stefan Gsänger, Generalsekretär World Wind Energy Association, Ko-Vorsitzender Global 100% Renewable Energy Platform, ehrenamtlich bei P4F Bonn engagiert: “Der Wiederaufbau der durch die Klimakatastrophe verwüsteten Gegenden bietet die Chance, die Eifel zur bundes- und weltweiten Vorzeigeregion für das Klima zu machen, zur 100% Erneuerbare-Energien-Region. Wichtig sind dafür zwei Dinge: Die betroffenen Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort müssen diesen Prozess aktiv gestalten können. Bund und Länder müssen den Wiederaufbau mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen: finanziell und durch den Abbau rechtlicher Hemmnisse bei der Nutzung Erneuerbarer Energien. Eine 100% Erneuerbare-Energien-Region Eifel würde weltweite Anziehungskraft entwickeln und in ökonomischer, sozialer und ökologischer Hinsicht stärker als vor der Flut werden.”
Beate Petersen, Vorständin von EUROSOLAR e.V./Deutsche Sektion und Ratssprecherin Bündnis BürgerEnergie e.V.: “Kommunen, Bürger*innen, Unternehmen und viele mehr brauchen Hilfe zur Selbsthilfe, robuste Infrastruktur zum BürgerEnergie Ausbau (dezentrale Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften wie sie die RED 2 EU-Richtlinie ermöglicht) sowie verlässliche Beratung vor Ort. Mit bewährter Expertise und Netzwerken leistet Letzteres seit 30 Jahren die EnergieAgentur.NRW. Diese Ende 2021 einzustellen wäre fatal. Hilfreicher ist, den dazu im September 2020 gefassten Beschluss in ein Moratorium umzuwandeln – bis zur NRW-Landtagswahl. Dem Beschluss folgten Monat für Monat Protestbriefe von diversen Verbänden, Initiativen und Bündnissen sowie mehrere Anfragen aus der NRW-Opposition. Sehr geehrte NRW-Entscheidungsträger, der Wiederaufbau steht auch im Mittelpunkt Ihrer Reden. Lassen Sie diesen Taten folgen, und erhalten Sie die für unser Land essentiell wichtige und weit darüber hinaus wertgeschätzte Kompetenz, denn diese wird nun gebraucht – dringend! Bestenfalls steuern Sie nun rasch nach und stellen JETZT wichtige Weichen für die regenerative Dekade.“
Hans-Josef Fell, Energy Watch Group Präsident und ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen (1998-2013). “Unsere Ende Mai dieses Jahres veröffentlichte Studie zeigt, dass Deutschland bis 2030 vollständig, zuverlässig und wirtschaftlich mit erneuerbaren Energien versorgt werden kann. Ein Wiederaufbau mit Erneuerbaren Energien ist kostengünstiger als der mit der alten klimaschädlichen Infrastruktur auf Basis von Erdöl, Erdgas und Kohlestrom. Es darf nicht sein, dass der Wiederaufbau im Ahrtal und in der Voreifel mit fossilen Energien geschieht, denn dann tragen auch der wiederaufgebaute Landkreis Ahrweiler und Gemeinden in NRW weiter zum Aufheizen der Atmosphäre bei und befördern die nächsten noch schlimmeren Katastrophen wie Hochwasser, Dürren, Hitzeperioden, Waldbrände u.a.“
Ansprechpersonen und für Interviews verfügbare Experten*innen, u.a.
Rainer Doemen, Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V., Solarverein Goldene Meile e.V., Impulsgeber des Runden Tisches Erneuerbare Energien, raidoe@mail.de, 0176-47814701
Stefan Gsänger, Bonn, Global 100% Renewable Energy Platform, Parents for Future sg@wwindea.org, 0175-9401518
Prof. Dr. Urban Weber, TH Bingen, Scientists for Future u.weber@th-bingen.de, 06721-409347
Mit großer Begeisterung übergab die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft e.G. am 1. August-Wochenende die Steckersolargeräte aus der 3. Sammelbestellung 2021 ihren neuen Besitzer*innen.
Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft eG freut sich auf das 100. Modul
Diese Photovoltaikmodule, die z.B. auf dem Balkon, dem Garagendach oder im Garten einfach nur in die Steckdose gesteckt werden müssen, bieten die Möglichkeit, schon mit geringen Eigenmitteln eine Einsparung der privaten Stromkosten zu erreichen. Durch die Sammelbestellungen und die individuelle Beratung im Workshop lässt sich häufig auch die eigene Teilnahme an der Energiewende erreichen. „Nach dem Prinzip: ‚Kleinvieh macht auch Mist‘ ist es uns gelungen, in nur einem Jahr nahezu 100 Steckersolargeräte zu vermitteln. Das zeigt, dass die Bürger*innen schon viel weiter sind als die Bundesregierung, die beim Ausbau der regenerativen Energien auf der Bremse steht“, so Rita Titz-El Azzar vom Vorstand der bbeg. Und weiter: „Wir wollen dieses Jahr noch die Hundert voll machen.“
nächste bbeg-Sammelbestellung im Herbst 2021
Denn sofern noch eine Sammelbestellung zum Herbst zusammenkommt, wäre die magische Zahl erreicht.
nächste bbeg-workshops Ende Augiust und September 2021
Auch die BUND-Kreisgruppe Wuppertal begrüßt ausdrücklich den im Rat der Stadt Wuppertal beschlossenen Osterholz Dialog-Prozess* und unterstützt diesen selbstverständlich weiter konstruktiv mit.
Kontext: Arten- & Klimakrise
Die Arten- und Klimakrise mit der aktuellen Pandemie führen uns schmerzlich die immense Bedeutung von Artenvielfalt für intakte Ökosysteme sowie für die Gesundheit von Menschen und Mitwelt vor Augen. Insbesondere bereits vorhandene ökologisch wertvolle Habitate sind zu schützen – in Offenlandbereichen wie auch im Wald – und neue, wo es möglich ist, zu schaffen.
Leider zeigt die aktuelle Hochwasserkatastrophe auf dramatische Weise, wie wichtig es ist, sich konsequent vom „weiter so“ zu verabschieden und die Transformation der Gesellschaft hin zur Nachhaltigkeit jetzt aktiv und mit vereinten Kräften umzusetzen.
Damit ist die Abkehr vom Flächenverbrauch ebenso wie eine deutliche Reduzierung des Rohstoffabbaus verbunden.
Vor diesem Hintergrund wird sich auch die BUND-Kreisgruppe Wuppertal – auf Sachebene – weiterhin für Alternativen zur Teil-Rodung des Osterholz und Haldenerweiterung einbringen. Artenvielfalt braucht insbesondere auch Letzteres, was aber nicht zu Lasten unversiegelter Flächen und anderer Lebensräume gehen soll.
Skizze: Um welche Teilbereiche es geht
Planungsrechtlicher Verfahrensstand
Planungsrechtlich liegt die Genehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf zur Haldenerweiterung für entstehenden Abraum (Rohboden) der Kalkwerke im teilweise bewaldeten Werksgelände bereits vor. Dagegen steht der Rechtsweg nun offen.
Die BUND Kreisgruppe Wuppertal bedauert ausdrücklich, dass für die Ablagerung des Abraums (Rohboden) bislang keine andere Lösung gefunden wurde und hofft sehr, dass durch den Dialog-Prozess* doch noch eine für alle Beteiligten gute Lösung im Sinne der Natur und des Artenschutzes erarbeitet werden kann.
Wissen um die Klima…-Krise/n und technische Entwicklungen zur Lösung sind längst bekannt. Am Willen zur Umsetzung stockt es weiter gewaltig. Warum?
„Klimanotfall“: 13.800 Wissenschaftler*innen richten erneut eine Warnung an die Menschheit
Die Diagnose ist klar: Erde hat Fieber…
Durch anhaltend erhebliche Veränderungen der unseren Planeten umgebenden Atmoshäre steigt die Temperatur, so dass Permafrost auftaut und Gletscher rasch schmelzen, was wiederum Meeresspiegel steigen und extreme Wetterereignisse häufiger werden lässt. Längst ist klar: Die Erde hat Fieber – unser Planet ist in keinem guten Zustand. Tausende Wissenschaftler:innen aus aller Welt haben eine weitere dringliche Warnung formuliert.
…die Behandlung (eigentlich) auch: sechs kritische und zusammenhängende Schritte
Bereits in 2017 und 2019 hatten Wissenschaftler*innen gewarnt und Lösungen aufgezeigt- insbesondere sechs „kritische und zusammenhängende Schritte“:
Außerdem wiesen die Forscher*innen diesmal auf drei weitere Maßnahmen hin:
Die globale Einführung eines signifikanten CO2-Preises.
Den globalen Abbau und ein letztendliches Verbot von fossilen Brennstoffen.
die Entwicklung von strategischen Klima-Reservaten, um Kohlenstoffsenken und Biodiversität in der ganzen Welt zu beschützen und wiederherzustellen.
Diese drei Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die menschliche Zivilisation auf lange Sicht nachhaltig lebt und zukünftige Generationen die Möglichkeit haben, sich erfolgreich zu entwickeln.
Wille zur Umsetzung?!
Am Schluss ihrer Erklärung appellierten die Wissenschaftler*innen an Entscheidungsträger*innen und JEDE/N EINZELNE/N MENSCHEN, schnellstmöglich auf ihre Warnung zu reagieren und JETZT zu handeln.
Nachhaltigkeit muss auch zur Richtschnur unser aller Handeln werden – eigenverantwortlich individuell und für unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen!
Earth-overshoot-day/Erdüberlastungstag 2021
Heute ist Earth-overshoot-day/Erdüberlastungstag, d.h. Resourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres, wiederauffüllen kann, sind für dieses Jahr verbraucht. Ab jetzt leben wir von der Substanz – und das kann nicht gesund sein, weder für uns noch für unsere Mitwelt. Lasst uns also rasch umsteuern. Ergänzend: Nur angesichts Corona-bedingter Einschränkungen verschob sich dieser einige Monate später ins Jahr.
Ressourcebschonung? Müll im Straßenbegleitgrün, verpasste Bauwende… (Foto/Quelle: privat)
Medieninfo von Gemanwatch eV
In einer Medieninfo von Gemanwatch eV heißt es dazu:
„Globaler Erdüberlastungstag – Unsere Erde wird abgewickelt
heute ist globaler Erdüberlastungstag! Wir haben als Weltbevölkerung alle Ressourcen verbraucht, die unser Planet in einem Jahr nachhaltig regenerieren könnte. Ab heute beanspruchen wir also für das restliche Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald, als uns rechnerisch zur Verfügung stünden. Und wir stoßen weit mehr CO2-Emissionen aus, als die Wälder und Ozeane der Welt aufnehmen können.
Letztes Jahr war der „Earth Overshoot Day“ während der Pandemie um drei Wochen nach hinten gerutscht, da der Verbrauch geringer war. Dass es dieses Jahr bereits am 29. Juli – fast so früh wie 2019 – so weit ist, zeigt: Die Erde wird weiter abgewickelt.
Klar ist, dass unser Fußabdruck sich verringern muss. Aber wir brauchen ebenso eine Veränderung der Rahmenbedingungen! Dazu hat Germanwatch den Handabdruck (Hand Print) entwickelt. Er steht für die strukturverändernden Hebel, die wirklich jede:r von uns in Bewegung setzen kann.
Ihr Stefan Rostock
Teamleiter Bildung für nachhaltige Entwicklung, NRW-Fachpromotor für Klima & Entwicklung
PS: Nachhaltigkeit muss auch zur Richtschnur des Regierungshandelns werden. Dies ist eine unserer 10 Kernforderungen für die kommende Bundestagswahl.“
Artenvielfalt und Klimaschutz sind kein Selbstzweck, sondern schützen uns, alle. (Natur-)Kreisläufe bedingen sich gegenseitig. Aus aktuellem Anlass folgen weitere wichtige Infos zu dramatischen Biodiversitäts-Rückgängen – hier von Insekten und Feldvögeln sowie den elementaren Zusammenhängen.
Arten-… und Klimaschutz Engagierte und daran Interessierte zählen die Vögel in ihrem Umfeld – für eine Stunde. Mach/t und machen Sie gerne mit – überall, denn es geht uns alle an: Traditionell ist am zweiten Mai-Wochenende ist wieder die beliebte Zählaktion zur „Stunde der Gartenvögel“. Sensibilisieren wir für mehr Artenvielalt… Erste Zwischenergebnisse gibt es hier:
Vögel in der Nähe beobachten und an einer bundesweiten Aktion teilnehmen – das vereint die „Stunde der Gartenvögel“ des NABU. Jedes Jahr am zweiten Maiwochenende sind alle Naturliebhaber*innen aufgerufen, Vögel zu zählen, zu notieren und zu melden. Die 16. Auflage der Aktion hat 2020 alle Rekorde gebrochen, erstmals nahmen über 150.000 Vogelfreund*innen teil. Die aktuelle Zählrunde findet nun vom 13. bis 16. Mai 2021 statt. Bis 24. Mai kann man seine Ergebnisse melden – auch ganz bequem online. Flyer und Meldebogen gibt es auch zum download.
(Natur-Kreisläufe bedingen sich gegenseitig. Aus aktuellem Anlass folgen weitere wichtige Infos zu dramatischen Biodiversitäts-Rückgängen – hier von Insekten und Feldvögeln sowie den elementaren Zusammenhängen:
Wir sind JETZT an einem Punkt, wo wir handeln müssen in der Arten- und in der Klimakrise mit Blühstreifen, Waldsäumen, Hecken, Brachen und deutlich weniger Giften, Flächenverbrauch, Abholzung, Abriss, Lichtverschmutzung und Straßenverkehr.
Licht zur falschen Zeit bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht ebenso wie ausgeräumte, vergiftete Felder und immer mehr versiegelte Flächen. Wir müssen was tun. Was können wir tun?
Erhalten wir unversiegelte Flächen und Altbauten, schaffen wir mehr Platz für Hecken, Wiesen und Wildnis sowie für Felder mit weniger Pestiziden, damit Insekten überleben können – nicht zuletzt auch zu unserem eigenen Schutz und Nutzen:
TV-Dokumentation „Wie geht es unseren Insekten?“
10.05.2021 ∙ alpha-doku ∙ ARD-alpha noch verfügbar bis 17.5.2021
Diese Dokumentation schaut sich das Leben und Sterben der Insekten genauer an. Welche Insekten sind betroffen, welche nicht? Was kann man mit Sicherheit über sie sagen, wo gibt es Forschungsbedarf? Der Film stellt Menschen vor, die den Insekten verbunden und von ihnen fasziniert sind, die ihr Verschwinden beunruhigt, die ihnen Lebensräume schaffen und über sie forschen.
TV-Dokumentation „Der stumme Sommer – warum sterben die Insekten“
10.05.2021 ∙ alpha-doku ∙ ARD-alpha noch verfügbar bis 17.5.2021
Die Insekten sterben. Weltweit, leise und unauffällig. In manchen Gebieten in Deutschland sei ihre Masse um bis zu 80 Prozent zurückgegangen, sagen Wissenschaftler. Beunruhigend – denn ohne sie können wir nicht leben. Wie kommen diese düsteren Befunde zustande? Und warum sterben die Insekten?
KONTEXT: Neues Klimaschutzgesetz – Kursanpassung in Tippelschritten reicht nicht
Die EnergieAgentur.NRW soll Ende 2021 aufgelöst werden – und der Protest dagegen reißt nicht ab. Kann das dann alles weg? Nein, ganz sicher nicht, denn es ist wichtig und unverzichtbar! Auch in Wuppertal wären davon 60 qualifizierte Arbeitsplätze betroffen.Wellen brechen – auch hier!
Dies alles leistet die EnergieAgentur.NRW seit nunmehr 30 Jahren
unabhängige Beratung von Kommunen, Unternehmen, Initiativen/Bürger*innen – und damit prima mittelbar auch regionale Wirtschaftsförderung unterstützend
mit breitem Knowhow in der Energieerzeugung und -nutzung; dieses wertvolle Beratungsangebot ergänzt bestmöglich, was z. B. NRW-Verbraucherzentrale, KommunalAgentur und EffizienzAgentur leisten,
Akteur*innen vor Ort vernetzend – von der Wissenschaft über die EE-Anlagen-Herstellung, Handwerk, Dienstleistungen von Architekt*innen aber auch von BürgerEnergiE bis zu Politik & Verwaltung in den Kommunen,
Neuerungen aus der Energieforschung- und -förderung auf den Markt bringend,
Industrieunternehmen zur CO2-Neutralität und deren Umsetzung beratend,
Kommunen bei der Umsetzung von Nahwärmekonzepten, klimaneutralen Siedlungen, energetischen Sanierungen und vielem mehr beratend
als Ansprechpartnerin für alle, die klimaschonende Maßnahmen umsetzen wollen – fachlich kompetent, unabhängig, kontinuierlich, verlässlich beratend
Bundesverfassungsgerichts-Urteil vom 28.4.2021 und TV-Reaktionen dazu
Es wird klarer, worum es eigentlich geht, dann DAS ist deutlich größer als politische Taktik, Selbstdarstellung und „weiter so“-Lobbyismus. DAS geht uns an, ALLE:
Bundesverfassungsgericht – Klage für Klimaschutz teilweise erfolgreich
Protest gegen das „AUS nach 30 Jahren“: monatlich durch (offene) Briefe, Petition…
Unverständnis und scharfe Kritik daran kommen aus der Landespolitik, von energiewirtschaft-lichen Verbänden (11/2020), von NGOs (01/2021) und auch von Energiewende-Akteur*innen:
neben den akut bedrohten Arbeitsplätzen der zuletzt 160 Mitarbeitenden
drohen die gesamten Netzwerkstrukturen aus 30 Jahren EnergieAgentur.NRW
sowie die geballte Expertise und Wirtschaftsförderung verloren zu gehen.
Fragen der NRW-Opposition und Protest
Kleine Anfragen erfolgten zur Perspektive der 160 Mitarbeitenden, zum teuer bezahlten neuen Geschäftsführer und zum Gutachten, das die Entscheidung rechtfertigen soll:
In der Antwort auf eine Kleine Anfrage von B90/Grünen lässt die Landesregierung keine Zweifel daran. NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart möchte die EnergieAgentur.NRW ab 2022 zu einer „Energie- und Klimaschutz-Agentur“ umbauen. Konkret würde dies bedeuten:
Die seit 30 Jahren wirkende EnergieAgentur.NRW mit den 160 Mitarbeitenden (Stand 09/2020) soll Ende 2021 abgewickelt werden – mit welchen Folgen für die Kolleg*innen und mit welchen Folgen für NRW, wenn ausgewiesene Energiewende-Experti*innen gezwungen werden, sich auch außerhalb von NRW umzuorientieren?
Die angekündigte Nachfolgeeinrichtung mit dem Namen „Energie- und Klimaschutz-Agentur“ soll in 2022 mit 20 Mitarbeitenden starten und erst ab 2024 auf ca. 120 ausgebaut worden sein.
Wie bitte? Leisten wir uns DAS in der Arten-, Klima…-krise tatsächlich? Bitte nicht!
Protest nebst online-Petition des Klimabündnis aus April 2021 engagierte Bürger*innen und Initiativen wenden sich an die NRW-Politik – mit über 2.500 Unterschriften innerhalb von nur 1 Woche, damit 30 Jahre Expertise und Netzwerke erhalten bleiben: „FDP-Minister Pinkwart: Hände weg von der EnergieAgentur.NRW” – Jetzt unterschreiben! http://chng.it/mmLFNBd5 via @ChangeGER
Wo bleibt die Wertschätzung für 30 Jahre Expertise und Netzwerken?
Was jetzt läuft ist weder wertschätzend noch sozial und auch nicht im Sinne von wirksamem Klimaschutz, was aber enorm wichtig wäre! Mehr noch: Die Arbeit der EnergieAgentur.NRW strahlt weit über NRW hinaus! Sie wird in ganz Europa und weltweit als leuchtendes Beispiel für gute Informations- und Beratungsarbeit über den Einsatz Erneuerbarer Energien und Energie-Effizienz wahrgenommen. Und: Warum fehlen in der NRW-MWIDE-PM gar Worte des Dankes zu drei Jahrzehnten hervorragender Arbeit und exzellenten Wirkens für die Energiewende?
Warum sollte die Einstellung der ea-nrw Ende 2021 gut für den Klimaschutz sein?
Damit stärkt die Landesregierung weder die Energiewende noch den Klimaschutz in NRW. Vielmehr schwächt sie ganz massiv – in den entscheidenden Jahren im Kampf gegen die Klimakrise – wichtige bewährte Strukturen. Diese Pläne müssen dringend überdacht werden, wenn die Entscheider die Energiewende nicht weiter verlangsamen oder gar ausbremsen und NRW energiepolitisch abhängen wollen.
Deutschland will doch die in Paris verabredeten Ziele einhalten?
Auch Deutschland hat sich mit dem Klimaschutz-Abkommen von Paris Ende 2015 mit der Weltgemeinschaft darauf verständigt, die Erderwärmung auf unter 2° zu begrenzen und bestenfalls das 1,5°-Ziel zu erreichen. Wann leitet die Politik den wirklichen Paradigmenwechsel ein und beantwortet dazu folgende Fragen
Wie lange reicht das uns zustehende CO2-Budget noch – auf dem bisherigen Pfad?
Wie können wir das uns zustehende CO2-Budget strecken, d.h. den CO2-Ausstoß schnellstmöglich vermindern?
Was ist zur Kurskorrektur konkret zu tun, um dieses nachjustierte Ziel zu erreichen?
Deutschland setzt auch die EU-Prosum-Richtlinie (Winterpacket) bis zum 30.6. um?
Diese EU-Richtlinie ist in nationales Recht und der gesetzliche Rahmen dann best- und schnellstmöglich koordiniert in die Praxis umzusetzen. Auch dazu kann die EnergieAgentur.NRW wertvolle Unterstützung der Politik leisten, wenn es denn gewollt ist. Diese Umsetzung ist keineswegs trivial, denn da ist ein grundsätzliches Umdenken gefragt, d.h.
Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften z.B. Mieterstrom niederschwellig regeln:
diese dürfen weder durch unnötige Hemmnisse– wie z.B. Personenidentität erschwert
noch durch hohe Einkaufspreise, vermeidbare Steuern und Gebühren belastet werden!
Deutschland teilt bewährtes Bürger*in-Energie-Wissen?
Um das Pariser Klimaschutzabkommen voranzutreiben, sollen Erzeuger*in-Verbraucher*in-Energiegemeinschaften in ganz Europa nach der EU-Prosum-Richtlinie gefördert werden. Somit können Bürger*innen und Kommunen in der EU den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen und eben auch an der regionalen Wertschöpfung teilhaben – einem der wesentlichen Unterschiede von nun dezentral-erneuerbar statt weiter zentral-fossil-atomar! Wirksamer Klimaschutz wird vor Ort gemacht – in den Kommunen – mit engagierten Bürger*innen, Politiker*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen
Die NRW-Landesregierung unterstützt dies alles?
Das wäre ganz sicher im Sinne von Mensch, Mitwelt und Klima! Dies würde breite Unterstützung aus der Bevölkerung mobilisieren und DAS ist enorm wichtig, denn Klimaschutz kann uns nur gemeinsam gelingen – gesamtgesellschaftlich und Generationen übergreifend. Dabei kann die Auflösung bewährter Strukturen definitiv nicht in die richtige Richtung weisen. Eher müssen diese doch gestärkt werden, wenn Klimaschutz auf Basis Erneuerbarer Energien Priorität haben soll?!
APPELL an die NRW-Landesregierung: ambitionierter Klimaschutz ist das Ziel
Der beschleunigte Ausbau zu 100% EE dezentral erneuerbar soll auch in NRW Vorrang haben oder? Wie wollen Sie dies umsetzen – mit bewährten Akteur*innen? Wie wollen Sie dies – als Kanzlerkandidat der Union – auch bundesweit bewerkstelligen, Herr MP Laschet? Brauchen wir dazu eine „schlagkräftige“ Organisation, die „weiter so“ Hypes unterstützt oder eine verbindende und motivierende Form, die bestmöglich alle mitnimmt? Für Letzteres steht die EnergieAgentur.NRW. Erhalten Sie diese – für NRW und weit darüber hinaus!
Weitere Informationen und Quellen
vertiefend zum Nachlesen weitere Links zur Ende 2020 verkündeten Einstellung der EnergieAgentur.NRW, einer nicht nachvollziehbaren Entscheidung, die uns auch als BürgerEnergie empfindlich treffen wird, wenn dies tatsächlich so vollzogen wird:
… die Protest-Liste ist lang – lokal/regional bis international gibt es reichlich Unmut gegen diese Einstellung – vom Bundesverband Klimaschutz, vom NRW-Landesverband Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und vielen mehr.
Online-Impuls im Rahmen der Kooperationsreihe „Wege aus der Klimakrise“, zu der die Bergische VHS und das Klimanetzwerk Wuppertal gemeinsam einladen – Start ist am 17.2.2021 um 19:00 Uhr
Fortsetzung der VHS-Kooperations-Reihe zum Klima:
ONLINE am 17.2.2021 um 19 Uhr: Die Rechte von Mutter Erde
Die vorgenannte Veranstaltung ist eine Fortsetzung einer gemeinsamen Vortragsreihe der bergischen VHS in Kooperation mit dem Klimanetzwerk Wuppertal.
Aktive Mitglieder des Klimanetzwerk Wuppertal wollen weiter beispielhaft informieren und die Teilnehmenden ermutigen, auch selbst zu handeln: Weitere Termine werden monatlich bis inkl. Mai 2021 angeboten – immer am 3. Mittwoch, denn Handlungsmöglichkeiten gibt es reichlich.
Wir befinden uns mitten in der Klimakrise mit großen Veränderungen unserer Lebensbedingungen – extreme Wetterveränderungen: Gletscherschmelze, Überschwemmungen, Dürre, das Aussterben vieler Tier– und Pflanzenarten! Doch was hat das mit uns zu tun? Welche Schritte sind erforderlich – und was können wir tun? Mach mit!