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Wie bitte? EEG-Entwurf 2022 verhindert 2 Gigawatt PV-Kraftwerke?

Für den schnellstmöglichen Umstieg auf Energie aus Erneuerbaren Quellen sollten bestmöglich die Hürden aus dem Weg geräumt werden, um diese große Herausforderung endlich gesamtgesellschaftlich anzugehen. Warum drohen stattdessen nun weitere neue Hemmnisse?  (inkl. Aktualisierung Kurztext v 4.7.2022)

EU-Verordnung 2016/631 – gedacht als Türöffner

Bereits per EU-VO aus 2016 sollten Steckersolarmodule bis zu 800 W für jede/n möglich werden. Prima Idee. Bei der Umsetzung in nationales Recht blieben nur noch 600 Watt. Ein Schreibfehler? Leider nein!

Zudem gingen Jahre ins Land, bis diese durch die EU-Richtlinie eröffnete Möglichkeit national Breitenwirkung erzielten konnte. Den rechtssicheren Durchbruch erwirkten Pionier-Initiativen als Nicht-Regierungs-Organisationen/NGOs der Energiewende-Bewegung Danke für diese ausgewiesene Expertise z.B. der DGS eV (Solar-Rebell) und die so wichtige Beharrlichkeit der Vielen!

Kampagne der Verbraucherzentralen NRW und Rheinland-Pfalz verhalfen 2020 zum Durchbruch

„Die Europäische Union hat in ihrer EU-Verordnung 2016/631 kleine Erzeuger unter 800 Watt als „nicht signifikant“ eingestuft, weil sie „nicht systemrelevant“ seien. Trotzdem wollen die deutschen Netzbetreiber, dass alle Erzeugungsanlagen, unabhängig von ihrer Leistung, bei ihnen gemeldet werden. Diese Forderung haben sie in die entsprechende Vorschrift (Anwendungsregel VDE-AR-N 4105) hineingeschrieben. Vorgesehen ist dabei für Erzeuger bis 600 Watt AC-Leistung, wozu auch Stecker-Solargeräte nach unserer Definition zählen, ein vereinfachtes Formular. Immerhin muss nicht zwingend eine Elektrofachkraft dieses Formular ausfüllen, das können Sie auch selbst tun, wenn Sie ein Stecker-Solargerät nutzen.“ so heißt es in der PM der Verbraucher-Zentrale NRW aus Anfang 2020, mehr dazu HIER.

Niederschwelliger Einstieg in die Energiewende gelingt mit Steckersolargeräten 

Steckersolargeräte sind mit Wechselrichter, Kabel und Stecker ausgestattete Module. Ein oder zwei solcher Photovoltaik-Module können z.B. am Balkon, auf dem Garagendach oder auf einer Terrasse montiert werden.  Der Anschluss erfolgt über eine zum eigenen Haushalt gehörende Außen-Steckdose. So wird der Strom von der Sonne direkt für die eigenen Haushaltsgeräte verfügbar. Weitere Infos dazu sind z.B. hier zusammen gestellt:  https://www.bbeg.de/unser-angebot/steckersolar/

Der Weg ist also frei? Noch.

Anstatt nun auf die lt. EU bereits 2016 ermöglichten 800 W oder noch besser 900 W (das wären dann 3 Module à 300 W) zu erhöhen, droht aktuell eine weitere unsinnige Hürde aus Berlin. Details s. hier https://mailchi.mp/machdeinenstrom.de/mini-solar-news_27062022

Aktualisierung 4.7.2022 s.u. und hier:  https://mailchi.mp/machdeinenstrom.de/mini-solar-news_04072022#Heading1

Seltsam ist, dass diese im ursprünglichen EEG-Entwurf vom 2.5.2022 des sog. Osterpakets nicht enthalten war. Wie das wann da reingekommen ist und von wem mit welcher Begründung, wäre schon interessant… Der Energiewende dient es so jedenfalls nicht!

Energie selbst ernten: Strom aus der Sonne ©Foto/Quelle privat bpe

Kampagne der Verbraucherzentralen NRW und Rheinland-Pfalz verhalfen 2020 zum Durchbruch

„Die Europäische Union hat in ihrer EU-Verordnung 2016/631 kleine Erzeuger unter 800 Watt als „nicht signifikant“ eingestuft, weil sie „nicht systemrelevant“ seien. Trotzdem wollen die deutschen Netzbetreiber, dass alle Erzeugungsanlagen, unabhängig von ihrer Leistung, bei ihnen gemeldet werden. Diese Forderung haben sie in die entsprechende Vorschrift (Anwendungsregel VDE-AR-N 4105) hineingeschrieben. Vorgesehen ist dabei für Erzeuger bis 600 Watt AC-Leistung, wozu auch Stecker-Solargeräte nach unserer Definition zählen, ein vereinfachtes Formular. Immerhin muss nicht zwingend eine Elektrofachkraft dieses Formular ausfüllen, das können Sie auch selbst tun, wenn Sie ein Stecker-Solargerät nutzen.“ so heißt es in der PM der Verbraucher-Zentrale NRW aus Anfang 2020, mehr dazu HIER.

Appell an die Bundestagsabgeordneten für Wuppertal/Region 

Sehr geehrte Damen und Herren Bundestagsabgeordnete in Wuppertal/Region,

es stellt sich die Frage, wie sich der aktuelle EEG-Entwurf 2022, der faktisch 2 Gigawatt PV-Kraftwerke – steckerfertige Erzeugungsanlagen/Balkonkraftwerke mit max. 0,6 kVA – verhindern würde, mit der Bergischen Erklärung aus 2012 (!) vereinbaren lässt, in der sich die hiesigen Landtags- und Bundestagsabgeordneten bereits auf das gemeinsame Ziel „100% Erneuerbare Energien im Bergischen Land“ verständigt haben?

Energiewende in Deutschland kann weiter nur mit Beteiligung der Bürger*innen erfolgreich sein.

Aktualisierung vom 4.7.: gekürzt auf max. 2990 Zeichen, nun passend für den ePosteingang der MdBs:

Sehr geehrte/r Frau/Herr XXX,

es ist eine Binsenweisheit, dass die Energiewende in Deutschland nur unter der Beteiligung der Bürger erfolgreich sein kann. Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzesentwurf für das „Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien“ vereint viele gute Ideen hierzu. Allerdings ist auch ein Vorhaben enthalten, welches der Erreichung dieses Ziels entgegen wirkt.

Es geht dabei um die in der Novelle des EEG vorgesehene Erweiterung der  in §52 festgelegten Sanktionen für die Nichteinhaltung der technischen Vorgaben nach §9. In der aktuell noch gültigen Fassung des Gesetzes beschränken sich diese auf die Streichung der EEG-Vergütung. Der neue Gesetzesentwurf sieht jedoch vor, dies um eine zusätzliche Strafzahlung zu erweitern. Dies würde jedoch dazu führen, dass rund 200 Megawatt bereits installierter Photovoltaik-Kraftwerke wieder abgebaut und potenziell weitere 2 Gigawatt gar nicht erst installiert werden. Konkret geht es dabei um sogenannte „steckerfertige PV-Systeme“ oder auch „Balkonkraftwerke“. Das sind laienbedienbare Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Leistung von maximal 0,6 kVA zur Eigenversorgung und Vergütungsverzicht bei eventueller geringer Einspeisung.

Aktuell sind rund 500.000 dieser Geräte am Netz. Marktkenner schätzen das Potenzial jedoch auf mindestens 5 Millionen Systeme. Der Ausbau mit diesen Kleinkraftwerken weist seit etwa 3 Jahren exponentielles Wachstum auf. Aufgrund der insgesamt geringen Leistung der Geräte sind diese nicht auf die Beschränkung der Wirkleistung auf 70% der installierten Leistung ausgelegt, sondern aktuell auf ca. 75 bis 80%. Zu einer Begrenzung auf 70% gibt es auch aus Gründen des Netzmanagements keinen Anlass, da der Großteil der Energie ohnehin direkt im Haushalt verbraucht wird. Damit entsprechen sie nicht den Anforderungen nach §9 EEG.

Bleibt die EEG-Novelle in der aktuellen Fassung bestehen, würde daher diese vielversprechende Entwicklung bei der aktiven Beteiligung der Bürger – insbesondere auch von Mietern, Wohnungseigentümern und von Hausbesitzern mit nicht geeigneter Dachfläche oder anderen Hinderungsründen – bei der Energiewende mit einem Schlag beendet. Zudem würden die Bemühung von Netzbetreibern, Bundesnetzagentur und anderen Akteuren um eine höhere Anmeldequote der Geräte zunichte gemacht.

Aus diesen Gründen fordere ich Sie dazu auf, bei Ihrer Arbeit in den Ausschüssen und bei den Beratungen im Plenum darauf hinzuwirken, dass bei der Neufassung des §52 EEG eine Leistungsgrenze von min. 0,6 kVA eingeführt wird, unterhalb derer die Strafzahlungen nicht anfallen. Dies wäre der richtige Schritt, um weiterhin einem Großteil der Bürger die Möglichkeit zu geben, aktiv am großen Ziel der Klimaneutralität unseres Energiesystems mitzuwirken.

Ich baue auf Ihre Unterstützung in dieser wichtigen Angelegenheit.

Mit freundlichen Grüßen

Ende Kurz-Mustertext vom 4.7.2022

Weitere Infos gibt es hier:  https://mailchi.mp/machdeinenstrom.de/mini-solar-news_04072022#Heading1

„Mit Klick auf den Button kannst du auf den Seiten des Bundestags deine*n Bundestagsabgeordnete*n ermitteln. Mit Klick auf den/die jeweilige*n Abgeordnete*n kommst du auf ihre/seine Profilseite. Dort kannst du auf „Kontakt“ klicken und in das dann auftauchende Kotaktformular den o.g. Text eintragen.

So trägst du mit dazu bei, dass das Balkonkraftwerk auch weiterhin sinnvoll und legal genutzt werden kann!“

Anm.: 

Die 4 Wuppertaler MdBs sind bereits informiert. Dies übernahmen wir als in der bbeg engagierte Bürger*innen, aber gerne auch selbst anmahnen… 

Das Gender-Sternchen des unsererseits redaktionell überarbeiteten Langtext entfiel im Kurz-Mustertext wg. Zeichenbegrenzung.

Langtext vom 1.7.2022 (redaktionell überarbeitet bzgl. Gender…):

Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzesentwurf zum „Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien“ vereint viele gute Ideen hierzu. Allerdings ist auch ein Vorhaben enthalten, welches der Erreichung dieses Ziels mehr als abträglich sein wird.

Es geht dabei um die Erweiterung der in der Novelle des EEG vorgesehenen Sanktionen für die Nichteinhaltung der technischen Vorgaben nach §9 EEG. In der aktuell gültigen Fassung des EEG sind diese in §52 festgelegt und beschränken sich auf die Streichung der EEG-Vergütung. Dies ist eine sinnvolle und ausreichende Sanktion, um die Sicherheit von elektrischen Anlagen und die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten.

Die im neuen Gesetzesentwurf enthaltene Novelle des EEG sieht jedoch vor, die Sanktionen um eine zusätzliche Strafzahlung zu erweitern. Dies würde jedoch dazu führen, dass rund 200 Megawatt bereits installierter Photovoltaik-Kraftwerke wieder abgebaut und potenziell weitere 2 Gigawatt gar nicht erst installiert werden. Konkret geht es dabei um sogenannte „steckerfertige PV-Systeme“ oder auch „Balkonkraftwerke“. Das sind laienbedienbare Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Leistung von maximal 0,6 kVA zur Eigenversorgung und Vergütungsverzicht bei eventueller geringer Einspeisung.

Aktuell sind rund 500.000 dieser Geräte am Netz. Marktkenner*innen schätzen das Potenzial jedoch auf mindestens 5 Millionen Systeme. Der Ausbau mit diesen Kleinkraftwerken weist seit etwa 3 Jahren exponentielles Wachstum auf. Aufgrund der insgesamt geringen Leistung der Geräte sind diese nicht für die Beschränkung der Wirkleistung auf 70% der installierten Leistung ausgelegt, sondern aktuell auf ca. 75 bis 80%. Zu einer Begrenzung auf 70% gibt es auch aus Gründen des Netzmanagements keinen Anlass, da der Großteil der Energie ohnehin direkt im jeweiligen Haushalt verbraucht wird. Damit entsprechen sie nicht den Anforderungen nach §9 EEG und entlasten vielmehr die Netze tatsächlich!

Bleibt die EEG-Novelle in der aktuellen Entwurfs-Fassung bestehen, würde diese bisher erfreulich gut angenommene und vielversprechende Entwicklung mit aktiver Beteiligung der Bürger*innen – insbesondere auch von Mieter*innen, Wohnungseigentümer*innen und von Hausbesitzer*innen mit nicht geeigneter Dachfläche oder anderen Hinderungsründen – bei der Energiewende schlicht beendet. Zudem würden die Bemühungen von Netzbetreibenden, Bundesnetzagentur und anderen Akteur*innen um eine höhere Anmeldequote der Geräte zunichte gemacht.

Aus diesen Gründen fordere ich und fordern wir – als Energiewende-Bewegung – Sie dazu auf, bei Ihrer Arbeit in den Ausschüssen und bei den Beratungen im Plenum darauf hinzuwirken, dass bei der Neufassung des §52 EEG eine Leistungsgrenze von min. 0,6 kVA eingeführt wird, unterhalb derer die Strafzahlungen nicht anfallen. Dies wäre der richtige und wichtige Schritt, um weiterhin zahlreichen Bürger*innen die Möglichkeit zu geben, auch selbst aktiv am großen Ziel der Klimaneutralität unseres Energiesystems durch schnellstmöglichen Umstieg auf die Erneuerbaren mitzuwirken und an der Solar-Ernte teilzuhaben.

Ende Langtext

Eine dringende Änderung wäre zudem die schnellstmögliche Umsetzung des sog. EU-Winterpakets vom 30.11.2016 „Saubere Energie für alle Europäer*innen“ bzw. der Richtlinie 2018/2001/EU zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (RED II), die gemeinschaftliche Eigenversorgung, Mieterstrom und Energy-Sharing schon längst ermöglicht hätte: https://www.buendnis-buergerenergie.de/veroeffentlichungen/publikationen

Weitere für eine gelingende Energiewende ergänzte wichtige Hintergrund-Informationen:

Auch brauchen wir alle erneuerbaren Quellen, um Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Reststoff-Biomasse und Geothermie zu erzeugen. Auf diesem Pfad ist die Gesetzgebung wohl nicht, obwohl das doch der Pfad in die Unabhängigkeit von Energie-Importen wäre: Neue Studie: Bundesregierung plant Abschaffung heimischer erneuerbarer Energien in Höhe von 50% der russischen Energielieferungen  | Hans-Josef Fell (hans-josef-fell.de)

Machen Sie nun bitte rasch den Weg frei, damit wir – als Teil der Transformation – die Energieversorgung gemeinsam zukunftsfähig auf 100% Erneuerbare umbauen können!  Wie dies sektorenübergreifend gelingen kann, haben wir in drei Arbeitspapieren des bereits Anfang 2017 bundesweit zum raschen Umstieg auf die Erneuerbarem initiierten NGO-übergreifenden „Runder Tisch“ (RT)  http://www.energiewende-2030.de dargelegt, nachzulesen gerne hier: https://energiewende-2030.de/arbeitspapiere-des-runden-tisches/

Last but not least folgen hier nochmal Gedanken zum Osterpaket und was nun wichtig wäre, anstatt weitere Hürden aufzubauen: https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2022/03/PM-Osterpaketentwurf.pdf

Ich baue bzw. wir bauen auf Ihre Einsicht und Unterstützung in dieser essentiell wichtigen Angelegenheit
und verbleibe/n mit freundlichen Grüßen.

bbeg: Mach mit, ernte Strom aus der Sonne

Mit großer Begeisterung übergab die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft e.G. am 1. August-Wochenende die Steckersolargeräte aus der 3. Sammelbestellung 2021 ihren neuen Besitzer*innen.

eigene Ernde: Strom aus der Sonne ©Foto/Quelle privat bpe

Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft eG freut sich auf das 100. Modul

Diese Photovoltaikmodule, die z.B. auf dem Balkon, dem Garagendach oder im Garten einfach nur in die Steckdose gesteckt werden müssen, bieten die Möglichkeit, schon mit geringen Eigenmitteln eine Einsparung der privaten Stromkosten zu erreichen. Durch die Sammelbestellungen und die individuelle Beratung im Workshop lässt sich häufig auch die eigene Teilnahme an der Energiewende erreichen. „Nach dem Prinzip: ‚Kleinvieh macht auch Mist‘ ist es uns gelungen, in nur einem Jahr nahezu 100 Steckersolargeräte zu vermitteln. Das zeigt, dass die Bürger*innen schon viel weiter sind als die Bundesregierung, die beim Ausbau der regenerativen Energien auf der Bremse steht“, so Rita Titz-El Azzar vom Vorstand der bbeg. Und weiter: „Wir wollen dieses Jahr noch die Hundert voll machen.“

nächste bbeg-Sammelbestellung im Herbst 2021

Denn sofern noch eine Sammelbestellung zum Herbst zusammenkommt, wäre die magische Zahl erreicht.

nächste bbeg-workshops Ende Augiust und September 2021

Klimaschutz einfach machen, jetzt! (webinar)

RundMail W-Nord Mai 2020-3: EnergiE
Webinar am 16.05.2020 von 14 bis ca. 16:30 Uhr: im Rahmen der Bildungsreihe Klimagerechtigkeit 2020:
Klimaschutz einfach machen, jetzt:
Klimakrise- Kontext- Kaltluftschneise – BürgerEnergiE

Herzliche Einladung zu (m)einem ersten Webinar am kommenden Samstag:

In unserer Klimagerechtigkeits-Reihe geht es auch um Wuppertal, die Region und darüber hinaus, mit ganz konkreten Handlungsoptionen…

Wer, wenn nicht WIR Wann, wenn nicht JETZT? – Klima- und Ressourcengerechtigkeit global denken und lokal handeln, jetzt!

Sa. 16.05.2020, 14:00 – ca. 16:30 Uhr, Webinar: Klimaschutz einfach machen, jetzt: Klimakrise- Kontext- Kaltluftschneise – BürgerEnergie

Auch uns ist klar, dass alleine niemand die Welt retten kann. Was, wenn wir es gemeinsam versuchen? „Was eine/r nicht schafft, schaffen viele gemeinsam.“ (F.W. Raiffeisen zur Idee der Genossenschaften)

Wie können wir den Klimawandel auch in Wuppertal als Chance begreifen, um unser Leben und Wirtschaften neu auszurichten? Es macht Spaß, verantwortungsvoll zu handeln ohne Menschen und Ressourcen auszubeuten!  Es hilft, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, um demokratisch tatkräftig mitzumachen.

Wir fragen:

  • Wo liegen die Ursachen? Was können wir aus der Corona-Krise für dir Arten-, Böden-, Gewässer-, Klima…-Krisen lernen?
  • Was haben Klimaschutz und Kaltluftschneisen miteinander zu tun?
  • Wie möchten wir in Wuppertal/der Region leben? Was kann jede/r einzelne selbst wie dazu beitragen?

Referent*innen:

Beate Petersen, engagiert für Steuer-, Gender- & Klimagerechtigkeit als Mit-Initiatorin der bbeg eG, Bergische BürgerEnergiE Genossenschaft,BUND-Kreisgruppe Wuppertal, E-W-Nord, Gemeinwohl-Ökonomie Regionalgruppe ERW und Netzwerkerin

Michael Treimer, als pensionierter Lehrer auch weiterhin in der Bildungsarbeit engagiert – insbesondere für den Schutz unserer Mitwelt – insbesondere als Mit-Initiator/Vorsitzender der AGU Schwelm eV,

Danke an Jürgen Regneri für die Koordination der gemeinsamen Bildungsreihe zur Klimagerechtigkeit und für die virtuelle Technik!

weitere online-Veranstaltung/en unserer Klimagerechtigkeits-Bildungs-Reihe:

Mi. 27.05.2020, 19.00 – ca. 21.30 Uhr, Webinar: Indigene Autonomie und Klimagerechtigkeit,
Referent*innen: Roxana Baldrich (Germanwatch) und Klaus Heß (Informationsbüro Nicaragua)

Mi. 24.06.2020, 19:00 – ca. 21:30 Uhr: Klimanotstand/-klagen und das Menschenrecht auf Wasser Referent*innen: sind angefragt

ANMELDUNG zu den kostenfreien webinaren

Zur Teilnahme bitten wir um kurze Anmeldung unter Klimagerechtigkeit@fbf-bl.de
Die Zugangsdaten zu den jeweiligen Online-Meeting erhaltet Ihr dann am Vortag der Veranstaltung per Mail zugesandt. Auf Grund der Corvid19-Pandemie werden unsere Veranstaltungen bis auf Weiteres als ZOOM-Online-Diskussionen/Workshops stattfinden. 

Details und Organisationen der Veranstaltungs-Kooperation für die Bildungsreihe Klimagerechtigkeit s. hier: www.w-nord.de unter Aktionen/Terminhinweise Aktuelles

Bleiben Sie und bleibt gesund, kommt weiter gut durch diese außergewöhnliche Zeit;

Wir sehen und hören uns am Samstag virtuell? Das wäre wirklich wunderbar www…

20 Jahre fordern & fördern: bringt viel gute EnergiE

„Heute vor 20 Jahren wurde im Bundestag das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen – eine Erfolgsgeschichte bis 2010, mit großer Wirkung bis heute.“ (Hans-Josef Fell, B90/Grüne)

20 Jahre EEG: wichtige Weichenstellung!

Das heute vor 20 Jahren im Bundestag beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz schuf den regulatorischen Rahmen dafür, dass wir heute bundesweit rund 45% Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen und viele Menschen in Deutschland und nahezu weltweit damit inspiriert haben!

Strom von der Sonne, auf dem Dach der ELSE in W-Elberfeld (Quelle: R. Ifang, bbeg-AR)

20 Jahre EEG: Herzlichen Glückwunsch!

  • an Entscheidungsträger*innen, die – parteiübergreifend – damals einfach weitsichtig und sachbezogen handelten
  • an Bürger*innen, die dadurch ermutigt wurden, selbst aktiv zu werden und EnergiE aus erneuerbaren Quellen dezentral erneuerbar und demokratisch zu erzeugen sowie an den Erträgen aus dem so gemeinsam erzeugten Produkt teilzuhaben. In Wuppertal/der Region: s. dazu die Bergische BürgerEnergiE-Genossenschaft  http://www.bbeg.de
  • an unseren Planeten. Über Jahre hätte die Erde aufatmen dürfen, wenn da nicht Beharrungskräfte auf „Weiter so“ bestanden hätten.  Anstatt das  MEHR an EnergiE aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, um WENIGER Energie aus atomar- fossilen Quellen zu erzeugen, liefen die nicht kompatiblen Energie-Erzeugungs-Systeme einfach parallel weiter. Folglich war überschüssige EnergiE kaum noch etwas wert und wurde/wird quasi verschenkt. Damit verbundene (Ewigkeits-…)Kosten und (Endlager-…) Risiken aber blieben bestehen und offensichtliche Vorteile ungenutzt.

Dieser Artikel basiert auf dem heute dazu erschienen newsletter meines geschätzten BBEn-Ratskollegen und des langjährigen Bundestags-Abgeordneten Hans-Josef Fell:

Liebe Leserinnen und Leser,

Vor genau 20 Jahren, am 25. Februar 2000, wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Bundestag beschlossen (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/14/14091.pdf#P.8427https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&start=//*[@attr_id=%27bgbl100s0305.pdf%27]#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl100s0305.pdf%27%5D__1582624565698).

Das EEG hat eine globale Energierevolution angestoßen und viele Vorteile

Solar und Wind wurden zu den kostengünstigsten Energiequellen überhaupt, sie stoßen im Betrieb keine Emissionen aus. Das EEG kann daher als das erfolgreichste Gesetz für den Klimaschutz bezeichnet werden. Klimaschutz ist heute keine wirtschaftliche Belastung mehr, sondern sogar ökonomisch vorteilhaft geworden.

Die rot-grüne Bundestagsmehrheit hatte erkannt, dass wirksamer Klimaschutz und Atomausstieg nur mit einer Energieerzeugung aus 100% erneuerbaren Energien möglich sind. Erneuerbare Energien, so war es damals schon klar, müssen und werden einen Lösungsbeitrag für große Menschheitsfragen liefern. Energieimportabhängigkeiten werden genauso verringert wie Natur- und Umweltzerstörung durch Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran, und auch Kriege um Erdöl verlieren ihre Ursache. Gleichzeitig liefern Erneuerbare Energien den alles entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Erdüberhitzung.

In der Grünen Bundestagsfraktion entstand auf meinen Entwurf hin der erste Beschluss für die Eckpunkte des EEG. Die Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer & Dietmar Schütz für die SPD, sowie Michaele Hustedt und ich selbst für die Grünen, verhandelten die Details des EEG-Entwurfs im Auftrag der Regierungsfraktionen. Es war das große Verdienst von Hermann Scheer in einer SPD, in der viele Kohlebefürworter saßen, die politische Mehrheit zu organisieren.

Das EEG war eine Sternstunde der Demokratie

Es kam aus der Mitte des Parlamentes und nicht aus der Regierung, deren zuständiger Wirtschaftsminister Werner Müller alles versuchte, um das EEG zu verhindern. Verabschiedet wurde das EEG im Bundestag mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen von CDU, CSU und FDP.

Das EEG entfachte großes bürgerliches Engagement

Das EEG entfachte großes bürgerliches Engagement von Privatleuten, Landwirten, Energiegemeinschaften, KMUs und Stadtwerken. Die Ausbaugeschwindigkeit des Ökostroms übertraf die Regierungsziele bei Weitem. Im Jahre 2000 wurde für 2010 das Ziel von 12% festgelegt, welches mit 17% weit überschritten wurde. Unter Kanzlerin Merkel wurde 2010 ein Ziel von 30% bis 2020 verkündet; bereits 2019 wurden 43% erreicht (https://www.agora-energiewende.de/fileadmin2/Projekte/2019/Jahresauswertung_2019/171_A-EW_Jahresauswertung_2019_WEB.pdf, S. 21).

EEG-Novellen schaffen Hemmnisse und bremsen BürgerEnergiE aus…

Würde der Ausbau des Ökostroms nicht aktuell durch die vielen EEG-Novellen, insbesondere mit der Umstellung auf Ausschreibungen statt fester Einspeisevergütung, ausgebremst, so wären 100% Ökostrom bis 2030 machbar.

…dabei sinken die Kosten: Investitionskosten ohne Rohstoffkosten

Gleichzeitig sind die Kosten für Ökostrom so stark gesunken, dass heute Solar- und Windkraft die billigste Art der Stromerzeugung sind. Auch die Kosten für andere Ökostromtechniken wie Bioenergie, insbesondere Biogas, Wasserkraft und Geothermie sanken deutlich und viele neue Innovationen entstanden. 2000 wurden 99 Pfennig/kWh für Solarstrom als Vergütung im EEG festgesetzt; heute kann man sogar in Deutschland große PV-Anlagen mit 6 Cent/kWh rentabel betreiben. Weltweit ist das EEG fast 100-mal kopiert worden, z.B. in China, das u.a. dadurch zum globalen Technologieführer für Erneuerbare Energien wurde.

EEG-Novelle 2009 bzw. EEG-Deform…

Doch die rasante bürgerlich positive Entwicklung begann sich mit dem Regierungswechsel 2005 Stück für Stück zu verschlechtern, zunächst mit der EEG-Novelle 2009 unter Minister Gabriel. Er veränderte u.a. den Mechanismus zur Berechnung der EEG-Umlage und trieb diese so ohne Not immer weiter nach oben. Nicht der Ökostromausbau war schuld an der Strompreissteigerung, wie in vielen Kommentaren behauptet wird, sondern diese unnötige – und bis heute nicht korrigierte – Gesetzesänderung von 2009.
So hat die Universität Erlangen-Nürnberg bspw. in einer Studie klar nachgewiesen, dass die Strompreise in Deutschland ohne Ökostromausbau noch wesentlich höher wären (https://hans-josef-fell.de/neue-studie-eeg-umlage-hat-den-strompreis-verguenstigt-und-nicht-verteuert).

EEG-Novelle 2012 bzw. EEG-Deform…

Die Debatte um die gestiegenen Strompreise diente aber den Parteien in Regierungsverantwortung, CDU, CSU, FDP, SPD, als Vorwand für weitere EEG-Novellen, die den Ausbau fortgehend einschränkten. Vor allem der Wechsel von der festen Einspeisevergütung hin zu angeblich wettbewerblichen Ausschreibungen wirkte neben einer immer stärkeren Bürokratie und Kostenbelastungen, wie die EEG-Umlageerhebung auf Ökostrom,  verheerend.

… kosten uns ca. 80.000 EE-Arbeitsplätze und weltweite Vorbildfunktion

So sank der jährliche PV-Ausbau von etwa 7 GW im Jahre 2012 auf unter 2 GW im Jahre 2014. 80 Tausend Arbeitsplätze gingen verloren, genauso wie die industrielle Weltmarktführerschaft der Solarindustrie. Mit der Einführung der Ausschreibungen für Biogas kam der Ausbau von Biogasanlagen ab 2016 fast völlig zum Erliegen. Die Umstellung auf Ausschreibungen in der EEG-Novelle 2016 machte dann der Windkraft an Land den Garaus. Der Neuzubau stürzte von 4,8 GW in 2017 auf etwa 1 GW in 2019 ab.

Blick nach vorn: Umsetzung der EU-Prosum-Richtlinie (Winterpaket)…

Klimaschutz und Atomausstieg erfordern einen mindestens 20-mal höheren jährlichen Ökostromzubau als heute. Solar- und Windausbau aber auch Wasserkraft, Geothermie und Bioenergien, welche ja gerade in Wind- und Solarflauten sicheren Strom liefern können, müssen wieder deutlich angekurbelt werden. Zudem müssen die Bürgerenergien, als treibende Kraft für hohe Ausbaugeschwindigkeiten und gesellschaftliche Akzeptanz wieder gestärkt werden. Dafür braucht es ein Zurück zur festen Einspeisevergütung, am besten mit Unterstützung für systemdienliche Einspeisung, damit Biogas, Wasserkraft und Geothermie ihren großen Vorteil mit flexibler Strom- und Wärmeerzeugung vor allem in winterlichen Solarflauten ausspielen können. Um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen, muss die Biogasbranche den begonnenen Weg zum Blühpflanzenausbau statt Maismonokulturen konsequent weiter beschreiten. Die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie zur Beförderung der Bürgerenergien muss in nationales Recht überführt werden, damit die finanziellen und rechtlichen Benachteiligungen des Ökostromes beendet werden. Zudem braucht es eine gesetzliche Anschlussregelung für alle Anlagen, die ab 2021 keine EEG-Vergütung nach ihrem 20-jährigen Betrieb mehr erhalten, damit ihr Weiterbetrieb gesichert werden kann.

…sowie ein EEG 2.0,

20 Jahre nach der Verabschiedung des EEG braucht es heute ein EEG 2.0, das mit dem erfolgreichen Modell der festen Einspeisevergütung alle modernen Anforderungen erfüllt, insbesondere die systemdienstliche Integration in das Stromnetz. In einigen Wochen werde ich ein Eckpunktepapier zu einem solchen EEG 2.0 vorlegen.

Ökostromausbau ist der Kern des Klimaschutzes und 100% EE.

Ökostrom muss den Ersatz liefern für Atom-, Kohle- und Erdgasstrom. Er muss Wärmepumpen beliefern, um in vielen Häusern Erdöl- und Erdgasheizungen zu ersetzen. Der Ökostrom muss in die E-Mobile von Bussen, Bahnen, Flugzeugen, Autos und Traktoren fließen und den grünen Wasserstoff für die Industrie liefern. Beste EEG-Novellen mit den oben skizzierten Kernelementen sind daher der wichtigste Beitrag für den Klimaschutz. Ohne die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien wird es keinen Klimaschutz geben können.

Das EEG 2000 schuf die Grundlage, viel Zeit wurde verloren, holen wir auf, jetzt!

Das EEG 2000 hat die Grundlage dafür geschaffen, dass wir dies erreichen können. Das verlorene Jahrzehnt mit dem Niedergang des jährlichen Ökostromausbaus muss in diesem Jahrzehnt aufgeholt werden, damit auch Deutschland im Jahre 2030 mit 100% Erneuerbaren Energien versorgt werden kann und als Industrieriese mit gutem Beispiel vorangeht.

Den Beitrag auf der Homepage finden Sie hier: https://hans-josef-fell.de/heute-vor-20-jahren-wurde-im-bundestag-das-erneuerbare-energien-gesetz-beschlossen „Bei mir werden Erneuerbare Energien groß geschrieben.“

19.10.2019: Thementag KLIMAGERECHTIGKEIT

Zum Einstieg ins Wochenende gibt es eine spannende 2-teilige Veranstaltung zu Klimagerechtigkeit – beleuchtet im Gesamtkontext: von global zu lokal, von Nahrungsanbau über Ressourcen-Verbrauch,- nutzung und -schonung – sowie bezogen auch auf unsere Lebensbereiche Ernährung, Mobilität, EnergiE und Wirtschaft…

Diskussion am 18.10.2019

Teil-1 am 18.10.2019 um 19 Uhr
in der Färberei, Peter-Hansen Platz 1
(ehemals Stennert) W-Oberbarmen,
mit Impulsen der Gäste aus Lateinamerika
und anschließender Diskussion mit dem Publikum,
Details s. hier:  https://www.njuuz.de/beitrag49975.html

Thementag am 19.10.2019

Teil-2 am 19.10.2019 von 10 bis 18 Uhr
im Falken-Bildungsforum, Robertstr. 5a, W-Elberfeld
mit weiteren spannenden Impulsen, workshops
und Diskussionen, Details s. nachstehend:

grün… (Quelle: privat, KH)

Programm Thementag

10:00 Uhr: Begrüßung, Input der Klima-AktivistInnen,
aus Nicaragua und El Salvador zu Herausforderungen und Strategien im Umgang mit dem Klimawandel

11:00 Uhr: Fakten zum Klimawandel
Impuls von Ralf Weyer, Greenpeace Wuppertal

11:30 Uhr: Kaffee,
Zeit für Gedankenaustausch bzw. bilaterale Gespräche,

anschließend World Café: klimafreundlich-nachhaltige Ernährung

12:30 Uhr: Mittagspause

13:30 bis 14:30 Uhr: parallel zwei Workshops (WS) zum Thema

WS-1 Ressourcen- und Klimagerechtigkeit Bsp. Ernährung/Agrarwende

Der ständig steigende Bedarf an „Fleisch“ und Biokraftstoffen verbraucht immer größer werdende Flächen, die landwirtschaftlich für Monokulturen genutzt werden. Welche Folgen hat die industrielle Landwirtschaft bei uns, in Afrika und Lateinamerika für die Umwelt und die Ernährung der Menschen in den betreffenden Ländern? Wie gelingt eine nachhaltige Landwirtschaft?
Moderation Klaus Hess und Beate Petersen,
Impuls:
FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk (FIAN)

WS-2 Ressourcen- und Rohstoffgerechtigkeit, Bsp. Mobilität

Der Ruf des Erdöls ist unter Linken, und Umweltschützer*innen seit Jahrzehnten gründlich ruiniert. Doch was bedeutet eigentlich der Abbau der Rohstoffe der Elektromobilität, Lithium und Kupfer, für Mensch und Umwelt? Und: Gibt es davon eigentlich genug, sodass wir mit dem PKW-Wahn einfach elektrisch weiter machen können? Wie kann eine nachhaltige Mobilitätswende gelingen?
Moderation: Jürgen Regneri, Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V.
Impulse:
Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa, SJD – Die Falken KV Bergisch Land,

14:30 Uhr: Kaffee,
Zeit für Gedankenaustausch bzw. bilaterale Gespräche

15:00 bis 16:300 Uhr: anschließend weitere Workshops

WS-3 Energiewende:

Langfristig hat die Wende zu Klimagerechtigkeit mit 100%Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE) viele Vorteile, lokal wie global: Dieser Umstieg ist nicht kostenlos und erfordert Mut. Wie kann das mit dem Umstieg zu nachhaltigem Konsum- und Lebensstil jedes/r Einzelnen gelingen? Welche gesellschaftlich Problematisierung, gesetzliche Rahmenbedingungen zum nachhaltigem Handeln und/oder Sanktionierung von Fehlverhalten sind dazu notwendig? Wie kommen wir dahin? Was heißt das für die kommunale und globale Ebene? Was heißt das für Stromkonzerne und Arbeitsplätze?
Moderation Beate Petersen, BUND-Kreisgruppe Wuppertal  
Impulse: 
Klimagewerkschaftler*innen, Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft (bbeg), Klimanetzwerk W

Photovoltaik & Bergischer Schiefer,& Gründach… was die Natur so bietet (Quelle: privat: BPe)

WS-4 Postwachstum statt EU-Freihandelspolitik, Wachstumsdogma

Ursache für den Klimawandel. Die Wirtschaftsstrategie der EU ist es, das Wachstum anzukurbeln. Was heißt das für die Politikfelder z.B. Außen- und Sicherheitspolitik; Binnenmarkt/ Handel/ Wettbewerb; Energie/ Verkehr; Landwirtschaft/Industrie? Was bringen die aktuellen Freihandelsverträge für das Klima? Wie kann eine klimaschonende Wirtschafts- und Handelspolitik aussehen? Und: Was sind Anforderungen für einen gerechten Welthandel?
Moderation Klaus Hess, Informationsbüro Nicaragua e.V.
Impulse:
Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen

FFF, XR… Ergebniskontrolle und Protest (Quelle: privat KH)

16:00 Uhr: Vorstellung Workshop-Ergebnisse

17:00 Uhr: Plenumsdiskussion und Workshopauswertung

18:00 Uhr: Ende

Veranstaltende

BUND – Kreisgruppe Wuppertal, Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V. und Informationsbüro Nicaragua e.V.

Mitwirkende und weitere Unterstützende

Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft e.G., FIAN, Greenpeace, KlimagewerkschaftlerInnen, Klimanetzwerk W, SJD – Die Falken KV Bergisch Land, Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa, Wuppertaler Aktionsbündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen

Beide Veranstaltungen werden gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“

Für Rückfragen stehen Ihnen vom FBF Bergisch Land, Jürgen Regneri unter 0178 / 5687 206, Klaus Heß vom Informationsbüro Nicaragua unter 0202-505322 gerne zur Verfügung.

bbeg macht Klimaschutz mit Gemeinschafts-PV-Anlage Am Kothen


Fridays for Future, bbeg… Klimaschutz einfach machen statt weiter so!

Der internationale Schulstreik der Fridays for Fuuture-Bewegung Freitag in Aachen und die Proteste gestern im Rheinischen Revier zeigen, dass es überfällig ist, entschlossen zu agieren gegen die fKlimakrise und für den Umstieg auf 100% EE. bbeg z.B. macht einfach Klimaschutz.

Klimaschutz vor Ort durch EnergiE aus der Sonne – am Schulzentrum Kothen

Am 14.6.2019 hatten die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft (bbeg) Rolf Kinder, der Vorstandssprecher nebst Mit-Aktiven, das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) Dr. Martin Wehling/ Nadine Kiewert und die Schulleitung Claus Wyneken zum Pressetermin eingeladen – auf das Dach des Gymnasium Am Kothen.

Pressetermin bbeg-PV-4 Am Kothen (Foto: Anna Schwarz)

Technische Daten der 4. bbeg-PV-Anlage “Am Kothen”

Die nunmehr 4. bbeg-Photovoltaik-Anlage, deren insgesamt 250 Module/77,5-kWpeak auf die zwei Dachflächen verteilt sind. wurde bereits im Frühjahr 2019 in Betrieb genommen. Seit ihrer Inbetriebnahme könnten damit schon 4.627 Kilogramm CO2 eingespart werden, wenn man entsprechende Energieerzeugung aus fossilen Quellen entsprechend zurückfahren würde, Diese Wechselwirkung ist leider immer noch keine automatische Folge. Gleichwohl: Die bereits eingesparte CO2-Menge entspricht der Filterleistung von mehr als 15 Bäumen.

Die erzeugte Strommenge von jährlich rund 66.000 kWh wird zum großen Teil unmittelbar vor Ort genutzt. Der erzeugte Strom wird daher zunächst in das hauseigene Stromnetz und nur der überschüssige Stromanteil in das allgemeine Stromnetz eingespeist.

Die Anlage ist im Frühjahr 2019 fertiggestellt worden. Durch die Erzeugung des Stroms mit regenerativen Energiequellen werden jährlich rund 36 Tonnen CO2 gegenüber dem bundesweiten Strom-Mix vermieden und entlasten damit das Klima. Auf 20 Jahre betrachtet werden somit rund 720 Tonnen CO2 eingespart und 1,3 Millionen kWh regenerativer Strom mitten in Wuppertal erzeugt.

Auch der Betrieb dieser bbeg-PV-Anlage erfolgt ehrenamtlich. Die erzeugte Strommenge kann online kontrolliert werden, wie bbeg-Mitglied Joachim Suzka, der die technischen Anlagen betreibt, im Anschluss an die Besichtigung in der Aula der Schule interessierten Lehrer*innen und Schüler*innen erläuterte. „Störungen werden sofort per SMS gemeldet.“

Großer Zuspruch durch den OB…

Auch Oberbürgermeister Andreas Mucke zeigte sich sehr beeindruckt von der durch das – ehrenamtliche – Engagement der bbeg ermöglichte PV-Anlage und das gute Zusammenwirken mit dem GMW.

… und es gibt noch viel Luft nach oben!

„Bedarf und Potential gäbe es noch viel mehr, auch in Wuppertal. Es obliegt uns, dies gemeinsam schnellstmöglich zu nutzen. Immerhin investieren wir hier in regionale Sachwerte und beteiligen daran die Menschen vor Ort“ ergänzt Beate Petersen, die bbeg-Aufsichtsratsvorsitzende, die an eben diesem Wuppertaler Gymnasium Am Kothen ihr Abitur gemacht und die bbeg im März 2012 mit gegründet hat.

Tatsächlich ist auch der Strombedarf des Schulzentrums Am Kothen (Gymnasium, Berufskolleg am Kothen und nahegelegene Sporthalle) deutlich größer als die nun installierte Anlage erzeugt. Nach diesem ersten Schritt könn(t)en wir weitere Dächer mit PV-Anlagen bestücken, ggf. überschüssige EnergiE speichern und  EnergiE als Sektorenkopplung denken – mit Wärme und Verkehr sowie Partizipation.

Ansprechpartner

  • bbeg: Rolf Kinder, Vorstandssprecher
  • GMW: Dr. Martin Wehling, Nadine Kiewert
  • Gymnasium Am Kothen: Claus Wyneken, Schulleitung

Pressespiegel

Sollten wir weitere Presse-Berichte dazu nicht erwähnt haben, ist dies keine böse Abschicht, und wir wären für die Zusendung eines Links dankbar, um diesen hier zu ergänzen.

Weitere bbeg-PV-Anlagen

Strom aus der Sonne erzeugen auch die bbeg-PV-Anlagen auf den Dächern von

  • w-tec Technologiezentrum, Lichtscheid
  • Sechseckschule in Erkrath
  • Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule, Windstraße

Neue bbeg Projekte sind  in Planung, und die in der bbeg Engagierten freuen sich über weitere Interessierte, die so ihre und die Zukunft nachfolgender Generationen aktiv mitgestalten wollen. Bei Interesse lohnt ein Blick auf die bbeg-website unter www.bbeg.de/Termine und/oder gerne eine eMail an info@bbeg.de.

Klima-Aktionstage für mehr Tempo


update: ca. 40.000 Streikende aus 17 Ländern haben sich aufgemacht, ein klares Zeichen zu setzen, für mehr Tempo beim Klimaschutz statt „weiter so“…

Ob in Aachen, in den Dörfern des Rheinischen Reviers, im Hambacher Wald, in Bonn, in Wuppertal und vielen weiteren Orten: am morgigen Freitag (und Samstag) geht es weiter – mit den FFF-Streiks für das Klima, und unsere intakten Lebensgrundlagen…

Fridays for Future internationaler Klimastreik am 21.Juni in Aachen

Erstmals ruft die Fridays for Future-Bewegung zum länderübergreifenden Klimastreik am 21. Juni in Aachen, Deutschland, auf.

Die globale Fridays for Future-Bewegung erreicht immer mehr Länder. Einige Landesgruppen rufen nun Menschen jeden Alters zu einem internationalen Klimastreik am 21. Juni 2019 in Aachen, Deutschland, auf. Die Gruppen von Fridays for Future in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Italien, UK, Österreich und Dänemark haben bisher eine Beteiligung an dem Streik unter dem Motto „Klimagerechtigkeit ohne Grenzen – Gemeinsam für eine Zukunft“ („Climate justice without borders – United for a future“) zugesagt. https://fridaysforfuture.de/fridays-for-future-organisiert-ersten-laenderuebergreifenden-streik/

„Wir sind bunt, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ FFF- Flyer, entdeckt am Rande der UNFCCC in BN (Quelle: eigenes Foto BPe)

Was die Fridays for Future-Bewegung fordert

geht in EINE Richtung: im Rheinland, im Ruhrgebiet, z.B. in Bochum

  • Verkauf von RWE-Aktien und STEAG-Anteilen
  • & einen schnellen Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien
  • & eine konsequente Klimapolitik

und auch im Bergischen Land, z.B. in Wuppertal

  • Ausstieg aus Kohlekraft-Beteiligungen
  • & Rekommunalisierung der Wuppertaler Stadtwerke
  • & eine konsequente Klimapolitik

In vielen weiteren Regionen sieht es ähnlich aus…

Was die Politik nun machen müsste

für den ökologisch sozialen Ausstieg aus atomar-fossil und Umstieg auf erneuerbar:
weniger bremsende Hürden und Hemmnisse sowie verursachergerechte Preise, d.h.

  • Subventionen für Energie aus Atom, Kohle, Öl & Gas konsequent abbauen
  • & weitere Nutzung von atomar-fossil konsequent teurer machen
  • & daraus erzielte Mehreinnahmen sozial-gerecht wieder auskehren

was Politik – stattdessen – bisher weiter macht

geht – weitestgehend – in eine völlig andere Richtung

  • Erst jüngst wurde der Milliarden-teure Infrastruktur-Ausbau für Gas-Importe aus Rußland, den USA und dem Mittelmeerraum beschlossen, obwohl auch Gas ein klimaschädlicher, fossiler Brennstoff ist
  • Anzeichen einer Entrümpelung bürokratischer Hürden und Hemmnisse wie z.B. Deckel, Ausschreibungen…, die Erzeuger-Verbrauchergemeinschaften wie z.B. Mieterstrom, Gemeinschafts-Solar…-Anlagen von Eigentümergemeinschaften und BürgerEnergiegesellschaften fördern würden, leider nicht erkennbar sind, obwohl das EU-Winterpaket eben dies aktuell ermöglicht
  • eine konsequente Klimapolitik würde den Umstieg von zentral auf dezentral fördern, d.h. Speicher fördern anstatt teure Stromtrassen für weite Wege zu subventionieren

Klare Signale – auch vom Kirchentag und aus den Vereinten Nationen (UN)

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier warb bei der Eröffnung des Kirchentages „Was für ein Vertrauen“ in Dortmund darum, auf die eigene Stärke zu vertrauen und die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Die UN Klima-Chefin Patricia Espinosa forderte  bei der die Weltklimakonferenz vorbereitenden UNFCCC am Dienstag in Bonn der Klimakrise entsprechende Aktionen! Es war beeindruckend, dies als “Observer” für die Klima-Allianz live miterleben zu dürfen!

Rheinland-Aktionstag 22. Juni – Teil-1 im Rheinischen Revier 

Aktionsbündnis ZUKUNFT statt BRAUNKOHLE „Kohle stoppen – Klima und Dörfer retten“

Am Tagebau Garzweiler graben sich die Bagger unaufhörlich in die Erde. Zwangsumsiedlungen und das Anheizen der Klimakrise sind die Folgen. Damit die Regierung endlich handelt, protestieren wir am 22. Juni direkt vor Ort.

Auf ins Rheinland!

Das Klima und damit unser aller Zukunft retten – dafür müssen wir jetzt handeln! Doch die Regierung ignoriert die Krise und will die Kohle als schlimmsten Klimakiller noch 20 Jahre verfeuern lassen. Dabei bekommen wir schon jetzt die Folgen dieser verantwortungslosen Politik zu spüren.

Tatorte dieser Zerstörung sind die Tagebaue im Rheinischen Kohlerevier. Immer noch sind der Hambacher Wald und ganze Dörfer wie Keyenberg von der Abbaggerung durch RWE bedroht. Gleichzeitig fordern weltweit Hunderttausende: Haltet die Klimakrise auf! Deshalb demonstrieren wir am Samstag, den 22. Juni 2019, am Tagebau Garzweiler im Rheinland.

Wir protestieren:

  • dafür, dass der Hambacher Wald und die bedrohten Dörfer erhalten bleiben.
  • für einen Kohleausstieg, der dem Pariser Klimaabkommen gerecht wird. Dann muss spätestens 2030 Schluss sein mit der Kohle!
  • für ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das mit konkreten Maßnahmen sicherstellt, dass Deutschland das 1,5 Grad-Limit einhält.

Sei dabei und fordere  mit vielen Tausenden: Klima schützen – Kohle stoppen!

… und Teil-2 in Bonn: world-REnew Day, auch am 22. Juni 

“anpacken statt rumschnacken”

wie wir im Norden sagen,… „Wie inzwischen rund 1.000 BürgerEnergiE-Genossenschaften deutschlandweit wollten auch wir konkret etwas für den Klimaschutz vor Ort tun, also starten statt weiter warten!

bbeg packt an und baut Gemeinschafts-PV-Anlagen

Eben dies war der Grund für die Gründung unserer Bergischen Bürgerenergiegenossenschaft www.bbeg.de im März 2012, die jüngst zwei weitere Photovoltaikanlagen auf Wuppertaler Schuldächern platzieren konnte.“ sagt Beate Petersen, ehrenamtliche Aufsichtsratsvorsitzende der bbeg. Die PV-Anlagen wurden in Kooperation mit dem Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) und Rückenwind des Oberbürgermeisters Andreas Mucke realisiert, der Wort hielt und dort Türen öffnete, wie er es bei der Diskussionsrunde „Hol den/die BürgerEnergiE-Politiker*in www.buendnis-buergerenergie.de  in der VilllaMedia zugesagt hatte. Finanziert haben alle bbeg-PV-Anlagen die bbeg-Mitglieder durch ihre Genossenschafts-Einlagen.

Einladung zum bbeg-Aktiven-Stammtisch

Zum bbeg-Aktiven-Stammtisch sind auch interessierte Gäste stets herzlich willkommen. Dort tauschen sich bbeg-Aktive und Interessierte jeden dritten Mittwoch ab 19 Uhr aus – der Ort wechselt, aktuell ist es das Stadtteilzentrum W-Arrenebrg, Fröbelstr, 1A. Auch an BürgerEnergiE interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

… und zu weiteren Aktivitäten für unser Klima

Ebenso engagieren sich der Klimaschutzverein regen eV, die Wuppertaler Umweltverbände BUND, LNU und NaBu sowie das Klimanetzwerk Wuppertal, der Initiativkreis Gemeinsam für Nachhaltigkeit – auch in Wuppertal, die Gemeinwohl-Ökonomie-Regionalgruppe Ennepe, Ruhr & Wupper und viele weitere Initiativen für den Wandel unseres Konsum- und Lebensstil,, Das Gute daran ist: Mitmachen kann JEDE/R, hier und jetzt! Weitere Infos und spannende Termine nebst Links zum Klimaschutz vor Ort sind auch hier www.w-nord.de unter Termine/2019 zu finden:

Last but not least:
Auch die Wuppertaler Politik und Verwaltung befassen sich mit der Klimakrise. Anregungen dazu geben wir auch z.B. im Naturschutz-Beirat und aktuell mit dem Bürger*in-Antrag „Klimaschutz einfach machen statt weiter so“, der am 3.7. im Hauptausschuss thematisiert werden soll. Dieser soll die Dringlichkeit der Klimakrise bewusst machen und gleichzeitig auch Handlungsoptionen aufzeigen, die wir gemeinsam anpacken können. Weitere Infos zum Beirat der Unteren Naturschutzbehörde Wuppertal https://ris.wuppertal.de/si0057.php?__ksinr=17575, zum BürgerAntrag, zur Hauptausschuss-Sitzung am 3.7. https://ris.wuppertal.de/si0040.php?__cjahr=2019&__cmonat=7&__canz=1&__cselect=0 etc. werden ins Ratsinformationssystem der Stadt Wuppertal eingestellt.



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Klimaschutz: Taten statt warten (Teil 2 von 3)



Klimawandel ernst nehmen „Der Klimawandel bedroht die natürlichen Lebensgrundlagen“ so sagte auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern in den USA. Deshalb fordern engagierte Bürger*innen ein: Jetzt „einfach machen“ statt „weiter so“

Kein weiter so

Da ist sich die Wissenschaft weitestgehend einig: Raus aus Atom und fossil (d.h. Kohle, Öl und Gas), rein in 100% erneuerbar, dezentral, ökologisch-sozial, demokratisch und schnellstmöglich!

Studie: 100% EE ist machbar, weltweit.

Dass dies – weltweit – möglich ist, zeigt eine Studie der Energy Watch Group, die bereits zur Weltklimakonferenz im Dezember 2019 veröffentlicht und inzwischen für die gesamte Welt modelliert wurde. Dabei gehen die zunächst eingegebenen Parameter eher von einer weiter angezogenen Bremse aus, die 100% EE weltweit (erst) in 2050 ermöglichen. Ambitionierter wäre dies bereits bis 2030 machbar.   www.energywatchgroup.org

  • „Our house [earth] is on fire“ (Unser Haus/unsere Erde brennt!)
  • „the main answer is so simple that even a small child can understand it: We have to stop the emissions  of greenhouse gases.“(Die Haupt-Antwort ist so einfach, dass selbst ein kleines Kind dies verstehen kann: Wir müssen die Treibhausgasemissionen stoppen.)
  • „I want you to panic […], to act is if it were a crisis.“
    (Ich möchte Panik auslösen, damit wie in einer Krise gehandelt wird.)

unser Haus brennt! Quelle: Vortrag Hans-Josef Fell beim WWEA-Symposium am 28.5.2019

Gemeinsam für Klimaschutz – jetzt einfach machen

Bleibt die Frage, warum wir das dann nicht einfach machen. Möglich wäre es, wenn bürokratische Hürden und Hemmnisse beseitigt und die Energie-, Mobilitäts-, Wärme-, Ernährungs-, Konsum- (Land…-)Wirtschafts…-Wende endlich als Gemeinschaftsaufgabe erkannt und – inkl. Bildung für nachhaltige Entwicklung – konsequent umgesetzt würden.

Dank breit unterstützter Fridays for Future Schüler*innen-Streiks bekommen Klimakrise und Klimaschutz endlich Aufmerksamkeit, die längst überfällig war, aber leider nicht gelingen wollte.

Neu ist das Thema nicht. Erinnert sei an „Die Grenzen des Wachstums“, die der Club of Rome bereits Anfang der 70er Jahre erkannte und formulierte. Auch dass es teurer wird, nicht zu handeln, ist keine wirklich neue Erkenntnis, muss aber auf allen Ebenen gewollt und gesamtgesellschaftlich entschlossen umgesetzt werden. Wo Lokale Agenda21-Prozesse noch intakt sind, ist es einfacher.

Klimaschutz ist eine Haltung und Querschnittsaufgabe

Diese muss sich in ALLEN Entscheidungen von Politik und Verwaltung wiederfinden, auch in Wuppertal/der Region.  Bremsen geht gar nicht, weiter so ist out und Klimaschutz ist in! 

  • Fordern wir vor Ort ganz konkrete und integrierte Klimaschutzmaßnahmen ein!
  • Fordern wir hier und deutschlandweit ein, dass künstliche Bremsen (z.B. im deformierten EEG) rasch gelöst und gesetzliche Möglichkeiten (z.B. das EU-Winterpaket/die Clean-Energy-Richtlinie mit Prosum/Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften) auch national im Sinne eines sozial-ökologischen Umstiegs auf 100% erneuerbar best- und schnellstmöglich genutzt werden!

Klimaschutz fängt im Alltag an

Das ist uns allen klar, wenn wir darüber nachdenken, welche Folgen unser Tun hat:

  • Wie und wo kaufen wir was ein? Welsche Energie beziehen wir? Wie bewegen wir uns fort?
  • Stärkt unser Geld die regionale Arbeit und Wirtschaft? Was macht unser Geld, wenn wir es wo anlegen?
  • Welchen ökologischen Hand- und Fußabdruck hat unser Verhalten, und/oder welchen ökologischen Rucksack laden wir uns auf?

Damit haben wir haben vielfältige Möglichkeiten, die wir nutzen können und nutzen müssen!

… und geht weit darüber hinaus

Wer selbst noch mehr gegen die Klimakrise tun, das Klima schützen und Engagement dafür unterstützen mag, kann dies vielfältig tun::

Lokal-regionale Klimaschutz-Aktivitäten

durch eigene Aktivitäten, durch unterstützende Mitwirkung in den bereits für Klimaschutz vielfältig engagierten Initiativen wie z.B. die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft eG www.bbeg.de und der Klimaschutzverein Regen e.V. www.regen.de , die Gemeinschafts-Photovoltaikanlagen auf Bergische Dächer bauen oder die BUND Kreisgruppe Wuppertal www.bund-kgwuppertal.de und das Klimanetzwerk Wuppertal https://www.facebook.com/Klimanetzwerk-Wuppertal-241218526508170/ , die Klimaschutz ebenso ganzheitlich verstehen wie die Gemeinwohl-Ökonomie-Regionalgruppe Ennepe, Ruhr & Wupper https://www.ecogood.org/de/erw sowie das Wuppertaler Bündnis gegen TTIP und andere Freihandelsfallen https://www.facebook.com/search/top/?q=wuppertaler%20aktionsb%C3%BCndnis%20gegen%20ttip%20und%20andere%20freihandelsfallen&epa=SEARCH_BOX   wie zudem zahlreiche weitere engagierte Initiativen, Vereine, Netzwerke und Bündnisse, die Klimaschutz bereits voranbringen…

Wem dazu die Zeit fehlt, kann auch finanziell und/oder durch Weiterverbreitung unterstützen…

aktuell laufende Klagen und Petitionen

Protest für Mutter Erde: Wald statt Kohle: raus aus der atomar-fossil, rein in 100% EE

Der Tagebau frisst sich an den Wald ran, Lage weiter kritisch, Wasserversorgung gefährdet,

Weiter Zeichen setzen, die Bewegung für den Kohleausstieg und gegen den Klimawandel ist nicht zu stoppen! Es geht weiter, es gibt viel zu tun!

Last but not least: Nachlese zu Energiewende-Veranstaltungen im Mai 2019:

Klimaschutz ganz praktisch und gemeinsam


Die Europawahl zur Klimawahl machen!

Am 24.05. war es soweit. In ganz Europa und vielen weiteren Ländern gingen die Menschen auf die Straße, um ganz klar zu zeigen: Unser Haus brennt! Wir haben keine Zeit mehr!

Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Klimaleugner*innen, Bremser*innen sowie  „Ja, aber“- und „weiter so“-Fraktionen aus dem Parlament „raus gewählt“ werden! 


„Tut endlich was gegen die Klimakatastrophe!“ Podiumsdiskussion am 24.5.2019: Jede Stimme zählt! (Quelle: eigenes Foto)

politische Bildung  beim FFF-W Aktionstag zur Europawahl

Nach der Auftakt Demo vom Hauptbahnhof zum Laurentiusplatz rahmte politische Bildung den Aktionstag zur Europawahl ein, der mit einer Podiumsdiskussion zur Europawahl endete. Dort diskutierten Vertreter*innen der großen demokratischen Parteien mit den Schüler*innen und den Gästen lebhaft über Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Tierwohl, Freihandel und vieles mehr, moderiert durch den WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen. 


Umwelt-workshop: Lernen, ganz praktisch! Quelle/Foto BGl Klimanetzwerk-W


kombiniert mit Umwelt-workshops

Aktiv unterstützt wurde der aktionstag durch Umwelt-workshops zahlreicher Initiativen wie zB von der Wuppertaler Greenpeace-Gruppe www.wuppertal.greenpeace.de zum Klimaschutz

 „CO2-Fußabdruck verringern“,  „Kleidung: Tipps zum umweltfreundlichen Kleidungskonsum“, „Ernährung: veganes Kochbuch zusammen stellen“

Das Klimanetzwerk Wuppertal https://www.facebook.com/Klimanetzwerk-Wuppertal-241218526508170/ hatte zum basteln von  Saatkugeln eingeladen. Die Bergische BürgerEnergie-Genossenschaft eG www.bbeg.de informierte am Bücherstand des Wuppertal-Institut für Umwelt, Klima und Energie (WI) https://wupperinst.org/ zum Bau von Gemeinschafts-Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Strom aus der Sonne z.B. auf Schuldächern.

und Nachttanzdemo

Klar ist, dass auch das Feiern dazu gehört – ab 21 Uhr zum Abschluss eines aktionsreichen Tages, der sicher länger war als jeder normale Schultag und an dem die Jugendlichen viel gelernt haben…

Im Nachgang: Generationentalk am 29.5.2019 in der Kulturschmiede

Auch hier ging das Engagement der FFF-W-Aktiven weit über die Unterrichtszeit hinaus: Eine Fragestellung, die mehrfach am Rande der Podiumsdiskussion touchiert wurde, konnte ab 19 Uhr in der Kulturschmiede vertieft diskutiert werden: Was kann wer wie zum Klimaschutz beitragen?  Nach der Begrüßung durch den Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke diskutierten zwei FFF-W-Vertreter*innen mit dem ehemaligen WI-Präsidenten Peter Hennicke und zahlreichen Gästen. Oliver Wagner (ebenfalls WI) führte durch die fishbowl-Diskussion. Drei weitere FFF-W-aktive waren als Unterstützer im Publikum mit dabei. Freie stühle gab es keine mehr!  Empfohlen wurde auch das Buch „Die Energiewende in Europa“  Eine Fortschrittsvision aus dem WI.  

Safe the date/Vormerkung: Klimaschutz in der Landwirtschaft

Wir wollen am liebsten alle gute Lebensmittel haben.
Doch wie werden die eigentlich produziert? 
Und was bedeutet das für unser Klima? 
Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen!

am 25.06.2019 um 19 Uhr in der Diakoniekirche

Weil es unsere Zukunft ist

Klimaschutz geht uns alle an! Der Hambacher Wald wurde längst zum Symbol dafür, dass Umdenken Zukunft hat, nicht aber „weiter so“. Dies fordern auch die Schüler*innenstreiks und deren Unterstützer*innen – auch in Wuppertal/der Region.. Hilft die NRW-Solaroffensive?

Motto von F4F in Kiel: …unsere Zukunft…

Hambi – Symbol im Rheinischen Revier

Knapp 50 Waldspaziergänge im Hambi,  jährliche Klima-Camps, auch das Camp for Future der NRW-BUNDjugend, und unzählige Demonstrationen sowie vielfältige Aktionen und Gerichts-Entscheidungen lenken den Blick zudem auf die von der Abbagerung leider weiterhin akut bedrohten Dörfer im Rheinischen Revier und auch in den anderen deutschen Braunkohle-Regionen.  Auch die Wald- und Dorf-Spaziergänge dort gehen weiter – so z.B. am 23.3. mit dem Sternmarsch „Alle Dörfer bleiben“. Aktuelle Termine finden sich hier: http://www.naturfuehrung.com

Empfehlungen der Kohlekommission

Zum nationalen Braunkohle-Kohleausstieg erarbeitete die Kohlekommission eine Empfehlung – als Kompromiss-Zeit-und Maßnahmen-Plan, der nun umgesetzt werden soll.https://www.kommission-wsb.de/WSB/Redaktion/DE/Downloads/abschlussbericht-kommission-wachstum-strukturwandel-und-beschaeftigung.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Eine spannende Veranstaltung dazu hatte der AK Bergisch-Energisch von Bündnis 90/Die Grünen am Freitag, 22.02.2019 in der Citykirche W-Elberfeld angeboten: Welche Ergebnisse brachte die Kohlekommission? Seit Juli 2018 tagte die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“- genannt „Kohlekommission“ – im Auftrag der Bundesregierung. Im Februar wird das Ergebnis erwartet, das aufzeigen soll, wie die Klimaschutzziele erreicht werden können ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden, welche Kohlekraftwerke abgeschaltet werden müssen und wie der Strukturwandel gestaltet werden kann. Impulse gaben Antje Grothus, Buirer für Buir, Mitglied der Kohlekommission und Prof. Dr. Manfred Fischedick, Wuppertal Institut, Die Moderation übernahm Anke Spiess und führte durch die Diskussion „Wie müssen Politiker*innen und Bürger*innen handeln?“

Regeln für mehr Klimaschutz war auch eines der Themen, die dort am Vorabend mit dem Bündnis 90/Die Grünen -Europapolitiker Sven Giegold – ebenfalls mit ganz konkreten Handlungsoptionen für Bürger*innen und Politik – diskutiert wurden. Eine ebenfalls spannende Diskussion!

Solaroffensive der NRW-Landesregierung

Die Solaroffensive der NRW-CDU/FDP-Landesregierung weist in die richtige Richtung.

Der Antrag vom 18.12.2018 der Regierungsparteien wurde diskutiert, aber noch nicht beschlossen – und dann geht es hoffentlich schnell in die Umsetzung. Klug wäre es, daran auch die Bürger*innen mitgestaltend zu beteiligen, zumal BürgerEnergiE ein wichtiger Treiber der Energiewende war und ist. Wichtig ist auch, die Bremsen der Landesbetriebe für die NRW-Infrastruktur zu lösen, um gemeinsam das enorme – weitgehend noch ungenutzte –  Potential bestmöglich gemeinsam zu heben

Weg mit den Hemmnissen! Macht die Dächer voll!

– und das Potential ist noch viel größer! Die Konzepte sind bekannt, Blaupausen gibt es im ganzen Land – regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Preisstabilität…  inklusive! Worauf warten wir noch? Macht die Dächer voll! So lautet die Devise der BürgerEnergiE-Community: www.buendnis-buergerenergie.de

F4F-Schüler*innenstreiks

Fridays for Future: Schüler*innen streiken für’s Klima – dies ist entschlossener Protest der jungen Generation, erst Greta in Schweden und am 15.2.2019 ca. 1.200 junge Menschen auch in Wuppertal. Nachstehend der Link zu einer Dokumentation des Medienprojekts Wuppertal:

Am 15.3.2019 geht es weiter, weltweit! Dieses Engagement der Jugend verdient breite Unterstützung – von uns allen:

Solidarität – in NRW und bundesweit 

NRW-weit werben dafür parents for future mit einem Offenen Brief

und bundesweit ebenso – für Klimaschutz, Verkehrswende & Co:

https://www.facebook.com/quaschning?__tn__=%2CdCH-R-R&eid=ARBk8tumYGTrwRnWLUpEiC8ewOsxj05yC6LVwlL11VZ3S1zMUpfRCrDnH5E0NtfJ6QigZp846NCHelm&hc_ref=ARQcvqbSxp_Q3so81X2_SPc639rIVeOasGaUH_5MlyhqV9SZp5DwWb-QT39upoQdgm4&fref=nf

„Wir Eltern solidarisieren uns mit unseren Kindern. Stoppt die Angriffe aus der Politik.“

Es geht ums Ganze: unsere Zukunft

Dabei geht es längst ums Ganze: unsere Zukunft. Dafür braucht es den Wandel im Denken und Handeln, hier und jetzt: „Nur gemeinsam können wir das Klima retten. Lasst uns den öffentlichen Personenverkehr konsequent nutzen und ausbauen. Wir lassen das Auto konsequent stehen und fahren mit Öffis zur Arbeit.“
#ParentsForFuture #FridaysForFuture #Klimaschutz #Verkehrswende

Nutzen wir die Energie, hier und jetzt, gemeinsam!

Unterstützung ist richtig und wichtig, diese Energie nun rasch in die Tat umzusetzen ebenso:
Warum nicht den Freitag zum Projekttag fürs Klima machen und so besser gemeinsam die Energiewende voranbringen als Schüler*innen für ihren Protest gegen zu langes Aussitzen  bestrafen zu wollen? Diese Strafe träfe die falschen! Machen wir die Energiewende zu einem „Wir-Projekt“ und setzen die von der Politik längst unterschriebene „Bergische Erklärung für 100% EE“ in die Tat um…

Klimaschutz – ich mach mit, z.B. im Klimanetzwerk-Wuppertal

Das nächste Treffen des Klimanetzwerk-Wuppertal https://www.facebook.com/search/str/klimanetzwerk+wuppertal/keywords_search?epa=SEARCH_BOX  findet am 26.02.2019 um 19 Uhr in der Diakoniekirche statt, die nächste F4F-Demo am 15.03.2019 – auch wieder in Wuppertal (s.o.) und der nächste bbeg-Stammtisch www.bbeg.de am 20.03.2019 um 19 Uhr im Stadtteiltreff am Arrenberg…